Bis Mitte 2005 war in Deutschland die Ablagerung unvorbehandelter Siedlungsabfälle mit organischen Inhaltstoffen zugelassen. Durch mikrobielle Umsetzung wird nach wie vor Deponiegas in erheblichem Umfang gebildet.
Bei der konventionellen Entgasung der Deponien liegt der Fokus auf der Absaugung von möglichst hohen Methangehalten. Den Deponien fällt es mit zunehmendem Alter jedoch immer schwerer, diese hohen Methan-Konzentrationen aufrecht zu halten. Aus diesem Grund werden die Absaugmengen zurückgenommen. Mit der Folgewirkung: der Erfassungsgrad des Entgasungssystems nimmt ab und die Deponiegasemissionen nehmen zu.
Methan als Hauptbestandteil des Deponiegasgemisches wird eine 25mal klimaschädlichere Wirkung im Vergleich zu Kohlendioxid zugesprochen. Nicht gefasstes Deponiegas verstärkt den Treibhauseffekt und schädigt somit das Klima.
Das Gefährdungspotenzial durch unkontrollierte Gasemissionen sowie Gasmigrationen ins Deponieumfeld, in Gebäude und Schächte nimmt mit zunehmenden Deponiealter eher zu als ab. Die Explosionsgefahr und die Gefährdung durch hohe Schwefelwasserstoffkonzentrationen steigen an.
Copyright: | © Wasteconsult International | |
Quelle: | Praxistagung 2014 (Dezember 2014) | |
Seiten: | 12 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Dipl. Ing. (FH), Dipl.-Wirt. Ing. (FH) Joachim Lehner | |
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