Der Copernicus Emergency Management Service wurde Mitte Juli 2021 von der Wasserwirtschaftsverwaltung des Landes Rheinland-Pfalz in Abstimmung mit weiteren Bundesländern zur Beobachtung des Hochwasserereignisses aktiviert. Er lieferte daraufhin sehr schnell auf Fernerkundungsdaten basierende Auswertungen zu überfluteten Flächen und Schäden an Gebäuden und Infrastruktur. Diese Informationen waren insbesondere in der Frühphase ein wesentliches Element für die Bewältigung des Hochwasserereignisses.
Der Copernicus Emergency Management Service (EMS) ist eine Komponente des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus, die der kurzfristigen Bereitstellung von Informationen auf der Basis von Fernerkundung zur Unterstützung der Bewältigung verschiedener Katastrophen-Situationen dient. Ihre Teilkomponente „Rapid Mapping“ kommt während bzw. unmittelbar nach einem Ereignis zum Einsatz und liefert erste Informationen innerhalb kürzester Zeit, d. h. innerhalb von Stunden oder höchstens Tagen. Diese ersten Auswertungen können durch Einsatz der zweiten Copernicus-EMS-Teilkomponente „Risk and Recovery Mapping“ später erneut analysiert und ergänzt werden Zur Nutzung des Copernicus-EMS-Dienstes muss er aktiv angefragt werden, man spricht von Aktivierung. Eine solche Aktivierung kann von Institutionen der öffentlichen Verwaltung ausgehen, die für die Krisenbewältigung zuständig sind. In jedem Mitgliedsland der EU müssen Anfragen zur Aktivierung des Dienstes stets über eine singuläre nationale Koordinierungsstelle eingehen. In Deutschland liegt diese Aufgabe beim Gemeinsamen Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern (GMLZ) im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Die Nutzung des Dienstes ist grundsätzlich kostenlos. Durch den Dienst bereitgestellte Produkte umfassen ein vordefiniertes Portfolio an Auswertungen, die aus Fernerkundungsdaten gewonnen und in Form von Karten und Geodaten ausgegeben werden.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasserwritschaft - Heft 10 (Oktober 2022) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Dr. Clemens Jacobs Christian Iber | |
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Juni-Hochwasser 2013 an der Elbe – neue Fragestellungen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2015)
Ein verheerendes Hochwasser mit historisch höchsten Hochwasserständen – aber weiter wie bisher? Bisher deutet vieles darauf hin. Aber das fundierte „Lernen aus der Katastrophe“ muss in ein „Lernen für die Katastrophe“ münden. Neue Fragestellungen ergeben sich hinsichtlich des Einsatzes neuer Technologien (z. B. Drohnen) und der Nutzung der „neuen Medien“ sowie sozialer Netzwerke für die Einbindung ehrenamtlicher Helfer. Daneben bleibt die Hochwasservorsorge die wichtigste Tagesaufgabe.
Küstenschutz und Hochwasserschutz: Neubau der Deiche im Raum Horneburg, Landkreis Stade
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Die Deichverbände der I. Meile Altenlandes und der II. Meile Alten Landes führen Küstenschutzmaßnahmen an der Aue und Lühe, einem Nebenfluss der Tideelbe in Niedersachsen, durch. Weitere Maßnahmen müssen folgen, um auch den Hochwasserschutz für seltenere Hochwasserereignisse zu gewährleisten. Insbesondere muss ein Hochwasserentlastungspolder errichtet werden.
EG-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie – Stand der Umsetzung auf Nationaler Ebene
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2010)
Die Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über die Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken (HWRM-RL) wurde am 23. Oktober 2007 verabschiedet und mit Inkrafttreten des Gesetzes zur Neuregelung des Wasserrechts (Wasserhaushaltsgesetz (WHG) vom 31. Juli 2009) am 1. März 2010 in nationales Recht umgesetzt. Sie gibt den Rahmen für die Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken zur Verringerung von hochwasserbedingten nachteiligen Folgen auf die menschliche Gesundheit, die Umwelt, das Kulturerbe und die wirtschaftlichen Tätigkeiten in der Gemeinschaft vor.
Länderübergreifende operationelle Hoch- und Niedrigwasservorhersage für den Bodensee
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Seit der operationellen Inbetriebnahme des länderübergreifenden Vorhersagesystems für den Bodensee im Jahr 2004 wurde das Modellsystem und das Informationsangebot auf der Internetseite www.bodensee-hochwasser.info kontinuierlich verbessert. Neben Hochwasservorhersagen werden seit August 2006 auch Niedrig- und Mittelwasservorhersagen bereitgestellt.
Europäische Kooperation zum Hochwasserschutz
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2008)
Im Rahmen des INTERREG-Projekts SAFER (Strategies and Actions for Flood Emergency Risk Management) haben fünf Projektpartner aus Deutschland, Irland, Schottland und der Schweiz gemeinsam an Strategien zur Hochwasservorsorge und zum Hochwasserflächen-management gearbeitet. Hauptbestandteil der Projektarbeit war die Erstellung von Hochwassergefahrenkarten. Der transnationale Erfahrungsaustausch hat auch in Baden-Württemberg die Ergebnisse maßgeblich beeinflusst.