Ohne Messer und Gabel: Die EU macht Ernst im Kampf gegen Einweggeschirr

Entsorgerverbände und zahlreiche NGOs unterstützen die EU-Entscheidung zur Plastikrichtlinie. Der Verbrauch von Plastik soll weiter reduziert werden, um Umwelt und insbesondere Meere zu schützen. Doch nicht alle stimmen in den Tenor ein.

Foto: M. Boeckh(20.11.2018) „Unser Plastikkonsum ist völlig aus dem Ruder gelaufen. Überall quellen Mülleimer mit Einweggeschirr über. Das ist ökologischer Irrsinn! Wir müssen weg von der Einweg- und hin zur Mehrwegkultur.“ So kommentierte VKU-Vizepräsident der Abfallsparte Patrick Hasenkamp die Entscheidung des EU-Parlaments Ende Oktober zum Verbot von Einweg-Plastikgeschirr. Mit dem ‚Food-to- go‘-Trend kämen immer mehr Einwegverpackungen in Umlauf, die auf Straßen, Parks, Flüssen und schließlich in den Meeren landeten.
Der VKU unterstützt auch, dass das zusammen oxo-abbaubare Plastik verboten werden soll. Hasenkamp: „Viele Hersteller preisen ihre Produkte als leicht abbaubares ‚Bioplastik‘ an. Die Verbraucher glauben dann, dass genau dieses Plastik ähnlich biologisch abbaubar ist wie eine Bananenschale. Das ist aber nicht der Fall. Die Folgen: Alle möglichen Arten von Plastik landen im Biomüll. Das bereitet den Anlagenbetreibern große Probleme – und gefährdet letztlich den ökologischen Nutzen der Biosammlung.“ Außerdem können auch diese Stoffe zu Mikroplastik werden, das in unseren Gewässern landet...

Unternehmen, Behörden + Verbände: Verband Kommunaler Unternehmen VKU, BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V., PlasticsEurope, der Verband der Kunststofferzeuger
Autorenhinweis: Martin Boeckh
Foto: M. Boeckh



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Nr. 6 - November 2018 (November 2018)
Seiten: 1
Preis inkl. MwSt.: € 5,75
Autor: Martin Boeckh

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