Qualifizierter Einbau einer Wasserhaushaltsschicht auf der Deponie Weiden-West und Folgen für die Bodenbeschaffenheit, Bewuchs und Durchwurzelung

In unseren humiden Gebieten herrscht eine positive Grundwasserbilanz vor, d.h. es dringt mehr Niederschlagswasser in den Boden, als durch Verdunstung und Evaporation (Evapotranspiration) aufgebraucht werden kann oder oberirdisch abfließt. Die deszendierende Wasserbewegung ist höher als die aszendierende – großräumig und langfristig betrachtet. Das schließt jedoch nicht aus, dass lokal unter definierten Standortbedingungen positive Wasserbilanz im Jahresmittel auf 0 zugeht. Dies kann z.B. in Gebieten mit niedrigen Jahresniederschlägen oder an Standorten mit hoher Wasserspeicherkapazität des Bodens und gleichzeitig hoher Evapotranspiration der Fall sein.

Ziel war es, ein funktionsfähiges System aus Bodenmaterial mit hoher Wasserspeicherkapazität und geeignetem Pflanzenbewuchs zu schaffen, welches den Wasserhauhalt reguliert, den pflanzenverfügbares Wasser optimal zu Verfügung stellt und die Sickerwasserbildung langfristig minimiert.

Eine qualifizierte Wasserhaushaltsschicht zur Sicherung einer Deponie ersetzt eine hydraulisch wirkende Abdichtung herkömmlicher Art durch eine Unterbindung der natürlichen vertikalen Wasserbewegung.

Grundlage hierfür waren die Prognoseberechnungen (DESI) des Büros Finsterwalder Umwelttechnik GmbH in dem Bericht zur Genehmigungsplanung. Da es sich hierbei um ein Systemhandelt, das sich erst entwickelt und dessen Funktionsfähigkeit erst nach Ausbildung eines ausgewachsenen Deponiewaldes voll gegeben ist, wurde als temporäre Sicherung eine KDB mit gasgängiger, standfester Ausgleichsschicht unterbaut.



Copyright: © LGA Bautechnik GmbH
Quelle: 22. Nürnberger Deponieseminar 2011 (Mai 2011)
Seiten: 10
Preis inkl. MwSt.: € 5,00
Autor: Dipl.-Geoök. Helga Rupp

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