Vor dem Hintergrund veränderter abfallwirtschaftlicher Rahmenbedingungen hat die Gewinnung von Ersatzbrennstoffen aus heizwertreichen Abfällen und deren Einsatz in industriellen Anlagen in den letzten Jahren erneut an Aktualität gewonnen.
Durch diese zunehmende Entwicklung bestand für das Umweltbundesamt der Bedarf nach einer detaillierten Gesamtübersicht zu den in Deutschland in den Bereichen
• Zementherstellung,
• Brennöfen der Kalk- und Gipsindustrie,
• Hochöfen und Sinteranlagen der Eisen- und Stahlindustrie sowie
• Anlagen zur NE-Metallerzeugung
auf Basis der ergangenen Genehmigungen einsetzbaren und aktuell eingesetzten Abfallmengen zur energetischen Verwertung (Einsatz von Ersatzbrennstoffen). Zudem sollten die emissionsseitigen Anforderungen aus den Genehmigungen und die Emissionssituation der Anlagen einer genaueren Analyse unterzogen werden, um hierauf aufbauend für den Bereich der Zementherstellung, dem wichtigsten der untersuchten Anlagensegmente, Aussagen zu den Umweltauswirkungen des Einsatzes von Ersatzbrennstoffen im Luftpfad zu entwickeln.
Hierzu hat das Umweltbundesamt im November 1999 einen Auftrag an Prognos zur Durchführung eines Forschungsvorhabens vergeben, um in dieser in zwei Phasen angelegten Untersuchung die Umweltauswirkungen des Einsatzes von Abfällen außerhalb thermischer Behandlungsanlagen genauer analysieren zu lassen. Die Phase I des Forschungsvorhabens diente der aktuellen Bestandsaufnahme des Einsatzes von Abfällen in den genannten energieintensiven, industriellen Prozessen in Deutschland. Besonderer Wert wird dabei gelegt auf
• die genaue Erfassung der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung (u.a. Durchführung der 17. BImSchV, festgelegte Emissionsgrenzwerte, Eingangsbeschränkungen für die Zusammensetzung der Abfälle),
• die Beschreibung der Art und Menge der einsetzbaren Abfälle (maximale genehmigte Kapazitäten),
• die Erfassung der aktuell eingesetzten Abfallarten und –mengen sowie
• die Beschreibung der Emissionen der Anlagen, die Ersatzbrennstoffe einsetzen.
In der Phase II des Forschungsvorhabens sollte für die Zementindustrie eine Bewertung der Umweltauswirkungen des Einsatzes von Ersatzbrennstoffen für den Luftpfad sowie eine vergleichende Betrachtung für den Einsatz dieser Abfälle in Abfallverbrennungsanlagen durchgeführt werden. Eine Bewertung des Produktpfades ist für dieses Forschungsvorhaben nicht vorgesehen; dieses ist jedoch Gegenstand eines weiteren Forschungsvorhabens des Umweltbundsamtes, mit dem Ende 2000 begonnen worden ist.
Parallel hierzu hat das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNLV) eine zusätzliche Untersuchung des Einsatzes von Ersatzbrennstoffen in bedeutenden Kraftwerken in Nordrhein-Westfalen und die Analyse der luftseitigen Auswirkungen des Einsatzes ausgewählter Ersatzbrennstoffe an Prognos vergeben, die im November 2001 veröffentlicht worden ist. Zudem ist ergänzend zum Untersuchungsvorhaben des Umweltbundesamtes auch die stoffliche Verwertung in den industriellen Anlagen in Nordrhein-Westfalen berücksichtigt worden.
Im folgenden werden die Untersuchungsergebnisse für die energetische Verwertung von Abfällen in Zementwerken und Kraftwerken in Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern in Auszügen dargestellt.
