Spurenstoffentfernung mit elektrokatalytisch erzeugten Hydroxylradikalen

In Deutschland wurden in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte in der Abwasserreinigung erreicht. So konnten gegenüber den 80er-Jahren die Emissionen der Kläranlagen laut DWA um mehr als 80 Prozent bei den Phosphorverbindungen und um mehr als 60 Prozent bei den Stickstoffverbindungen reduziert werden. Diese gezielte und effektive Eliminierung von Nährstoffen führte zu einer stabilen und nachhaltigen Gewässerqualität in den Vorflutern.

Besorgnis erregt derzeit jedoch die Vielzahl an organischen Schadstoffen, die zunehmend in der aquatischen Umwelt gefunden werden.
 
In den Fokus geraten sind hier vor allem anthropogene Spurenstoffe wie:
- Pestizide
- Veterinär- und Humanpharmaka
- Komplexbildner (EDTA)
- Röntgenkontrastmittel
- PFT
 
Viele dieser Substanzen sind nicht nur in Oberflächengewässern, sondern auch im Trinkwasser nachweisbar. Zwar kann das Trinkwasser in Deutschland noch bedenkenlos aus dem Wasserhahn gezapft werden, trotzdem sehen Fachleute Handlungsbedarf. So können heute schon im Trinkwasser u.a. Diclofenac, Röntgenkontrastmittel, Ibuprofen, Blutfettlipidsenker und Antirheumatika nachgewiesen werden.
 
Mit dem Fortschritt der modernen instrumentellen Analytik und den damit verbundenen Möglichkeiten zu immer niedrigeren Nachweisgrenzen vorzustoßen, werden auch immer mehr Spurenstoffe entdeckt und analytisch greifbar – und rücken damit in das Interesse der Öffentlichkeit.



Copyright: © BIUKAT - Bayerisches Institut für Umwelt- und Kläranlagentechnologie e.V.
Quelle: 3. Moosburger Umwelttechnikforum 9. März 2010 (März 2010)
Seiten: 8
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dr. Franz-Xaver Müller

Artikel weiterleiten Artikel kostenfrei anzeigen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Wenn jeder Tropfen zählt - Singapur – globales Zentrum für nachhaltiges Wasser-Management
© Deutscher Fachverlag (DFV) (7/2007)
Mangels eigener Quellen setzt Singapur auf eine viergleisige Strategie, in deren Mittelpunkt die Schließung des Wasserkreislaufs steht. Im Zuge der Umsetzung entwickelt sich der asiatische Tigerstaat zum internationalen Zentrum für nachhaltige Wasser-Technologien.

Membrane Filtration of Wastewater Split Flows originating from Paper Industry and Biological Wastewater Treatment of the generated Membrane Concentrates
© DIV Deutscher Industrieverlag GmbH (9/2011)
Wastewater effluents from deinking- and TMP processes were taken and were concentrated in 2 stages consisting of ultra- and nanofi ltration. Futher more, the concentrates were biologically treated with a single aerobic and a hybrid anaerobic-aerobic process. With a continuous anaerobic reactor and an aerobic SBR reactor experiments were conducted to study the variations in hydraulic retention time (HRT), food to biomass ratio (F/M) and wastewater concentrate. For the deinking wastewater concentrate, an overall average COD elimination of 51 % and 57 % was achieved for aerobic and anaerobic-aerobic treatment, respectively. Single stage aerobic treatment of TMP wastewater concentrate had an mean COD elimination effi ciency of 61 % and the hybrid anaerobic-aerobic treatment yielded 73 %. The temperature in the aerobic biological SBR reactor was kept stable at 30 °C with an F/M ratio between 0.01 and 0.5 gBOD5/(gSS · d).

Nutzung von Satellitendaten für Aufgaben der Stadtentwässerung
© BIUKAT - Bayerisches Institut für Umwelt- und Kläranlagentechnologie e.V. (3/2010)
Wie können Satellitenbilder in der kommunalen Stadtentwässerung eingesetzt werden? * Als Inputs für einen Generalentwässerungsplan (GEP); * Zur Ermittlung des Versiegelungsgrads pro Flurstück für die Gesplittete Abwassergebühr; * Als Informationsquelle für die Stadtplanung. Satellitendaten haben den Vorteil, dass sie weitestgehend automatisch, zeiteffizient und somit kostengünstig zur Datenerfassung bzw. -fortschreibung genutzt werden können. Derzeit ist die Nutzung von Satellitendaten für die kommunale Stadtentwässerung aber noch nicht verbreitet, sodass methodische Entwicklungen und Demonstrationen notwendig waren und dazu eine Pilotstudie (gefördert durch die ESA) durchgeführt wurde.

Messsysteme zur Wassermengenerfassung
© BIUKAT - Bayerisches Institut für Umwelt- und Kläranlagentechnologie e.V. (3/2010)
Durchflussmessungen im Abwasser-, Regenwasser und Grauwasserbereich erfolgen fast immer unter erschwerten Bedingungen. Bei unzureichender oder ohne Beachtung sämtlicher Randbedingungen sind Messfehler oder sogar Messausfälle fast unvermeidbar!

Klimaschutz durch regionales Klärschlammmanagement
© BIUKAT - Bayerisches Institut für Umwelt- und Kläranlagentechnologie e.V. (3/2010)
Gliederung: * Ausgangssituation in den 90er Jahren * Umstellung der Klärschlammverwertung in Straubing * Einbindung regionaler Kläranlagen * Ausbau der Klärschlammbehandlung / co-Substratannahme * Energieautarkie der Kläranlage * Co2-Einsparungen auf der Kläranlage Straubing * Zusammenfassung des Klärschlammmanagements * Umweltschutz contra Wirtschaftlichkeit? * Ausblick

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?