Praxistagung 2012


FLOX-Technik zur Deponiegasverwertung
Dr. Roland Berger
Die Firma e-flox GmbH hat ein neues Hochtemperatur-Verbrennungssystem entwickelt, mit dem auch extrem niederkalorische Brenngase aus Deponien problemlos oxidiert werden. Durch ein ausgeklügeltes System zur Wärmerückgewinnung und die äußerst robuste FLOX-Technik ist das System sehr flexibel. Deponiegase mit Methankonzentrationen von 50 Vol.% bis 3 Vol.% können verarbeitet werden, wobei bis 6,5 Vol% Methan kein Zusatzbrennstoff erforderlich ist. Der Regelbereich des Systems liegt bei 1:5. Bei einer für 100 m³/h ausgelegten Drei-Brenner Anlage entspricht dies 20 m3/h bis 100 m3/h. Durch die Verbrennung in einer ausgemauerten Brennkammer, die auch den Betrieb im Überdruck erlaubt, sind auch verschiedenste Wärmenutzungsoptionen möglich.
Deponieneubau als Chance der Standortsicherung – Praxiserfahrungen aus Konzeptionierung, Planung und Bau von Deponien auf Deponien
Dipl.-Ing. Torsten Sasse, Dipl.-Ing. Thomas Wemhoff, Prof. Dr.-Ing. Ernst Biener
An verschiedenen Praxisbeispielen werden die Erfahrungen zur Planung und zum Bau von Deponien auf Deponien dargestellt. Berichtet wird über unterschiedliche Genehmigungsverfahren und einzelne technische Besonderheiten gegenüber dem „herkömmlichen“ Deponiebau.
Deponiefolgenutzungen - Geotechnische Fragen bei Photovoltaik- und Windkraftanlagen
Dipl.-Ing. Heinz Bogon
Abgeschlossene Deponien gelten für viele Nutzungen als problematische Standorte. Häufig handelt es sich um mehr oder weniger große Halden, die ggf. im Umfeld noch über Infrastruktur und verschiedene Arten von Abfallbehandlungsanlagen verfügen. Neben der gesetzlichen Nachsorge wird zunehmend auch die Nachnutzung der Deponieflächen praktiziert. Im Zusammenhang mit dem Aufbau einer bundesweit nachhaltigen Energieversorgung bieten sich Deponieflächen (oder andere Konversionsflächen) als Standorte an. Die Deponienachnutzung durch Photovoltaik-Anlagen kann inzwischen als eingeführte, weil vielfach realisierte Technik angesehen werden. Für Windkraftanalagen auf Deponien gibt es bereits mehrere Beispiele, welche die grundsätzliche Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit dokumentieren. Ein weiterer Ausbau ist hier zu erwarten, insbes. auch auf Bergehalden des Bergbaus. Auf Deponiestandorten sind besondere geotechnische Randbedingungen zu beachten, die aus den Abfalleigenschaften und dem Abfall- und Deponierecht resultieren. Im Beitrag werden einige Beispiele dargestellt und erläutert.
Deponiegasnutzung in der Schwachgasphase am Beispiel von Mikrogasturbinen
Dipl.-Ing. (TU) Dipl.-Wirt.Ing. (Uni) Christoph Bröcker, Dipl.-Ing. Hans-Andreas Krieter
Mit Inkrafttreten der Deponieverordnung - DepV vom 24. Juli 2002 dürfen seit dem 01.06.2005 nur noch Abfälle auf Deponien abgelagert werden, die einen sehr niedrigen Organikanteil aufweisen, damit der eingelagerte Abfall nicht mehr nennenswert zu einer Deponiegasbildung beiträgt (bei Deponieklasse 2 beträgt der zulässige Organikgehalt im Abfall maximal 3 Masse-% im Parameter TOC).
