Die Bioabfallwirtschaft hat sich als zentrale Säule der modernen Kreislaufwirtschaft etabliert. Natur- und Umweltverbände wie der NABU und die DUH fordern einen Ausbau der getrennten Erfassung von Bioabfällen.
Eine Gefahr für die Bioabfallwirtschaft stellen verstärkt aufkommende mediale Berichte dar, in denen selbst sehr kleine Mengen an Fremdstoffen in Kompostprodukten angeprangert werden. Zur Reduzierung der Fremdstoffgehalte im Kompost müssen insbesondere die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger ihre Anstrengungen verstärken, um vor allem Biogut in hoher Qualität erfassen zu können.
Die vorgesehenen Änderungen der Düngeverordnung und Bioabfallverordnung dürften zu Kostensteigerungen bei der Verwertung von Bioabfällen führe
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH | |
Quelle: | 32. Abfall- und Ressourcenforum 2021 (Oktober 2021) | |
Seiten: | 10 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 5,00 | |
Autor: | Dipl. agr. Ing. Michael Schneider Joana Stärk | |
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Können Fremdstoffe bei der Biogutbehandlung wirksam entfernt werden?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (3/2020)
Fremdstoffe, insbesondere Fragmente von Folien und Glas, sind wesentliche Hemmnisse für die Vermarktung von Komposten aus Biogut. Deshalb ist auf den Behandlungsanlagen ein gezieltes Fremdstoffmanagement notwendig, dessen Erfolg im Wesentlichen von der technischen Ausstattung und dem praktischen Betrieb der Anlage bestimmt wird.
Umweltbildung mit #wirfuerbio
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
#wirfuerbio ist die bundesweite Kampagne der kommunalen Abfallwirtschaft zur Reduzierung von Störstoffen im Bioabfall. Mit einer starken Bandbreite unterschiedlicher crossmedialer Kommunikationsmittel und Maßnahmen verändert sich das Verhalten der Biotonnenbenutzer. Die Störstoffquote sinkt um mehr als 50 Prozent. Die Kampagne weist einen neuen Weg in der Umweltbildung. Mit der Abfallbox und der SpieleApp „#wirfuerbio das Sortierspiel“ wird Kreislaufwirtschaft in Form von Spaß und Spiel erlebbar. Der Beitrag zeigt, wie Abfallbox und Spiele-App didaktisch funktionieren und ein Bewusstsein für Kreislaufwirtschaft und Mülltrennung entwickeln.
CE-Kennzeichnung von Komposten und Gärprodukten – Stand und Perspektiven
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Vor dem Hintergrund der globalen Düngemittelkrise hat sich die Nachfrage nach Sekundärrohstoffen im letzten Jahr drastisch gesteigert. Hochwertige Komposte und Gärprodukte, die als Bodenverbesserungsmittel, organische Düngemittel oder als Torfersatz in Blumenerden verwendet werden, sind mehr gefragt denn je. Mit dem Inkrafttreten der EU-Düngemittelproduktverordnung im Juli 2022 ist der Weg geebnet worden, recycelte Materialien aus Bioabfällen als Produkte auf den EU-Markt zu bringen. Das Ende der Abfalleigenschaft für getrennt gesammelte und behandelte Bioabfälle kann mit der Vermarktung von CE-gekennzeichneten Düngeprodukten erreicht werden. Eine unabhängige Zertifizierung der Kompost- und Gärprodukt-basierten Düngematerialien ist dafür unabdingbar.
NÖK Hessen – Ein Modell für andere Bundesländer?
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Eines der Grundprinzipien des Ökolandbaus ist die Gestaltung von innerbetrieblichen Nährstoffkreisläufen, in denen die Tierhaltung, der Anbau von Leguminosen und die Kompostierung von Pflanzenresten wesentliche Rollen spielen. Über den Verkauf von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen verlassen aber kontinuierlich Nährstoffe den Betriebskreislauf und gehen damit dem innerbetrieblichen System verloren. Ohne einen Ausgleich führt dies schon mittelfristig zu sinkenden Gehalten verfügbarer Pflanzennährstoffe im Boden und langfristig zu Ertragsreduktionen sowie einer Minderung der Bodenfruchtbarkeit (Schmid und Hülsbergen 2015; Kolbe 2016).
DINplus – Neue Anforderungen an kompostierbare Bioabfallsammelbeutel und Konsequenzen für die Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Viele Haushalte entsorgen weiterhin Teile ihrer Bioabfälle über die Restmülltonne, weil die separate Sammlung als unsauber empfunden wird. Als Lösung werden neben Papierbeuteln auch feuchtigkeitsresistente Kunststoffbeutel angeboten, die als „kompostierbar“ zertifiziert sind. Eine Reihe von Kommunen haben mit solchen Beuteln gute Erfahrungen gemacht, in vielen örE werden sie aber auch abgelehnt – es wird befürchtet, dass die Bürger sie mit herkömmlichen Kunststoffbeuteln verwechseln und in den Verwertungsanlagen der biologische Abbau zu lange dauert. Als Antwort auf diese Befürchtungen sind in der novellierten Bioabfallverordnung konkrete Regelungen formuliert worden. Nachfolgend werden aktuelle Entwicklungen zu diesem Thema beschrieben.