Regelkonforme Grundwasserprobenahme

Der Erftverband untersucht regelmäßig rund 2.500 Grundwassermessstellen in variierenden Zeitabständen. Hierbei können rund 600 verschiedene Inhaltsstoffe untersucht und nachgewiesen werden. Die Probenahmen werden nach exakten Vorgaben unter Berücksichtigung der Lage und der Beeinflussung der Messstellen durchgeführt. Fast 80 % dieser Messstellen haben einen Innendurchmesser von weniger als 80 mm und können unter Berücksichtigung der Anforderungen des Erftverbandes nach derzeitigem Stand der Technik ausschließlich mit einer leistungsfähigen 2“-Unterwasserpumpe beprobt werden, was die nachhaltige Bedeutung eines solchen Systems unterstreicht.

Ende 2011 wurde vom Deutschen Vereindes Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) und von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfalle. V. (DWA) das neue DVGW-ArbeitsblattW 112 bzw. DWA-A 908 inhaltsgleich herausgegeben. Das unter Federführung des Erftverbandes erstellte Papier trägt den Titel „Grundsätze der Grundwasserprobenahme aus Grundwassermessstellen“ und behandelt die Arbeitsschritte der Grundwasserprobenahme, beginnend mit einer fachlich fundierten Planung über die Durchführung einschließlich der Probenübergabe an ein Laboratorium bis hin zur Auswertung und Dokumentation. Grundsätzlich wird bei der Grundwasserüberwachung eine Entwicklung weg von einer eher beobachtenden Vorgehensweise hin zu einer entscheidungsorientierten und prozessbezogenen Überwachung angestrebt. Hierbei steht das Verständnis der chemischen Prozesse im Grundwasserleiter im Vordergrundund findet u. a. auch Eingang in verschiedene Modelle. Die zunehmende Verzahnung
von Modell- und Messdaten ist vorteilhaft, da sie einerseits zur Verbesserung des Prozessverständnisses im Untersuchungsgebiet beiträgt und andererseits der Kalibrierung und Validierung der verwendeten Modelle dient.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 08 - 2016 (August 2016)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 6,00
Autor: Dr. Nils Cremer
Frank Wilhelms

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