8. Potsdamer Fachtagung - 24.02. bis 25.02. 2011


Kontinuierliche Messung von Quecksilber-Emissionen - Eine Ãœbersicht
Dr. rer.nat. Michael Boneß
Bereits seit Ende der 90er Jahre werden zur kontinuierlichen Erfassung der Hg- Emissionen an Müllverbrennungsanlagen in Deutschland kontinuierliche Messgeräte eingesetzt. Maßgeblich gibt es die Verpflichtung für die Betreiber von Verbrennungsanlagen gem. 13. und 17. BImschV. einen 24 h Grenzwert von 30 μg/m³ Quecksilber und einen Halbstundenmittelwert von 50 μg/m³ einzuhalten. Dementsprechend müssen die zur Überwachung eingesetzten Messgeräte für die Messbereiche von 0 – 45 μg/m³ und 0 – 75 μg/m³ eignungsgeprüft und zertifiziert sein. Unter diese Richtlinie fallen für die kontinuierliche Quecksilbermessungen neben Müllverbrennungsanlagen, zunehmend auch Zementanlagen und Kraftwerke, die z.B. Ersatzbrennstoffe einsetzen.
Erfahrungen zum Einsatz und Wirtschaftlichkeit von ein- und mehrstufigen trockenen Rauchgasreinigungsanlagen mit Ca(OH)2 und NaHCO3
Dr. Peter Buhlmann, Holger Kirstein
In den vergangenen Jahren wurde an vielen Anlagen der Verbrennung von Abfall, EBS und belasteter Biomasse der Einsatz der unterschiedlichen Sorbentien Kalkhydrat und Natriumbicarbonat im Bereich der (konditioniert) trockenen Rauchgasreinigung verwirklicht und in vielen Fachtagungen sehr kontrovers diskutiert.
Verwertung von ammoniakhaltigem Wäscherwasser aus der Klärschlammtrocknung als Reduktionsmittellieferant in der SNCR-Entstickung für eine Biomasseverbrennungsanlage
Dr. Rainer Dittrich
Die regionale Klärschlammverwertungs GmbH in Dinkelsbühl (kurz: KSV genannt), betreibt auf ihrem Gelände eine Klärschlammtrocknung, mit nachgeschalteter -pyrolyse und eine Biomasseverbrennung (Hackschnitzel).
Der neue MARTIN Rückschub-Rost Vario
Dipl.-Ing. Norbert Eickhoff
Mit der Entwicklung des Rückschub-Rost Vario bringt MARTIN ein vollständig neu konstruiertes Verbrennungssystem auf den Markt, das den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts entspricht, nämlich Flexibilität im Betrieb, niedrige Wartungs- und Unterhaltskosten, hohe Lebensdauer, geringste Emissionen, vollständiger Feststoffausbrand, richtungweisende Regelbarkeit und kurze Montagezeiten. Mit diesem System ist ein Betreiber für die Herausforderungen der Zukunft bestens gerüstet, auch wenn sich Abfallqualität und - zusammensetzung gravierend ändern sollten. Das in mehr als 550 installierten Linien bewährte Prinzip des Rückschub-Rost wird beibehalten, so dass die hiermit gemachten Erfahrungen ohne Einschränkungen die Basis für das neuentwickelte Rostsystem darstellen.
Kreislaufwirtschaft durch Realisierung einer Aktivkohleregeneration nach BImSchG - Ein ökonomisch interessanter Beitrag zum ganzheitlichen Umweltschutz -
Dr.-Ing. Wolfgang Esser-Schmittmann, Dipl.-Ing. Simone Schmitz
Die Spurenstoffabscheidung in Anwendungen der Luft-, Gas- und Wasserreinigung wird oftmals durch Adsorptionsfilter mit aktivierten Kohlenstoffen praktiziert. Die verwendeten Adsorbentien Aktivkoks / Aktivkohle (differenziert nach Qualität als dem Grad der Aktivierung < > 400 m2/g; im Folgenden summarisch als Aktivkohle bezeichnet) nehmen dabei die gewünschten Schadstoffe auf und werden danach überwiegend durch Verbrennung entsorgt / thermisch verwertet. Betrachtet man die „Hochwertigkeit“ solcher aktivierter Kohlenstoffe in Form von Massen - / Energiebilanzen der Herstellungsverfahren, so stellt sich sehr schnell die Frage nach der ökologischen und ökonomischen Effizienz dieser allgemein praktizierten Vorgehensweise der Aktivkohlenutzung.
