In der Abfallrahmenrichtlinie der Europäischen Union hat sich der Gesetzgeber zur fünfstufigen Abfallhierarchie bekannt. Ressourceneffizienzprogramme wie ProgRess betonen zusätzlich die Notwendigkeit wertvolle Ressourcen durch effizientes Handeln zu schonen. Insgesamt nehmen die politischen Bemühungen zu, das stoffliche Recycling bei Abfallströmen zu erhöhen.
Dennoch, ganz ohne energetische Verwertung wird es indes nicht gehen. Die Anlagen zur energetischen Verwertung sind weiterhin ein notwendiger Baustein des Gesamtsystems und stehen dort zur Verfügung, wo ein stoffliches Recycling nicht mehr möglich ist. Die Auslastung der energetischen Verwertungsanlagen ist bereits seit 2015 sehr hoch. Mit dem Auslaufen der landwirtschaftlichen Klärschlammnutzung sowie dem Import von Abfällen aus anderen EU-Staaten, drängen weitere Materialmengen in Müllverbrennungsanlagen oder EBS-Kraftwerke nach Deutschland. Trotz aller Auslastung, es werden weiterhin Abfälle, die für ein Recycling oder zur Aufbereitung für einen hochwertigen EBS geeignet sind unvorbehandelt verbrannt. Das Kreislaufwirtschaftsgesetz entfaltet dabei keine Lenkungswirkung und wird in seiner Umsetzung der europarechtlichen Vorgabe der Abfallrahmenrichtlinie nicht gerecht. Die Entscheidung, ob ein Abfall letztendlich verbrannt oder recycelt wird, hängt von den technischen Aufwendungen und des Preises ab.
Copyright: | © bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. | |
Quelle: | Studie: Differenzierung der energetischen Verwertung am Kriterium der Energieeffizienz (Dezember 2016) | |
Seiten: | 47 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
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Verbrennungsrückstände – Herkunft und neue Nutzungsstrategien
© Veranstaltergemeinschaft Bilitewski-Faulstich-Urban (3/2010)
Die Nutzung von Verbrennungsrückständen wird bei Holzaschen seit Generationen praktiziert. Auch für die Rückstände aus der Abfallverbrennung ist diese Idee nicht neu. Frühere Entwicklungen zur Behandlung von MVA-Rückständen zielten zunächst darauf ab, von diesen Substanzen ausgehende Umweltbeeinträchtigungen weitestgehend zu vermindern. Nimmt man aber eine Inertisierung von Verbrennungsrückständen beispielsweise durch reduzierendes Schmelzen vor [Faulstich 1992], so sind damit auch eine verbesserte Stofftrennung und in der Folge erweiterte Nutzungsmöglichkeiten für die abgetrennten Stoffströme verbunden.
Neuentwickelte Feuerfestauskleidungskonzepte für Wirbelschicht- und Zementanlagen, die mit Ersatzbrennstoffen befeuert werden
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (1/2010)
Durch den seit Jahren gestiegenen Einsatz von alternativen Brennstoffen in der Energie- und in der Zementindustrie sind nahezu korrelativ auch die Schwierigkeiten in den Bereichen der Prozessführung als auch der Instandhaltung gestiegen. Ist der Einsatz von etwa achtzig bis neunzig Prozent Alternativ- und Ersatzbrennstoffen (EBS) in der westeuropäischen Zementindustrie nicht ungewöhnlich, sammeln die ersten Wirbelschichtanlagen, die zu hundert Prozent mit Ersatzbrennstoff gefeuert werden, seit geraumer Zeit ihre Erfahrungen.
Trocknen in der Wirbelschicht
© Rhombos-Verlag (9/2008)
Optimierte Konzepte zur Klärschlammtrocknung bieten hohe Energieeinsparpotentiale und einen flexibel einsetzbaren Ersatzbrennstoff
Die Zukunft der Müllverbrennung in einer modernen Kreislaufwirtschaft
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (10/2021)
Aktuell werden 26,3 Millionen Tonnen Abfälle in 66 Müllverbrennungsanlagen (MVA) und 32 Ersatzbrennstoff(EBS)-Kraftwerken verbrannt. Nach konservativer Schätzung müssen bis 2030 etwa 50 der 66 MVA modernisiert werden.
New Waste-to-Energy Facility Energy Works Hull, United Kingdom
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (9/2016)
Energy Works Hull (the Project) is a milestone project for the UK’s waste and renewable energy sector. It will be one of the largest gasification facilities receiving MSW in the UK, indeed in Europe. It is one of the first advanced conversion technology Projects to receive its renewable electricity subsidies through a Contract for Difference, the mechanism by which the UK Government determined to move from Renewable Obligation Certificates following its Electricity Market Reform process. It also plays a significant part of the urban regeneration of the City of Hull. The level of community engagement and benefit has resulted in the project receiving a GBP19.9M grant from the European Union’s Regional Development Fund.