Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen aktiven Beitrag zur Objektivierung der Diskussion zum Thema „Lebensmittelabfälle“ zu leisten. Wesentlich dabei ist die Frage, welche Lebensmittelabfälle in Österreich prinzipiell anfallen und welche tatsächlich vermeidbar sind. Die für Österreich verfügbaren Daten und Fakten werden in diesem Artikel dokumentiert.
In Handel, privaten Haushalten, Außer-Haus-Verpflegung, Landwirtschaft, Verarbeitung und Produktion werden Lebensmittel weggeworfen bzw. gehen verloren. Dies wird von verschiedenen, einander nachgelagerten Prozesse entlang der Wertschöpfungskette beeinflusst. Eine exakte Abgrenzung der Wertschöpfungsketten ist nicht immer möglich. Überschneidungen zwischen den einzelnen Bereichen sind zu berücksichtigen.
Eine Zusammenschau der in Österreich anfallenden Lebensmittelabfälle und -verluste ergibt eine Abschätzung von rd. 760.000 t/Jahr entlang der Wertschöpfungskette exklusive der Mengen aus Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion, Großhandel und bestimmten Entsorgungswegen im Haushalt (Gartenkompostierung, Kanal, etc.). Bei Haushalten, Einzelhandel und Außer-Haus-Verpflegung kann man von einem theoretischen Lebensmittelabfallvermeidungspotential von 490.000 t/Jahr ausgehen.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Recy & Depotech 2016 (November 2016) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Dipl. Ing. Christian Pladerer Philipp Hietler DI Markus Meissner Gabriele Bernhofer Maria Kalleitner-Huber | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Qualitätsanforderungen an Komposte und Gärprodukte im Hinblick auf die aktuelle Kunststoffdiskussion
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (3/2020)
Die breite Diskussion über Ursachen und Folgen der Meeresverschmutzung mit Kunststoffen hat auch landbasierte Einträge von Kunststoffen in den Fokus der Wissenschaft sowie des öffentlichen Interesses gerückt. Mittelbar sind hiervon die Qualitätsanforderungen an Komposte und Gärprodukte betroffen
Erfassung und Qualität von haushaltsstämmigen Bioabfällen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2018)
Die getrennte Erfassung von Bioabfällen ist ein zentrales Standbein der Recyclingwirtschaft in Deutschland. Mit ca. 10 Millionen Mg getrennt gesammelter Bio- und Grünabfälle (Bio- und Grüngut) bzw. rund 125 kg je Einwohner und Jahr stellen diese Fraktionen insgesamt die größte getrennt erfasste Wertstofffraktion innerhalb der Siedlungsabfälle dar. Es ist aber auch bekannt, dass die in den Restabfällen enthaltenen Bioabfälle in der Regel ebenfalls die größte nicht getrennt erfasste Wertstofffraktion sind.
Bioabfall im europäischen Vergleich - Erfassung, Aufkommen, Qualitäten, Verwertung, Kosten
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2018)
In der Europäischen Union fallen jährlich 118 bis 138 Millionen Tonnen Bioabfälle an, von denen zurzeit nur 32 bis 37 % (ca. 40 Millionen Tonnen pro Jahr (M tpa) effizient recycelt werden und zu hochwertigen Komposten und Gärprodukten verarbeitet werden. Größtenteils werden die Bioabfälle nach wie vor in Europa deponiert, womit eine unkontrollierte Freisetzung von Treibhausgasen einhergeht. Mit bis zu 50 % Bioabfall im Siedlungsabfall ist Bioabfall ein wesentlicher Abfallstrom, der in einer Kreislaufwirtschaft und nachhaltigen Ressourcenpolitik eine wesentliche Rolle spielt.
Verwertung biogener Abfälle – Entwicklung, Stand, Perspektiven
© Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock (6/2016)
Im Rahmen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG, §11, Abs. 1) sind Abfallerzeuger und öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger seit dem 1. Januar
2015 verpflichtet flächendeckend, getrennt Bioabfälle zu sammeln.
Biobeutel statt Biotonne – Erfahrungen mit der Erfassung von Bioabfällen in Biobeuteln
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2014)
Gewerbeabfallverordnung, Biodiesel, Biogas, Windkraft und PV – sind das Modeerscheinungen in einem politischen Hype? Hohe Subventionen, Änderung der Rahmenbedingungen und mangelnder Vollzug sind die Begleiterscheinungen. Nun kommen die Bioabfälle an die Reihe. Die Steigerung der Mengenerfassung von Bioabfällen ist in aller Munde und politisch opportun. Tatsächlich hat die erfasste Menge nicht automatisch eine Bedeutung für Hochwertigkeit, Nachhaltigkeit und fortschrittliche Kreislaufwirtschaft. Die Erhöhung der Mengen bei gleichzeitiger Trennung der Verantwortung für Erfassung und Verwertung führt sogar zu einem neuen Konflikt bezüglich Qualitäten und Verwertbarkeit.