Wirkungsgradverbesserung der energetischen Verwertung von Abfällen durch Kamera-basierte Prozessgrößen mit dem INSPECT pro control® System
Dr. Hubert B. Keller, Dr.-Ing. Jörg Matthes, Dipl.-Ing. Patrick Waibel, Dipl.-Informatiker Holger Schönecker
Die Erfassung von thermischen Prozessen mittels IR-Kameras und Charakterisierung durch bildbasierte Kenngrößen stellt eine neue Optimierungsmöglichkeit dar. Für die praktische Umsetzung neuer Prozessführungsstrategien auf der Basis der automatischen Verarbeitung von Infrarotbildern wurde das Software-System INSPECT entwickelt, das die Erfassung der Infrarotbilder, die Bildverarbeitung und Kenngrößenberechnung in Echtzeit, die Eingriffsberechnung mittels Fuzzy Control, die Online- Visualisierung von Prozessdaten, die Parameteranpassung über graphische Benutzerschnittstellen, die Ankopplung an übergeordnete Prozessleitsysteme und die Prozessdatenarchivierung realisiert. Kamerabasierte Messverfahren bei thermischen Prozessen bieten damit die Möglichkeit, mittels geeigneter Bildverarbeitungsverfahren neue Prozesskenngrößen zu ermitteln, die zu einer energieeffizienteren und schadstoffärmeren Prozessführung beitragen können.
Emissionsschäden aus dem Anlagenbetrieb - Aspekte der Umwelthaftung anhand von praktischen Beispielen
Reinhard Maack
Im Deutschen Umweltrecht finden sich verschiedene Haftungsgrundlagen für Umweltschäden. Diese werden in verschiedenen Gesetzen unterschiedlich definiert und müssen daher begrifflich abgegrenzt werden. Insbesondere muß zwischen Schäden durch Umwelteinwirkungen und Schäden an der Natur selbst unterschieden werden. An praktischen Beispielen werden konkrete Umwelthaftungstatbestände dargestellt. Durch verschiedene organisatorische Maßnahmen lassen sich Haftungen reduzieren. Wichtig zur Abschätzung des Drittschadenpotentials ist z.B. die Erfassung des Umgebungsrisikos.
Optimierung der Energienutzung durch Integration einer Dampfturbine in eine bestehende Müllverwertungsanlage
Dr.-Ing. Martin Mineur, Dipl.-Ing. Hartwig Söth
Vattenfall Europe besitzt ein fundiertes Wissen in allen Bereichen der Strom- und Wärmeerzeugung. Vattenfall Europe New Energy baut auf diesen Erfahrungen auf und fokussiert das Know-how auf die energetische Nutzung regenerativer und alternativer Energieträger. Als Kompetenzzentrum bündelt es Expertenwissen und treibt innerhalb des Konzerns den Ausbau der klimafreundlichen Energieerzeugung voran. Aufgabenschwerpunkte liegen in der thermischen Verwertung stofflich nicht nutzbarer Abfälle sowie Biomasse, der Entwicklung regenerativer Energieerzeugung (z. B. Biomasse, Biogas, Klärschlamm, Photovoltaik) sowie dem Ausbau der dezentralen Energieversorgung.
