Die Entsorgungswege der Klärschlämme von kleinen Anlagen haben sich stark verändert. Die bisher übliche Entsorgung auf landwirtschaftlichen Flächen ist fast nicht mehr möglich, auch bei Einhaltung der vorgegebenen Werte. Ausschreibungen von Dienstleistungen der Entsorgung sind oft erfolglos. Lohnentwässerer sind oftmals an den kleinen Anlagen nicht interessiert, da die Maschinen nicht ausgelastet werden können, die Mengen zu gering sind oder zu viele Rüstzeiten entstehen. So wird das Thema einer eigenen Schlammentwässerung immer mehr diskutiert. Dies wird an dieser Stelle beleuchtet.
Zur Anzahl der Kläranlagen in Deutschland gibt es je nach Betrachtungsjahr und Veröffentlichung unterschiedliche Zahlen.
Im Folgenden werden Kläranlagen bis 10.000 EW (also der Größenklassen 1 – 3) betrachtet. Kleine Kläranlagen im Sinne dieses Beitrages machen demnach immerhin über etwa drei Viertel (76,9 %) der in Deutschland vorhandenen Kläranlagen aus. Auch wenn davon ausgegangen werden kann, dass rund 50 % der genannten Anlagen (Schätzung) bereits über eine eigene Entwässerung verfügen oder vertraglich langfristig gebunden sind, so verbleiben immer noch 3.000 – 3.500 Anlagen, für die Handlungsbedarf besteht. Dennoch wurden Kläranlagen dieser Größenordnungen in der Vergangenheit in Bezug auf Schlammentwässerung vom Markt vernachlässigt.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasser und Abfall 11 (November 2020) | |
Seiten: | 8 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Christopher Willing Josef Wendel | |
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