Das Versagen von PE-Sickerwasserleitungen in Deponien Ursachen, Folgen, Sanierungsmöglichkeiten
Dipl.-Ing. Wolfgang Edenberger
Seit mehr als 20 Jahren haben sich Rohre aus PE als diejenigen herausgestellt, welche den Anforderungen an Sickerrohre in (Hausmüll-) Deponien am meisten entsprechen. Sie sind resistent gegenüber allen relevanten Inhaltsstoffen im Deponiesickerwasser und können bei entsprechender Dimensionierung auch hohe Auflasten durch die Überdeckung mit Abfall überstehen. Eventuellen Verformungen des Untergrunds (Setzungen durch Auflast etc.) können Sie flexibel folgen. Trotzdem werden bei der jährlichen TV-Inspektion von Entwässerungssystemen in Deponien immer häufiger auch Schäden an PE-Sickerrohren festgestellt. In diesem Beitrag sollen in einer Art aktuellen Bestandsaufnahme Schäden bzw. Schadensbilder hinsichtlich deren Relevanz für eine dauerhafte Entwässerung der Deponie beleuchtet deren häufigste Ursachen benannt sowie der technische Stand von Sanierungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.
Präferenzielle Methanflüsse durch heterogene Bodeneigenschaften in Deponie-Abdeckschichten und ihre Bedeutung für die Gasemission
Dr. Julia Gebert, Dr. Alexander Gröngröft
Die Gastransporteigenschaften von Böden und damit die Bedingungen für die Oxidation von Methan sowie die Größenordnung und Variabilität der Methanemissionen werden durch Anteil und die Eigenschaften des wasserfreien Porensystems und damit durch die bodenphysikalischen Eigenschaften und Faktoren, welche diese beeinflussen (Bodenart, Verdichtung, Bodenfeuchte) bestimmt.
Heterogene Gasverteilung in einer Deponieabdeckschicht zur Methanoxidation
Dipl.-Geogr. Christoph Geck, Dr. Julia Gebert, Heijo Scharff, Prof. Dr. Eva-Maria Pfeiffer
In zwei jeweils 510 m2 großen Testfeldern zur Untersuchung optimierter Methanoxidationsschichten wurde geprüft, inwieweit sich das gezielt über sechs Punkte eingeleitete Deponiegas als Voraussetzung für eine hohe Oxidationsleistung in die Fläche verteilt. Eine Beprobung der Bodengasphase mittels Gaslanzen in mehreren Tiefen wurde durchgeführt. Anhand der Daten wurde die Oxidationseffizienz berechnet. Es konnten keine Parameter gefunden werden, die die räumliche Variabilität vollständig erklären. Ein signifikanter Zusammenhang der Bodengaskonzentration mit der Bodenfeuchte konnte gefunden werden. Anhand der Gasprofile wurde die Hypothese aufgestellt, das Stellen hoher Konzentration und Emission durch konvektive Gasbewegung dominiert werden.
Methanemissionen aus der Ablagerung mechanischbiologisch behandelter Abfälle
Dr.-Ing. Kai-Uwe Heyer, Dr.-Ing. Karsten Hupe, Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann
Im Rahmen eines Gutachtens für das Umweltbundesamt wurden die fachlichen Grundlagen für die Berechnung der Methanemissionen aus der Ablagerung von MBA-Abfällen erarbeitet. Dazu wurden schwerpunktmäßig Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen der letzten Jahre, insbesondere von Überwachungsmaßnahmen zum Gashaushalt auf MBA-Deponien ausgewertet.
Modernes Deponie-Controlling mit disy Cadenza
Dr.-Ing. Wassilios Kazakos
Die Verordnung über Deponien und Langzeitlager (DepV) sowie die Abfallablagerungsverordnung (AbfAblV) haben direkte Auswirkungen auf die Überwachungs- und Berichtspflichten der Betreiber einer Deponie, unabhängig davon ob sich diese im Betrieb, in der Stilllegung oder der Nachsorge befindet.
Perspektiven für Photovoltaikanlagen auf Deponien
Dr.-Ing. Matthias Kühle-Weidemeier
Der Beitrag beschreibt die Entwicklung des Photovoltaikmarktes allgemein und mit speziellem Blick auf den Standort Deponie in Deutschland. Es werden die Einspeisevergütungen, Stromgestehungskosten, Modul- und Systempreise betrachtet.
Regenerierung von Deponiegasbrunnen - Ein innovatives Verfahren im Praxistest
Dipl.-Ing. Detlef Löwe
Deponiegasbrunnen sind ein wesentlicher Bestandteil eines Akiventgasungssystems. Durch chemisch-biologische Vorgänge kommt es in diesen Brunnen, insbesondere in den Kiesfiltern und Drainageöffnungen zu Verockerungen, so dass eine optimale Entgasung des Deponiekörpers eingeschränkt wird. Durch die Regenerierung dieser Brunnen können die Verockerungen beseitigt werden, so dass das Anlegen eines konstanten Unterdrucks und somit eine Verbesserung der Aktiventgasung wieder möglich ist.
