Verbrennung von Altholz, Altmöbeln und Sperrmüll – kombiniert mit stofflicher Nutzung –

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz mit seiner Vergütung für Strom aus Biomasse und die Altholzverordnung werden die energetische Nutzung von Holz, speziell von Altholz, stark beeinflussen.

Das Energiepotential von etwa 10 % der biogenen Brennstoffe (Biomasse) in Deutschland wird zurzeit nur zum Teil genutzt. Momentan ist jedoch ein starker Anstieg beim Einsatz dieser Brennstoffe zu verzeichnen. Von 2000 bis 2004 wird sich in Deutschland die so erzeugte elektrische Leistung etwa verdreifacht haben. Holz und andere feste Biomassen sind durch ein dezentrales Aufkommen und relativ geringe Energiedichte gekennzeichnet. Bei landwirtschaftlich erzeugten Biomassen ist zusätzlich die Produktion auf wenige Wochen pro Jahr beschränkt.
Die Versorgungssicherheit wird durch saisonale Schwankungen beeinträchtigt. Altholz gewinnt als Brennstoff zunehmend an Bedeutung. Wesentliche Quellen für Altholz sind Sperrmüll sowie Bau und Abbruch von Gebäuden. Einen wesentlichen Anteil im Sperrmüll – bis zu 70 % – stellen Altmöbel dar. In einigen Kommunen wird zurzeit erprobt, wie eine Fraktionierung des Altholzes aus dem Sperrmüll vorgenommen werden kann. Je nach Ausgangsmaterial und Verwendungszweck ergeben sich die technischen Anforderungen an die Brennstoffaufbereitung. Künftige Entwicklungen werden zeigen, ob sich eine Aufbereitung etablieren kann, die eine energetisch nutzbare Holzfraktion herstellt.
Für den Brennstoff Altholz werden voraussichtlich die Preise ansteigen, da ein Wettbewerb der verschiedenen Branchen zu erwarten ist. Die stoffliche Verwertung von Produkten mit Materialgemischen scheitert vielfach an der Aufbereitung und Trennung der Stoffe. Sollen jedoch Produkte wie Polstermöbel nachhaltig genutzt werden, ist alternativ zur Verbrennung in Müllverbrennungsanlagen eine mechanische Aufbereitung zur Stofftrennung mit separater Verwertung erforderlich. Durch Untersuchungen am Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI) wurde geklärt, wie das Holz, das in Polstermöbeln enthalten ist, gewonnen werden kann. Dieses soll als Rohmaterial für die Produktion neuer Spanplatten eingesetzt werden. Die anderen Fraktionen werden als hochwertige Brennstoffe genutzt.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Optimierung der
Abfallverbrennung 1 (2004) (März 2004)
Seiten: 10
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dr.-Ing. Timon Gruber

Artikel weiterleiten Artikel kostenfrei anzeigen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Entsorgung nicht verwertbarer Outputströme der MBA in die MVA
© IWARU, FH Münster (5/2005)
In wenigen Monaten beginnt ein neues Zeitalter in der Abfallwirtschaft. Die Diskussion wird beherrscht durch die Frage - reichen die Entsorgungskapazitäten? Aber auch andere Aspekte werden an Bedeutung gewinnen. Die LAGA [1] hat ermittelt, dass in 2005 eine gesicherte Behandlungskapazität bei MVA´n und MBA´n i.H.v. 22,6 Mio. t zur Verfügung stehen. Dies würde ausreichen, um Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle zur Beseitigung i.H.v. 20,4 Mio. t zumindest rein rechnerisch aufzunehmen. Berücksichtigt man hingegen auch die Abfälle aus anderen Abfallbehandlungsanlagen (Sortier- und Aufbereitungsanlagen, Kompostwerke), nicht mehr ablagerungsfähige produktionsspezifische Abfälle und das weite Feld der Ersatzbrennstoffe, können an der Entsorgungssicherheit Zweifel aufkommen.

Stoffliche und energetische Verwertung von Altholz
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (5/2001)
Holz ist ein wichtiger Roh- und Werkstoff. Allein in Deutschland werden pro Jahr etwa 37 Millionen Festmeter Holz zu Baustoffen, Holzwerkstoffen, Masten, Zäunen, Schwellen, Möbeln, Papieren, Zellstoffen u.a.m. verarbeitet.

Altholz zur Energieerzeugung am Beispiel des Projektes Borken/Hessen
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (5/2001)
Übergeordnetes Thema ist das Weltklima und damit auch die Vereinbarungen der entsprechenden Konferenzen. Aus dem Protokoll des Gipfels von Kyoto vom Dezember 1997 leiteten die EU und schließlich die Bundesregierung Emissionsminderungsziele ab, die Basis für die Gestaltung der politischen Instrumente, d. h. der weiteren Gesetzgebung, waren.

Ökonomische und ökologische Optimierung des Anbaus und der Nutzung von Energiepflanzen
© C.A.R.M.E.N. e.V. (3/2005)
Der Energieträger Biomasse wird in den kommenden Jahrzehnten den größten Beitrag zu einer solaren Energiewende leisten. Für die BRD schätzen wir das energetisch nutzbare Potential auf mindestens 20 % vom derzeitigen Energieverbrauch und sein Anteil erhöht sich entsprechend dem Umfang an Energiesparmaßnahmen.

Effekte durch die Novellierung des EEG im Hinblick auf die wirtschaftliche und technische Umsetzung zur Gewinnung von Strom aus holzartiger Biomasse
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2005)
Intention der Gesetzesnovelle für den Vorrang Erneuerbarer Energien ist eine intensivere Nutzung von regenerativen Energien zur nationalen Stromerzeugung. Die Änderungen und Spezifikationen für die Nutzung von Biomasse zur Gewinnung von Strom werden nach einer Einleitung über die Relevanz von regenerativen Energien und den Gründen für die Novellierung erörtert.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Leichtweiß-Institut
Physikalische und biologische
Aufbereitungs- und Behandlungs-
technologien, TU Braunschweig