Copyright: | © Veranstaltergemeinschaft Bilitewski-Faulstich-Urban | |
Quelle: | 7. Fachtagung Thermische Abfallbehandlung (März 2002) | |
Seiten: | 25 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 12,50 | |
Autor: | Holger Alwast | |
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Energetische Verwertung von Abfällen in Kraft- und Zementwerken in den Bundesländern
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (5/2001)
Vor dem Hintergrund veränderter abfallwirtschaftlicher Rahmenbedingungen hat die Gewinnung von Ersatzbrennstoffen aus heizwertreichen Abfällen und deren Einsatz in industriellen Anlagen in den letzten Jahren erneut an Aktualität gewonnen. Durch diese Entwicklung bestand für das Umweltbundesamt der Bedarf nach einer detaillierten Gesamtübersicht zu den in Deutschland in den Bereichen
• Zementherstellung,
• Brennöfen der Kalk- und Gipsindustrie,
• Hochöfen und Sinteranlagen der Eisen- und Stahlindustrie sowie
• Anlagen zur NE-Metallerzeugung
auf Basis der ergangenen Genehmigungen einsetzbaren und aktuell eingesetzten Abfallmengen zur energetischen Verwertung (Einsatz von Ersatzbrennstoffen).
Restabfallbehandlungsmethoden zur Herstellung von Ersatzbrennstoffen
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (6/2002)
Den seit langem zur Behandlung von Abfällen aus Haushaltungen und Gewerbe verwendeten verfahrenstechnischen Grundoperationen
• Mechanische Aufbereitung und Fraktionierung,
• Biologischer Abbau und
• Verbrennen
wird im Rahmen der gültigen Gesetzgebung zum Teil eine neue oder modifizierte Rolle zugewiesen. Eine intensivere Stoffstromteilung bewirkt eine im Vergleich zu früher stark ausgprägte Tendenz zur Kombination der Grundoperationen zu Verbundstrategien [3]. Auch eine erhebliche Verfeinerung der Anlagenkonzepte zur Stoffstromteilung und Zuordnung von Abfallfraktionen zu bestimmten Grundoperationen geht mit dieser Entwicklung einher. Dieser Weg ist seit einigen Jahren zu beobachten und pflanzt sich bei aktuellen und zukünftigen Abfallbehandlungsprojekten verstärkt fort.
Schadstofffrachten von Restabfällen am Beispiel des MHKW Bamberg
© Veranstaltergemeinschaft Bilitewski-Faulstich-Urban (12/2002)
Die bisher als ausreichend betrachteten Angaben über Menge, Wassergehalt, Glühverlust und über einige wenige ausgewählte Inhaltsstoffe von Abfällen reichen bei weitem nicht mehr aus, um den Anforderungen nach Umweltverträglichkeit von Verbrennungsprodukten und -vorgängen zu genügen. Gleiches gilt ebenfalls für die Verwertung dieser Abfälle oder daraus erzeugter Ersatzbrennstoffe.
Schadstofffrachten in Restabfällen – am Beispiel des MHKW Bamberg –
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (6/2002)
Die bisher als ausreichend betrachteten Angaben über Menge, Wassergehalt, Glühverlust und einige wenige ausgewählte Inhaltsstoffe – z.B. Chlor- und Schwefelgehalt – von Abfällen reichen bei weitem nicht mehr aus, um den Anforderungen nach Umweltverträglichkeit von Verbrennungsprodukten und -vorgängen zu genügen. Gleiches gilt ebenfalls für die Verwertung dieser Abfälle oder daraus erzeugter Ersatzbrennstoffe.
Entwicklung eines Probenahmeverfahrens für die Beurteilung von Ersatzbrennstoffen
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (6/2002)
In den kommenden Jahren wird die Menge fester Siedlungsabfälle, die einer stofflichen oder energetischen Verwertung zugeführt wird, erheblich ansteigen. Entsprechend den Bestimmungen der Abfallablagerungsverordnung (AbfAblV) [1] dürfen ab dem 01.06.2005 nur noch vorbehandelte Siedlungsabfälle deponiert werden. Zudem impliziert die abfallpolitische Zielsetzung der Bundesregierung, bis spätestens 2020 sämtliche Siedlungsabfälle zu verwerten, eine vollständige Abkehr von der Ablagerung von Siedlungsabfällen.