Neue Vermessungstechniken zur Ermittlung von Deponiekapazitäten
Dr.-Ing. Werner Mayr, Dipl.-Ing. Beate Jacobs, Hartmut Schrap
Die Ermittlung von Deponiekapazitäten ist von grundlegender betriebswirtschaftlicher Bedeutung für den Deponiebetreiber. Zu ihrer Ermittlung hat der Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Grafschaft Bentheim neue Wege beschritten. Raumbezogene Informationen und bildhafte Darstellungen einzelner Deponieabschnitte wurden aus Luftbildern abgeleitet, die aus einem 1 kg leichten Flugzeug aufgenommen wurden. Daraus wurden Oberflächen modelliert, Volumina abgeleitet und neuartige Bilddarstellungen erstellt. Insgesamt wurden erstaunliche Genauigkeiten erreicht. Der Deponiebetrieb war dabei nicht beeinträchtigt. Hierüber wird in diesem Beitrag berichtet.
Innovatives Verfahren zur effektiven Nutzung von Deponiegas
Mike Naismith, Eugene Timmermans, Tristan Hillebregt
Auf der Deponie ‚Afvalverwerking Vink’ in der Nähe der niederländischen Ortschaft Barneveld wurde ein Testfeld angelegt, um die Leistungsfähigkeit des neuen vertikal sowie horizontal eingebauten Gasbrunnensystems ‚Multriwell‘ mit der eines herkömmlichen, vertikal ausgerichteten Gasbrunnens hinsichtlich der Gewinnung von Deponiegas vergleichen zu können. Ferner sollten Erfahrungen zur Einbauleistung, wie Effektivität, benötigtes Einbaugerät und Materialverbrach, für das neue System gewonnen werden.
Neue Wege zur Geruchs- und H2S-Beseitung von Deponiegasen
Dipl.-Ing. Rolf Rafflenbeul
Interessante Weiterentwicklungen im Bereich der Schwachgasreinigung und Modifizierungen der peroxydbetriebenen Wäscher für die selektive H2S-Abscheidung in Reichgasen bilden den Schwerpunkt der nachfolgend vorgestellten Entwicklungen.
Deponieaerobisierung durch Intervallbelüftung - Erfahrungen auf der Deponie Dorfweiher
Dr.-Ing. Martin Reiser, Dipl.-Ing. Daniel Laux, o. Prof. Dr.-Ing. Martin Kranert, Dipl.-Phys. Kurt Lhotzky
Mit dem Ziel, die Nachsorgedauer zu verkürzen, wurde ein Abschnitt der Deponie Konstanz- Dorfweiher über drei Jahre durch Intervallbelüftung mit verschiedenen Druckniveaus aerobisiert (EISBER-Verfahren). Ein umfangreiches Messprogramm diente dazu die Entwicklung von Temperaturen und Gaszusammensetzung im Deponiekörper, sowie die Emissionen dokumentiert. Der Temperaturverlauf in verschiedenen Tiefen wurde als guter Indikator für den biologischen Abbau identifiziert. Die Methanemissionen konnten durch die Aerobisierung deutlich gesenkt. Setzungsvorgänge im Deponiekörpers wurden wesentlich beschleunigt. Der Belüftungsphase folgt ab Januar 2013 ein zweijähriges Monitoring um das Verhalten der wichtigsten Parameter weiter zu dokumentieren.
Alternative Methangaserfassung auf Altdeponien mittels Horizontalbohrtechnik
Roland Riedl
Der Rückgang der abgesaugten Gasmenge auf den Deponien wird nicht nur durch den fortschreitenden Abbau organischer Stoffe im Müllkörper, zunehmende Abdeckung der Oberfläche, sowie fehlende Neuablagerung organischer Abfälle verursacht, sondern auch durch eine Verschlechterung der Effizienz des bestehenden Gaserfassungssystems. Dafür können sowohl schadhafte Gaskollektoren wie auch das Leitungsnetz/ Armaturen die Ursache sein. Die Erneuerung von Gaskollektoren scheitert oft an den hohen Kosten für vertikale Gasbrunnen konventioneller Bauart. Eine wirtschaftliche Alternative hierzu ist der nachträgliche Einbau horizontaler Gasdrainagen.
