Wasserwirtschaft - Heft 12


Zur Verringerung von Fischschäden in Turbinen mittels Verhaltensbeeinflussung
Dipl.-Phys. Franz Geiger, Mathilde Cuchet, Prof. Dr. Peter Rutschmann
Um den Einfluss des Fischverhaltens auf die Schädigungsraten bei der Turbinenpassage zu klären, wurden vergleichende Untersuchungen für eine normale, unbeeinflusste Passage, eine Passage unter medikamentöser Betäubung sowie eine Passage unter Einwirkung eines elektrischen Feldes durchgeführt. Die Ergebnisse bestätigen die Verhaltenseinflüsse und insbesondere die Funktionalität einer darauf beruhenden innovativen Technik zur Verringerung der Fischschäden bei Kraftwerkspassagen.
Optische Methoden ermöglichen neuen Blaualgen-Schnelltest
Dr. Ann-Kathrin Kniggendorf, M. Sc. Christoph Wetzel, Prof. Bernhard Wilhelm Roth
Verfärbt sich im Sommer das Wasser in Badeseen und Teichen grün, dann handelt es sich dabei oft um Blaualgen. Diese können für Mensch und Tier gefährliche Gifte in sich tragen, so dass immer wieder Gewässer von den Behörden schon vorsorglich gesperrt werden müssen. Ein Physiker- und Physikerinnenteam arbeitet an der Leibniz Universität Hannover an einem Schnelltest, um die giftigen Blaualgen schon vor Ort sicher von den harmlosen zu unterscheiden. Damit können die Kosten für Wasseruntersuchungen gesenkt und unnötige Gewässersperrungen vermieden werden.
Workshop zur Maßnahmenplanung und -umsetzung an großen Wasserkraftanlagen im Donaueinzugsgebiet
Dr. Walter Reckendorfer, Georg Loy, Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Ralf Klocke, Cornelia Häckl, Karl-Heinz Straßer
Die Umsetzung der WRRL bedeutet an großen Flüssen eine beachtliche Herausforderung. Die Ziele können nur gemeinsam unter Einbindung aller Interessensvertreter erreicht werden. Wasserkraftunternehmen an den großen Gewässern im Donaueinzugsgebiet organisierten dazu im Jahr 2019 den Workshop „Ökologie und Wasserkraft an großen Gewässern“ mit Vertretern von Behörden, Universitäten, Planungsbüros und Fischereiverbänden mit dem Ziel, ein gemeinsames Verständnis hinsichtlich erfolgsversprechender Maßnahmen an großen Wasserkraftanlagen an großen Gewässern im Donaueinzugsgebiet zu entwickeln.
Verbesserung des Prozessverständnisses der Kraftwerkspassage von Aalen durch neuartige Ansätze
Elena-Maria Klopries, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Holger Schüttrumpf
Die Passage einer Wasserkraftanlage kann bei abwärts wandernden Fischen zu schweren Schäden führen, welche beispielsweise durch Rechen und Bypässe, fischangepasstes Turbinenmanagement und fischangepasste Turbinen reduziert werden können. Es werden zwei Ansätze dargestellt, die das Prozessverständnis während der Kraftwerkspassage verbessern können. Beide Ansätze bieten die Möglichkeit, die Auswirkungen von Wasserkraftanlagen auf abwandernde Aale besser zu verstehen und diese in der Bemessung und Planung von Wasserbauwerken zu berücksichtigen.
Zur Berechnung der Schädigungsraten von Fischen bei der Turbinenpassage
Dipl.-Phys. Franz Geiger, Mathilde Cuchet, Prof. Dr. Peter Rutschmann
Die physikalischen Belastungen von Fischen während der Turbinenpassage sowie die daraus resultierenden Schäden können ausgehend von Auslegungskriterien für hydraulische Maschinen, zu Schädigungsmechanismen und Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen modelliert werden. Die Anwendung erklärt Differenzen bisheriger Modellansätze, verweist auf einen erheblichen Einfluss des Fischverhaltens auf die Schädigungsraten und zeigt eine grundsätzliche Eignung von Modellen zur Bewertung gewässerökologisch relevanter Größenordnungen.
Biologische Wirksamkeit von Leitrechen-Bypass-Systemen - Aktueller Kenntnisstand
Dr. rer. agr. Guntram Ebel
Für den Fischschutz und Fischabstieg an europäischen Wasserkraftanlagen wird zunehmend das Leitrechen-Bypass-System nach Ebel, Gluch & Kehl eingesetzt. Nunmehr sind für verschiedene Standorte detaillierte biologische Funktionsprüfungen des Systems verfügbar. Der vorliegende Beitrag vermittelt einen Überblick über wesentliche Ergebnisse dieser Untersuchungen, wobei auch Studien an ähnlich gestalteten Systemen mit schräg angeströmtem Horizontalrechen Berücksichtigung finden. Auf der Grundlage dieser Daten und der bisherigen Betriebserfahrungen werden praktische Hinweise für den künftigen Einsatz von Leitrechen-Bypass-Systemen abgeleitet.
Sandspeicherdämme für die Wasserversorgung im erosionsreichen Eritrea
Reinhard de Lucas Murillo de la Cueva
Noch immer gibt es weltweit viele Regionen, in denen Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben – so etwa im Begu-Tal im Inland des ostafrikanischen Landes Eritrea. Technik ohne Grenzen e. V. und das lokale Water Resource Department arbeiten daher an einer nachhaltigen Lösung, um die kritische Wassersituation vor Ort zu entspannen: ein Wasserspeicher, der auf der bewährten Sandspeichertechnik beruht, aber in dieser Größenordnung und Form noch nie umgesetzt wurde. Die vielen Hürden werden dabei in enger Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung genommen.
Verluste und Auslegung von Schrägrechen anhand ethohydraulischer Studien
Dipl.-Ing. Claudia Berger
Als mögliche Lösung zur Herstellung des Fischschutzes und der Durchgängigkeit an Wasserkraftwerken hat sich der schräg angeströmte Horizontalstabrechen, hier als Schrägrechen bezeichnet, inzwischen bewährt. Nun wurden anhand wissenschaftlicher Labor- und Feldstudien die Ermittlung der hydraulischen Verluste, d. h. Rechenverluste, am Schrägrechen und die hydraulischen Signaturen, welche durch den Rechen hervorgerufen werden, untersucht. Die Schutz- und Leitwirkung auf abwandernde Lachssmolts und Aale konnte daran anknüpfend in ethohydraulischen Studien für unterschiedliche Rechenparameter ermittelt werden.
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