Die Untersuchungen des ATZ-EVUS mit einer Technikumsanlage am Standort einer Tierkörperbeseitigungsanlage zeigen, daß eine stabile Monovergärung tierischer Nebenprodukte mit dem TDH-Verfahren eine sowohl technisch als auch wirtschaftlich sinnvolle Alternative zur Tiermehlproduktion und anschließender Verbrennung darstellt.
Eine Tonne Rohware erbringt je nach Zusammensetzung zwischen 200 und 300 m³ Biogas mit einem Methangehalt von im Mittel über 70%. Durch die erforderlichen Prozessbedingungen (T ca. 200°C, p ca. 20 - 30 bar) bei einer Verweilzeit von 20 min wird das Risiko einer Verbreitung von TSE-Erregern deutlich minimiert. Da zudem bei diesem Verfahren kein Tiermehl mehr entsteht, ist jeglicher Mißbrauch ausgeschlossen.
In der europäischen Gemeinschaft sind über 400 Tierkörperbeseitigungsanstalten zugelassen, die täglich etwa 50.000 Tonnen Rohmaterial an tierischen Nebenprodukten sammeln und verarbeiten.
Die im Jahr 1998 angelieferten 16, 1 Mio. Mg tierischer Nebenprodukte wurden zu 3 Mio. Mg Tiermehl und 1,5 Mio. Mg Tierfett verarbeitet. Aufgrund von BSE sowie Lebensmittel- und Futtermittelskandalen ist der Einsatz von Tiermehl und -fett als Futtermittel gesetzlich verboten. Die in den Tierkörperbeseitigungsanstalten produzierten Produkte werden derzeit hauptsächlich in Müllverbrennungsanlagen, Kohlekraftwerken oder in der Zementindustrie verbrannt.
Bundesweit werden die zusätzlich entstehenden jährlichen Kosten auf ca. 500 Mio. € geschätzt. Schätzungen der zusätzlichen Kosten für die gesamte EU liegen zwischen 5 und 10 Milliarden Euro. Im dem Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates (500PC0574, Brüssel 19. 10. 2000) mit Hygienevorschriften für nicht für den menschlichen Verzehr bestimmte tierische Nebenprodukte ist explizit auch die Biogaserzeugung aus tierischen Nebenprodukten als Alternative aufgeführt.
Die Ergebnisse der Entwicklungsvorhaben im Labor- und Technikumsmaßstab zeigen die technische Machbarkeit sowie den ökonomischen Vorteil dieser alternativen Verwe rtung von tierischen Nebenprodukten auf.
Copyright: | © Veranstaltergemeinschaft Bilitewski-Faulstich-Urban | |
Quelle: | 7. Fachtagung Thermische Abfallbehandlung (März 2002) | |
Seiten: | 5 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 2,50 | |
Autor: | Prof. Dr. Stephan Prechtl Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Entwicklung eines einfachen Hochleistungsvergärungsverfahrens
© Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (7/2003)
ohne gesonderte Nachrotte zur Behandlung von Restmüll unter hyperthermophilen Bedingungen
Verbesserung der Gasausbeute durch Wasserinfiltration dargestellt an einem praktischen Beispiel
© Verlag Abfall aktuell (4/2003)
Biochemische Abbauprozesse im Deponiekörper Deponien sind potentielle Emissionsquellen für umweltgefährdende Stoffe, die über den Gas- und Sickerwasserpfad den Müllkörper verlassen. Hauptursache dieser Emissionen ist der Abbau des eingelagerten organischen Müllanteils im Deponiekörper unter Ablauf vielfältiger biochemischer Reaktionen und Abbauprozesse.
Langzeitbeurteilung behandelter, schadstoffhaltiger Materialien -
Ein Lösungsansatz zur Orientierung in der Vielfalt
© Wasteconsult International (12/2004)
Die aktuelle Einbeziehung des pH-stat-Verfahrens in die genehmigungsrechtliche Praxis stellt einen deutlichen Fortschritt bei der Beurteilung von behandelten, kontaminierten Materialien dar.
Kann in Müllverbrennungsanlagen eine schadstoffärmere Schlacke produziert werden?
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (9/2004)
Für eine nachhaltige Entwicklung ist es notwendig, den Verbrauch der Ressourcen sinnvoll zu bewirtschaften und den nächsten Generationen keine kontaminierten Ökosysteme zu überlassen.
Das Kero-Verfahren zur emissionsarmen Tankreinigung
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (9/2004)
Um Emissionen bei der Reinigung von Großöltanks mit Schwimmdach zu vermindern, wurde ein Verfahren (Kero-Verfahren) entwickelt.