Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasen in der Praxis am Beispiel der Deponie Kirschenplantage

Die Abfallentsorgung Kreis Kassel betreibt im Landkreis Kassel die Deponie Kirschenplantage (DK 2), auf der bis 2005 organikhaltige Siedlungsabfälle abgelagert wurden.
Um die Stilllegungs- und Nachsorgephase zu verkürzen, wird seit 2014 auf zwei Teilbereichen der Deponie eine in situ-Stabilisierung durchgeführt, um die Umsetzprozesse im Deponiekörper zu beschleunigen und klimaschädliche Treibhausgasemissionen zu verringern. Im Zeitraum 2014 bis 2019 konnten unter Einsatz der hier beschriebenen Maßnahmen Deponiegas mit insgesamt 16.474 t CO2-Äquivalenten erfasst und behandelt werden.

Im Rahmen der Initiative „Klimaschutzprojekte in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) werden investive Maßnahmen gefördert, die unmittelbar zu einer nachhaltigen Reduzierung von Treibhausgasemissionen führen.

Ein Teilbereich des Förderprogramms betrifft Investitionen in Klimaschutztechnologien zur aeroben in situ-Stabilisierung von Deponien. Die in situ-Stabilisation wird angewandt, um die Milieubedingungen im Deponiekörper so zu verändern, dass die anaeroben Prozesse in aerobe überführt werden und kein klimaschädigendes (methanhaltiges) Deponiegas mehr anfällt. Darüber hinaus wird durch die in situ-Stabilisierung die Deponie-Nachsorgephase verkürzt.

Das Förderprogramm war für die Abfallentsorgung Kreis Kassel Anlass, zwei Teilbereiche der Deponie Kirschenplantage einer in situ-Stabilisierung zu unterziehen. Hiervon sind Ablagerungsbereiche betroffen, in denen vor dem Jahr 2005 noch organikhaltige Siedlungsabfälle (Hausmüll) abgelagert wurden.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 32. Abfall- und Ressourcenforum 2021 (Oktober 2021)
Seiten: 10
Preis inkl. MwSt.: € 5,00
Autor: Dipl.-Ing. Hans-Andreas Krieter

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