Der ZAW Donau-Wald macht die Müllabfuhr künftig selber
Entsorgung wird nicht mehr EU-weit ausgeschrieben – Ziel ist eine größere Zuverlässigkeit
Der Zweckverband Abfallwirtschaft Donau-Wald (ZAW) wird die Müllabfuhr nicht mehr EU-weit ausschreiben, sondern ab 2016 mit eigenen Fahrzeugen und Fahrern vornehmen. Das teilten Verbandsvorsitzender Ludwig Lankl und Werkleiter Karl- Heinz Kellermann mit.
Der Zweckverband, zu dem sich die Stadt Passau sowie die Landkreise Passau, Deggendorf, Freyung- Grafenau und Regen zusammengeschlossen haben, hatte die Müllabfuhr seit den 70er Jahren an Firmen vergeben. Ab etwa der Jahrtausendwende mussten diese Aufträge jedoch EU-weit ausgeschrieben werden. Statt der bewährten regionalen Partner kamen auswärtige Entsorgungskonzerne zum Zug. „Viele negative Erfahrungen“ habe der ZAW damit gemacht, sagte Werkleiter Kellermann. Es gab Qualitätsprobleme und damit viele Beschwerden der Kunden. Die auswärtigen Firmen hätten oft die Größe des Gebiets oder den Winter im Bayerischen Wald unterschätzt. Es kam zu Übernahmen und Insolvenzen, die auch während der Vertragslaufzeiten Wechsel mit sich brachten. „Wenn ein neuer Unternehmer kommt, dauert es etwa ein Jahr, bis sich wieder alles eingespielt hat“, so Kellermann. Daher habe sich der ZAW bereits 2007 entschlossen, im Landkreis Regen die Müllabfuhr selbst in die Hand zu nehmen, berichteten Kellermann und Lankl – „als Test , ob wir das können“.
Die Wahl sei auf Regen gefallen, weil hier die Probleme besonders groß gewesen seien und andererseits ein geeigneter Standort vorhanden war. Die Beschwerdequote sei innerhalb weniger Monate „maximal reduziert worden“, fasst Kellermann die Erfahrungen zusammen. Und bei den Kosten habe man mit den Privatfirmen mithalten können.
Zum 30. Juni 2016 laufen im übrigen Verbandsgebiet die Verträge mit den Entsorgern aus. Zwar laufe derzeit alles gut – bei einer Ausschreibung wisse man aber nicht, wer danach komme, betonten Kellermann und Lankl. Deshalb habe sich die Verbandsversammlung geschlossen dafür entschieden, nicht neu auszuschreiben, sondern eine eigene Müllabfuhr aufzubauen.
Kellermann schätzt, dass dafür rund 40 Fahrzeuge und 60 Mitarbeiter benötigt werden. Rund 13 Millionen Euro müsse der ZAW bis Mitte 2016 investieren. Den Fahrern will man anbieten, künftig für den ZAW zu arbeiten. Der Bürger soll den Wechsel nicht mitbekommen – das ist gerade der Vorteil dieser Lösung. Denkbar sei freilich, dass sich der Tag der Tonnenleerung ändert, sagte Kellermann. An den Seitenladern will der ZAW festhalten. Damit habe man gute Erfahrungen gemacht und sie seien auch die günstigste Lösung.
Copyright: | © Forum Z (03.11.2014) |
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