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Das Bundesumweltministerium (BMU) unterstützt die „Prävention von Meeresverschmutzungen in der Karibik“ (PROMAR) mit 4,9 Millionen Euro. Das Projekt gehört zu den ersten Bewilligungen des BMU-Förderprogramms gegen Meeresmüll "Marine Debris Framework – Regional hubs around the globe" (Marine:DeFRAG). Es soll in den kommenden drei Jahren zur Reduzierung von Kunststoffabfällen im Karibischen Meer beitragen.
Bundesumweltministerin
Svenja Schulze: „Plastikmüll in den Meeren gelangt in die Nahrungskette, beeinträchtigt
die marinen Ökosysteme und wird damit zum globalen Problem. Die Abfallmenge
sollte direkt an der Quelle vermieden werden, damit der Müll möglichst gar
nicht erst ins Meer gelangt. Dabei ist ein nachhaltiges Abfallmanagement
unverzichtbar. Mit unserem Förderprogramm nimmt Deutschland seine besondere
Verantwortung in der Welt wahr: Einerseits sind wir bei Umwelttechnologien
und -verfahren führend, gleichzeitig sind wir auch Industrie- und
Sitzstaat internationaler Unternehmen der Plastikökonomie. Mit unserer
Unterstützung lösen wir einige unserer Zusagen zu den G7- und G20-Aktionsplänen
gegen Meeresmüll ein.“
Hinter dem
Projekt PROMAR steht das Berliner Unternehmen adelphi research gemeinnützige
GmbH. Mit verschiedenen Maßnahmen soll der Eintrag von Kunststoffabfällen aus
der Dominikanischen Republik, Costa Rica und Kolumbien in das Karibische Meer
reduziert werden. Dabei sollen Mengen und Verbreitungsrichtungen von
Plastikmüll überwacht und kartiert werden. Mithilfe dieser Messungen werden
dann kreislaufwirtschaftliche Pilotlösungen umgesetzt. Dazu gehören unter
anderem der Einsatz von solarbetriebenen Müllsammelstellen und -behältern,
elektrischen Müllsammelfahrzeugen sowie technischen Hilfsmitteln zur Berechnung
von Abfallgebühren. Außerdem werden die politischen Partner in den Ländern bei
der Bewertung von Technologieoptionen und Konzepten zur Politikgestaltung
beraten.
Die
erarbeiteten Lösungsansätze sollen auch in anderen Ländern der Karibik und
Lateinamerikas zur Anwendung kommen. Das Projekt erzielt damit eine
Multiplikatorwirkung und fungiert als Leuchtturmprojekt in der Region. Dazu
wird PROMAR unter anderem mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP),
insbesondere der Cartagena-Konvention (Convention for the Protection and
Development of the Marine Environment in the Wider Caribbean Region) und ihren
Vertragsstaaten zusammenarbeiten.
Förderprogramm
„Marine Debris Framework“
Das BMU
fördert mit seinem Programm Marine: DeFRAG Projekte zur Reduzierung von
Meeresmüll. Die Projekte sollen dabei helfen, die Abfallmenge direkt an der
Quelle zu vermeiden, so dass Plastikmüll gar nicht erst in die Meere gelangt.
Gefördert werden daher Kooperationen, die mit erprobten oder innovativen
Lösungen die Menge an produziertem Plastikmüll reduzieren oder Abfall- und
Kreislaufmanagementsysteme zur Erfassung des Mülls aufbauen. Neben
flussbürtigen Einträge liegt der Fokus auch auf küstennahen Regionen und
Inselstaaten, die Plastikmüll in das Meer eintragen.
Das Programm unterstützt unter anderem Projekte zu Politikberatung, Kapazitätsaufbau, Technologiekooperation und Investitionen sowie zur Implementierung von Politiken und Strategien. Es richtet sich an Durchführungsorganisationen des Bundes, Nichtregierungsorganisationen, Wirtschaftsunternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, deutsche Ableger internationaler und multilateraler Organisationen und Einrichtungen, die einen Sitz in Deutschland haben. Mit seiner Betreuung ist die bundeseigene Projektträgerin Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH beauftragt.
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