Forschungsbiogasanlage Gut Hülsenberg - Einflussfaktoren auf den wirtschaftlichen Betrieb von Biogasanlagen

Bisher vorliegende Daten und Erfahrungen der Biogasszene basieren auf kleinmaßstäbigen Laborversuchen oder punktuellen Praxiserfahrungen, die nur schwer verlässliche Schlussfolgerungen zulassen. Planungsgedanke der Biogasanlage Hülsenberg war die Errichtung einer Biogasanlage im Praxismaßstab zur Ermittlung und Quantifizierung von Erfolgsfaktoren im Praxisbetrieb unter reproduzierbaren Bedingungen.

Bei einem Anlagenbestand von ca. 4.500 Biogasanlagen in Deutschland mit einer installierten elektrischen Leistung von ca. 2.300 MWel. und einem daraus resultierendem Anteil am Gesamtstromverbrauch von 1,6 % unterstreicht die Biogasbranche ihren Stellenwert im Bereich der nachhaltigen Energieerzeugung (Stand 2009). Gesamtökonomisch und unter ökologischen Gesichtspunkten betrachtet ein Erfolg sind die wirtschaftlichen Erfolgsfaktoren jeder einzelnen Anlage höchst individuell und werden durch die technischen Rahmenbedingungen sowie den eingesetzten Substraten bestimmt. Mit der Biogasanlage Hülsenberg können Einflüsse der Substratqualität und der Fermenterbiologie auf die Energieausbeute gezielt im Praxismaßstab untersucht werden. Nur wenn die Energieausbeute je Hektar gesteigert werden kann, und so der Flächenbedarf reduziert wird, ergibt sich unter den verschärfenden Wettbewerbsbedingungen eine wirtschaftliche Betriebsführung. Maßgeblich sind hierbei die verlustarme Substratbereitstellung und die vollständige Vergärung. Der maximal vergärbare Anteil ist hierbei pflanzenspezifisch und kann aufgrund der technologischen Restriktionen der Biogasanlage nicht immer erzielt werden.
 
 



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 4. Rostocker Bioenergieforum (Oktober 2010)
Seiten: 7
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dr. Dirk Banemann
Dipl.-Ing. Claudia Demmig
Prof. Dr. Michael Nelles
Dr.-Ing. Harald Lindorfer

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