Aktueller Status, Probleme und Möglichkeiten der Klärschlammbehandlung sowie angestrebte Ziele der Nutzung
Nicht erst seit dem gemeinsamen Positionspapier des Umwelt- und Verbraucherschutzministeriums im Jahr 2002 wird in Deutschland um die zukünftigen Wege der Klärschlammentsorgung gerungen. Die Deponierung unbehandelten Schlamms wird aufgrund der Gesetzeslage keine Rolle mehr spielen. Konträr diskutiert wird die Frage, ob die landwirtschaftliche Verwertung ökologisch noch vertretbar ist oder ob die thermische Verwertung der Entsorgungsweg der Wahl sein wird.
Nachdem die Länder Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen nicht mehr an der zwischenzeitlich erhobenen Forderung eines vollständigen Verbotes der landwirtschaftlichen Verwertung festhalten, erscheint es nach heutiger Sicht am wahrscheinlichsten, dass die Grenzwerte der Klärschlammverordnung von 1992 soweit verschärft werden, dass nur noch sehr schadstoffarme Schlämme landwirtschaftlich verwertet werden können.
Zur Umsetzung sollen die Untersuchungsparameter der organischen Schadstoffe erweitert und Hygieneanforderungen ergänzt werden, aber auch strengere Werte für die zulässigen Schwermetallgehalte eingeführt werden. Der Beitrag beschreibt sowohl die Zielsetzungen der Bundesregierung als auch die aktuellen technischen Möglichkeiten und den Status quo bei der Behandlung von Klärschlämmen.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH | |
Quelle: | 16. Kasseler Abfallforum-2004 (April 2004) | |
Seiten: | 21 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,50 | |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Peter Quicker | |
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Verfahren zur thermischen Klärschlammbehandlung
© TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft (6/2001)
Aufgrund höherer Abwasserreinigungsleistungen vorhandener Anlagen bzw. Neuinbetriebnahmen von Abwasserbehandlungsanlagen ist ein starkes Anwachsen der Klärschlammmengen zu verzeichnen bzw. künftig zu erwarten. Die bisherige Verwertungsmöglichkeit von Klärschlamm in der Landwirtschaft und im Landschaftsbau wird zunehmend kritisch diskutiert.
Thermische Verwertung von Abfallstoffen in der Wirbelschicht 110 MW Reststoffverwertungsanlage RV-Lenzing, Österreich
© Veranstaltergemeinschaft Bilitewski-Faulstich-Urban (12/2002)
In mehreren europäischen Staaten kommt es in wenigen Jahren zu einer deutlichen Verschärfung der Deponiebestimmungen, die eine Behandlung der kommunalen und industriellen Abfallstoffe erforderlich machen. Da eine stoffliche Wiederverwertung der Abfälle nur wenigen Fällen möglich und sinnvoll erscheint, wird die thermische Verwertung eine wesentliche Rolle in der Abfallentsorgung spielen.
Stand der Technik und Perspektiven der Klärschlammtrocknung
© TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft (6/2001)
Für die Klärschlammtrocknung in maschinellen Anlagen kann bislang nicht auf eine entwickelte Tradition verwiesen werden. Generell wäre auf den Gedanken, Klärschlamm anders zu verwerten als über den Boden, ... noch vor 40 Jahren kaum jemand gekommen. Klärschlamm war als Dünger und Bodenverbesserer hoch begehrt .... [Diez, 1996].
Verfahrensprinzipien zur Monoverbrennung von Klärschlamm
© TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft (6/2001)
In die Diskussion um den besten Weg für die Behandlung und Entsorgung unserer kommunalen Klärschlämme ist Bewegung wie lange nicht mehr gekommen. Einschlägige Beiträge zu dieser Diskussion befassten sich mit Klärschlammentsorgung – Möglichkeiten und Grenzen [Kobelt 2000; Tritt 1998] oder mit Vergleich und Bewertung von landwirtschaftlicher und thermischer Verwertung [Witte 1999]. Trotz aller Kontroversen schien der gemeinsame Ausbau der beiden vorgenannten Entsorgungsschienen nach dem zumindest rechtlich vorgesehenen Ende der Klärschlammdeponierung im Jahre 2005 der Weg der Wahl zu sein.
Entsorgung von Klärschlamm in Europa
© TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft (5/2001)
Die Klärwerksbetreiber haben die Verpflichtung, die bei der Abwasserreinigung anfallenden Klärschlämme unter den gegebenen ökonomischen und ökologischen Randbedingungen bei hoher Entsorgungssicherheit zu beseitigen. Die zu entsorgenden Klärschlammmengen und die derzeit genutzten Entsorgungswege sind für ausgewählte Länder Europas dargestellt.