Ursachen und Messung heterogener Gasemission aus einer für die Methanoxidation optimierten Deponieabdeckschicht bei unterschiedlicher Ausführung der Gasverteilungsschicht
Inga Röwer, Dr.-Ing. Jan Streese-Kleeberg, Dr. Bernd Steinert, Heijo Scharff, Dr. Julia Gebert
Die räumliche Heterogenität der Gasflüsse macht eine Extrapolation von lokal erfasster Emission in die Fläche schwierig. Im vorliegenden Fall wurden emissive Flächen erst mittels FID-Begehung identifiziert. Von diesen 40% der Gesamtfläche emittierten 90% des Methans. Um die Emissionsminderung einer Methanoxidationsschicht zu beurteilen, sollte Haubenmessungen also eine FID-Begehung vorangehen. Zur quantitativen Erfassung der Emission wurde für die vorliegende Arbeit eine großdimensionierte Haube verwendet (17,6 m²), mit welcher die emissiven Bereiche abgedeckt werden konnten. Bei der Verwendung kleinerer Hauben muss die Ausdehnung der emissiven Bereiche und deren über die Fläche veränderliche Quellstärke in Betracht gezogen werden.
Unterstützung der Betriebsführung mit modernen EDV-Werkzeugen

Der Beitrag stellt besondere Lösungen im Kontext des Branchenpaketes EMOS vor. Diese Lösungen können flexibel in die Abläufe rund um den Anlieferungsprozess einer Entsorgungsanlage eingebettet werden. Neben Unterstützung zur Wiegescheinarchivierung und Vereinfachung des Rechnungsversandes werden Möglichkeiten zur automatischen Annahme vorgestellt. Einen weiten Schwerpunkt bilden die mobilen Lösungen zu den Themen mobiler, digitaler Laufzettel und mobile Kasse.
Vom Vergessen: Nachsorge zwischen Mythos und Wirklichkeit
Dipl. Natw. ETHZ Christian Sieber
Kennen Sie ein Amt, das stillgelegte Betriebe seit 100 Jahren überwacht? Eben. Die Nachsorge geht vergessen. Daher müssen wir Deponien als zwar belastete, aber nicht überwachungsbedürftige Standorte konzipieren. Das heisst: Schadstoffpotential herunterfahren, Verdünnung zulassen oder sanieren.
Einsatz eines mobilen FTIR-Spektrometers mit Langweg-Gasmesszelle zur Messung diffuser Methanemissionen aus Altdeponien
Dr.-Ing. Jan Streese-Kleeberg, B.Sc. Simon Klauke
Die Tracer-Fahnen-Messung stellt eine Möglichkeit der Messung der gesamten Gasemissionen diffuser oder komplexer Quellen wie z. B. Deponien dar. Hierbei erfolgt eine Freisetzung eines Tracer-Gases mit bekanntem Massenstrom. Parallel dazu werden mit einem mobilen, in ein Messfahrzeug integrierten Gasmessgerät die Methan- und Tracerkonzentrationen in der Deponiegasfahne analysiert. Die Methode wurde mit Hilfe eines mobilen, in einem Anhänger montierten FTIR-Spektrometers mit Langweg- Gasmesszelle an einer Altdeponie erprobt. Dabei wurde die prinzipielle Eignung des Messsystems für die Tracer-Fahnen-Messung nachgewiesen. Die derzeitige Nachweisgrenze von 10 m³/h Methan war für die Quantifizierung der Emissionen der betrachteten Deponie jedoch nicht ausreichend.
Zum Austragspotenzial deponierter Kraftwerksrückstände
Dr. Michael Zingk
Der Beitrag beschreibt Untersuchungen zum Austragspotenzial deponierter Rückstände aus Steinkohlekraftwerken, die sich nach ihrer Ablagerung aufgrund puzzolanischer Reaktionen zu einem magerbetonähnlichen Monolithen mit geringer Wasserdurchläs-sigkeit verfestigt haben. Hierzu wurden die aus der Rekultivierungsschicht ablaufenden Sickerwässer über einen definierten Zeitraum beprobt. Es konnte nachgewiesen wer-den, dass aus den verfestigten Kraftwerksrückständen praktisch keine Stoffe über das Sickerwasser ausgetragen werden. Damit kann an dem von GFR betriebenen Standort auf das Aufbringen einer aufwendigen Oberflächenabdichtung verzichtet werden.
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