Vor allem in dicht bebauten städtischen Gebieten ist die Qualität der in der Biotonne erfassten Abfälle häufig schlecht und hohe Störstoffanteile er-schweren die Bioabfallverwertung. Erhebliche Mengen an Bioabfällen werden nicht getrennt gesammelt, sondern gehen mit dem Restmüll verloren. Im Auftrag der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) entwickelte das bifa Umweltinstitut die Arbeitsmappe „Biotonne richtig nutzen“ zur Verbesserung der Bioabfalltrennung in Großwohnanlagen. Sie unterstützt Abfallwirtschaftsbetriebe und Hausverwaltungen bei der Durchführung von Projekten zur Verbesserung der Bioabfallqualität. Die Arbeitsmappe besteht aus drei Teilen: Einem Leitfaden, 23 Aktionsbausteinen und einem Werkzeugkasten für die praktische Arbeit. Sie wurde durch Abfallwirtschaftsbetriebe und Hausverwaltungen erprobt und dann überarbeitet.
Um Verhaltensänderungen bei der Bewohnerschaft zu erreichen, können technische Anpassungen wie saubere Stellplätze oder angepasste Tonnengrößen hilfreich sein. Vor allem aber muss die Bewohnerschaft für eine gute Abfalltrennung über das erforderliche Wissen und die nötige Motivation verfügen. Informations- und Motivationsmaßnahmen sollten vor allem auf diejenigen Zielgruppen zugeschnitten sein, bei denen sie mit Blick auf Qualität und Menge der Bioabfälle besonders effektiv wirk-sam werden können.
Bewohnerinnen und Bewohner von Großwohnanlagen lassen sich hinsichtlich ihres Wissens über Bioabfalltrennung und ihrer Trennbereitschaft in vier Gruppen einteilen (s. Abb. 1). Die Übergänge zwischen den Gruppen sind fließend. Informations- und Motivationsmaßnahmen sollten vor allem aktiv Trennende ansprechen, die schlecht informiert sind. Hier kann der größte Effekt erzielt werden, und gut informierte aktiv Trennende werden auf diesem Wege ebenfalls erreicht. Mit geeigneten Maßnahmen können aber auch schwer erreichbare Gruppen erfolgreich angesprochen werden. Hier ist ein zielgruppengerechtes Vorgehen besonders wichtig. Im Auftrag der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) entwickelte das bifa Umweltinstitut die Arbeitsmappe „Biotonne richtig nutzen“ zur Verbesserung der Bioabfalltrennung in Großwohnanlagen. Initiator und Finanzierer des Projektes war das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.
Die Arbeitsmappe soll Abfallwirtschaftsbetriebe und Hausverwaltungen bei der Durchführung von Projekten zur Verbesserung der Bioabfallqualität unterstützen.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Recy & Depotech 2020 (November 2020) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Dr. Siegfried Kreibe Ruth Berkmüller Alexander Martin | |
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DeSort - Störstoffmanagement in biogenen Abfällen
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Kompost aus biogenen Abfällen ist ein wichtiger Nährstofflieferant für Böden in Europa. Aufgrund von Fehlwürfen in die Bioabfallsammlung wird jedoch das Ausgangsmaterial für qualitativ hochwertigen Kompost mehr oder weniger stör-stoffbehaftet. Ein großes Problem entsteht durch die Verwendung von nicht-abbaubaren aber auch biologisch abbaubaren Kunststoffsäcken, die zur Entsorgung von in Haushalten anfallenden biogenen Abfällen verwendet werden. Zusätzlich ge-langen unterschiedlichste Kunststoffteile, meist in Form von Verpackungsmateria-lien, durch den Verbraucher in die Bioabfallsammlung, Metalle und Glas rangieren weit dahinter. Im Projekt „DeSort“ werden Grundlagen für die automatische Erkennung (Detection) und die sensorgestützte Sortierung (Sorting) von Störstoffen in biogenen Abfällen erforscht. Technisch wird eine Kunststoffdetektion am Sammelfahr-zeug installiert und eine verbesserte Technologie zur Kompostreinigung entworfen. Organisatorisch werden entsprechende Maßnahmen zur Reduzierung der Kunststofffehlwürfe mit strukturellen, materiellen, ideellen und finanziellen Anreizen kombiniert.
Development of local municipal solid waste management in the Western Transdanubia region of Hungary
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Hungarian municipal solid wastes (MSW) management has developed tremendously over the past 15 years. More than 3,000 landfills and dumps had been closed, just to mention one improvement. However, still, lots of work is necessary to accomplish the EU’s ambitious aim of decreasing landfilling and increasing recycling and composting.
Optionen der Stoffstromseparation im Abfallwirtschaftszentrum Lübeck
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (5/2017)
Im Abfallwirtschaftszentrum Lübeck entstehen bei der Verarbeitung von Restabfall und Bioabfall zahlreiche Stoffströme, die überwiegend einer Verwertung zugeführt werden können. Durch eine gezielte Stoffstromseparation können in wesentlichen Teilströmen erhebliche Einsparungen erreicht werden. In Zusammenarbeit mit einem Hersteller wurden die Möglichkeiten einer Stoffstromseparation mittels NIR-Trenner in einer Versuchsanlage getestet. Dabei konnten insbesondere bei der Separierung von Papier aus dem Ersatzbrennstoff gute Ergebnisse erzielt werden. Auch die Separierung von Störstoffen aus dem Siebüberlauf bei der Verarbeitung von Bioabfällen zeigte gute Ergebnisse.
bifa Text No. 64: Hygienically optimised collection of biowastes with ecovio biowaste bags
© bifa Umweltinstitut GmbH (7/2014)
In the bifa Text No 64, the collection of biowaste without biowaste bags was compared to collection in paper bags, PE bags and biowaste bags made of the compostable plastic ecovio.
Vergärungsanlagen als Vorschaltanlagen zur Kompostierung Nutzen, energetische und wirtschaftliche Betrachtung
© Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft - TU Dresden (6/2010)
Die Integration einer Vergärungsanlage in eine bestehende Kompostierungsanlage wird derzeit an vielen Standorten geprüft und auch in beachtlicher Anzahl umgesetzt.