Neue Technologien und Anforderungen an die Deponienachsorge – Reichen die Rückstellungen?

Betrachtet man die Kostenblöcke bei der Deponienachsorge, im Wesentlichen also die Aufwendungen in der Nachsorgephase, so wird unschwer deutlich, dass die Sickerwasserreinigung die höchsten Ausgaben erforderlich machen wird. Die Deponiegasbehandlung wird sich zwar auch noch einige Zeit hinziehen, erfordert aber vergleichsweise deutlich kleinere Geldbeträge. Daneben spielen Aufwendungen für andere Tätigkeiten, also solche wie Unterhalt, Instandhaltung und Reparatur z. B. für die Abdeckung oder Abdichtung, Randgräben, Straßen und Wege oder Bepflanzung eine untergeordnete Rolle. Von Kosten bei einer Nachnutzung sei hier abgesehen. Positiv für die Nachsorgekostenberechnung von Deponien war, dass sich die Preissituation im Bereich der Ersatzbaustoffe erheblich in der Vergangenheit änderte und dass sich die Kosten für die Oberflächenabdichtungen insgesamt erniedrigten. Im Wesentlichen soll hier aber auf die Kostensituation in der Nachsorgephase eingegangen werden.

Deponiesickerwasser entsteht durch das Eindringen von Niederschlagswasser in den Deponiekörper. Weiterhin trägt das durch Auflast ausgepresste Wasser zum Sickerwasseranfall bei. Dies ist insbesondere bei Deponien der Fall, in denen überwiegend Bioabfälle aus Haushaltungen deponiert werden. Dieser Prozess kann sehr langsam verlaufen und ist daher insbesondere in der Nachsorgephase möglicherweise relevant.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 29. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum (Mai 2017)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 3,00
Autor: Prof. Dr.-Ing Gerhard Rettenberger

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