Aschen aus der Biomassefeuerung (Holzasche), MVA-Rostasche aus der Abfallverbrennung und aufbereitete (entmetallisierte) MVA-Rostasche besitzen die Fähigkeit, CO2und H2S chemisch zu fixieren. Inwiefern ein einfaches statisches System technisch für die Eliminierung von H2S geeignet ist, wurde in insgesamt 20 Tests im Technikums-Maßstab im Labor untersucht. In größerem Maßstab wurden bereits fünf Tests erfolgreich durchgeführt. Unter Verwendung von nicht aufbereiteter MVA-Rostasche aus Italien wurde dabei eine Reinigungsleistung von ≥ 98% erzielt. Weitere Tests in semiindustriellem Maßstab werden ab Juli 2014 mit Biomasseaschenproben aus Tirol durchgeführt.
Bei der Internationalen Sardinien-Konferenz im Jahr 2007 wurde erstmals vorgeschlagen, in einem verhältnismäßig einfachen statischen System MVA-Rostasche („MVA-Schlacke“) zur Abtrennung von CO2 und H2S aus Deponiegas zu verwenden („BABIU“ Prozess, Mostbauer &Lenz 2007). Die Reaktion von Ca(OH)2 mit CO2 (Karbonatisierung) verringert die Auslaugbarkeit von Schwermetallen (Pb, Cu und Zn) und der geringe Energiebedarf des Prozesses und die Karbonatisierung wiederum führen zu einer positiven CO2-Bilanz (Mostbauer et al. 2012,Starr et al. 2012). Zum Thema Fixierung von H2S mittels Abfall bzw. Asche liegen derzeit nur wenige Publikationen vor. Parker et al. (2009) eliminierten H2S in einem kleinen Laborreaktor mittels MVA Rostasche.Der Wirkungsgrad der Abscheidung war anfänglich nahezu 100%, verringert sich jedoch innerhalb von 37 Tagen auf ca. 20 %. Bedauerlicherweise wurden die Masseströme und Gasvolumenströme bei Parker et al. (2009) nicht ausreichend dokumentiert. Ducom et al. (2009) präparierten eine MVA-Rostascheprobe durch Lufttrocknung und Wiederbefeuchtung auf einen Wassergehalt von 15%. Es wurden acht Tests mit jeweils 13 kg dieser Ascheprobe durchgeführt. Die Reingasmessungen umfassten die Parameter CO2, H2S und Mercaptane. Ducom et al. (2009) erzielten einen Reinigungswirkungsgrad für H2S zwischen ca. 50 % und nahezu 100 %, in Abhängigkeit vom Durchfluss und vom zeitlichen Abstand zum Beginn des Tests. Lin et al. (2001) veröffentlichten einige Daten zur Fixierung von H2S durch Kohleaschen (z.B. Kapazität, sieheTabelle 2), welche jedoch aufgrund der mineralogischen Unterschiede zwischen Kohle- und Biomasseaschen nicht unmittelbar auf die letzteren übertragbar sind.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Depotech 2014 (November 2014) | |
Seiten: | 30 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 13,00 | |
Autor: | Mag. Peter Mostbauer H. Insam Dipl.-Ing. Alexander Knapp | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Mining the Future – Untersuchungen zur Tunnelausbruchverwertung am
Beispiel des Future Circular Collider am CERN
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
CERN (Conseil Européen pour la Recherche Nuléaire) ist mit ca. 3400 Mitarbeiter,
23 Mitgliedstaaten und mit mehr als 14.000 Gastwissenschaftlern aus 85 Ländern das weltweit größte Forschungszentrum für Teilchenphysik. Mit dem Nachweis des Higgs-Boson gelang 2012 einer der größten Erfolge im Bereich der experimentellen Physik. Mit dem Future Circular Collider (FCC) soll ein neuer Teilchenbeschleuniger zur Verfügung stehen, der mit einer Länge von ca. 100 km eine der größten jemals gebauten unterirdischen Infrastrukturen darstellen wird.
GIS-basierte Bioressourceninventur
© DGAW - Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (3/2012)
Für die Energieproduktion aus erneuerbaren Bioressourcen werden in Deutschland hauptsächlich Energiepflanzen, landwirtschaftliche Abfälle und Rest- bzw. Altholz genutzt. Andere organische Abfälle und Abwasser aus dem städtischen Umfeld werden derzeit nicht oder nur unzureichend verwertet. Ehrgeizige Klimaschutzziele und eine Diskussion darüber, ob die auf den Ackerflächen angebauten Pflanzen zur Energieherstellung statt als Nahrungsmittel verwendet werden sollten, haben diese organischen Reststoffe in den Vordergrund gerückt.
Kosten und Gebühren der Abfallwirtschaft in Bayern 2008
© Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (6/2008)
Gebührenvergleich aller 86 örE in Bayern; Abfallgebühren in den einzelnen Bundesländern; Strategien der Zusammenarbeit von Privatwirtschaft und Kommunen - Handlungsfelder und Beispiele
Kosten und Gebühren der Abfallwirtschaft in Bayern 2006
© Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (2/2006)
Die Abfallgebühren für einen durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt wurden auf Basis der aktuellen Gebührensatzungen ermittelt. In Bayern wurden dabei erstmals die Abfallgebühren aller öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger aus 86 Landkreisen und kreisfreien Städten erfasst.
Kosten und Gebühren der Abfallwirtschaft in Bayern 2004
© Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (4/2004)
In einer bayernweiten Recherche wurden die aktuellen Gebühren für die kommunale Abfallentsorgung auf Basis der im Internet verfügbaren Gebührensatzungen der öffentlich- rechtlichen Entsorgungsträger ermittelt.