Großtechnische Versuche zur Sorption von Quecksilber aus Verbrennungsabgasen zur Emissionsminderung und Qualitätssteigerung der Nebenprodukte
Dipl.-Ing. Thomas Riethmann, Dr. Hermann Brüggendick, Hermann Winkler, Professor Dr.-Ing. Bernhard W. Vosteen, M. Velten
Die Abscheidung von Quecksilber aus kohlestämmigen Rauchgasen erfolgt nach dem Stand der Technik über auftretende Synergieeffekte in den jeweils vorhandenen Rauchgasreinigungsanlagen zur Schwefeloxid-, Stickoxid- und Staubabscheidung. Die in diesem Vortrag vorgestellten und bei Evonik Industries bzw. Vosteen Consulting patentierten Verfahren nutzen diese Effekte und verstärken gezielt deren Wirkung unter Verwendung von zwei Additiven in der vorhandenen Rauchgasreinigung. Durch Nutzung vorhandener Anlagenteile der Rauchgasreinigung und den geringen Aufwand für Dosiereinrichtungen in Verbindung mit geringen Betriebsmittelverbräuchen ist dieses Verfahren zur gezielten Quecksilberabscheidung mit einer eindeutigen Hg-Senke in Steinkohlekraftwerken sehr attraktiv.
Ergebnisse der Optimierung in der WFA Elverlingsen GmbH
Dr. Jörg Six
Bei der 7. Potsdamer Fachtagung im vergangenen Jahr habe ich über die Notwendigkeiten zur technischen und wirtschaftlichen Optimierung in der WFA Elverlingsen und deren Umsetzungsmöglichkeiten referiert. Die beschriebenen Maßnahmen wurden umgesetzt und wir können nach einem weiteren Jahr Betriebserfahrung mit der optimierten Anlage über konkrete Ergebnisse und die weiteren Schritte der Optimierung berichten. Zum besseren Verständnis stelle ich kurz die Anlagenkonzeption sowie die wesentlichen Verbesserungsmaßnahmen vor.
Planung eines Biomasseheizkraftwerkes im Spannungsfeld der Wünsche und Forderungen von politischen Meinungsbildnern nach dem „optimalsten“ Stand der Technik
Dipl.-Ing. Wolfgang Zieger
Die Folgen der weltweiten Klimaänderung werden immer deutlicher. Als ein wesentlicher Auslöser für die zunehmende Temperaturerhöhung der Erde gilt der erhöhte Ausstoß von sogenannten Treibhausgasen wie CO2, der im Wesentlichen auf menschliche Aktivitäten zurückgeführt wird, und zwar insbesondere auf das Verbrennen fossiler Brennstoffe.
Waschen statt Pudern - Einsatz-, Optimierungsmöglichkeiten von Abgaswäschern, Betriebserfahrungen
Dipl.-Ing. Klaus Niemann
Bei der Planung von Neuanlagen sollte die Variante „nasse Abgasreinigung“ in dem Vergleich nicht fehlen. Es gibt Randbedingungen unter denen dieses Verfahren die geeignetste Alternative darstellt. Optimierungsmöglichkeiten erlauben es die Effizienz eines Wäschers zu erhöhen, so dass der Wäscher kleiner und günstiger im Energie- und Chemikalienverbrauch ausgelegt werden kann. Bei bestehenden nassen Abgasreinigungen besteht häufig Optimierungspotenzial. Dieses bezieht sich im Wesentlichen auf die Verringerung des elektrischen Energiebedarfs. Auch kann häufig mit überschaubaren Umbaumaßnahmen die maximale Abgasmenge vergrößert werden, so dass eine Leistungssteigerung der Gesamtanlage mit geringem Aufwand realisierbar ist.
Aufheiz- und Stützfeuerungen für Biomasse- und Hausmüllverbrennungsanlagen
Dipl.-Ing. Reinhard Pachaly
Nach den in Europa gültigen Vorschriften sind Aufheiz- und Stützfeuerungen für Anlagen zur Verbrennung von Biomasse (z. B. belastetes Altholz) sowie Haus- und Gewerbemüll vorgeschrieben
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