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Sperrzeiten beachten
In diesem Jahr müssen erstmalig die strengeren Düngeregelungen zur Herbstdüngung in den mit Nitrat belasteten Gebieten eingehalten werden. Bei Verstößen können hohe Bußgelder fällig werden.
Die Sperrzeitenregelungenfür Düngemittel in belasteten Gebietensind um einiges strenger geregelt als in nicht belasteten Gebieten. Für Kom-post oder Stallmist von Huf- und Klauentieren mit einem Gesamtstickstoffgehalt (Nges) > 1,5 % TM beginnt das Ausbringungsverbot bereits am 1. November und geht über drei Monate bis zum 31. Januar.
In nicht belasteten Gebieten hingegen beträgt die Sperrzeit 6 Wochen (1. Dezember bis 15. Januar). Diese ist für Kompost mit einem Nges-Gehalt von > 1,5 % TM oder einem Phosphatgehalt von > 0,5 % TM einzuhalten.
Gärprodukte
Für Düngemittel mit einem wesentlichen Gehalt an Stickstoff (> 1,5 % Nges), wozu i. d. R. auch Gärprodukte zählen, ist in nicht belasteten Gebieten noch eine Düngung in geringerem Umfang möglich. So kann nach der Ernte der letzten Hauptfrucht die „30/60er“ Regelung für Winterraps, Zwischenfrüchte und Feldfutter (Saat bis 15. September) sowie Wintergerste (Aussaat bis 1. Oktober) in Anspruch genommen werden, wenn ein entsprechender Stickstoffbedarf besteht. Diesen muss der Landwirt dokumentieren. Die Regelung begrenzt die Düngung auf 30 kg Ammoniumstickstoff oder 60 kg Nges. Nach dem 1. Oktober darf noch im Gemüsebau (bis 1. Dezember) und auf Grünland (bis 1. November) gedüngt werden. Für flüssige Gärprodukte ist die Düngegabe vom 1. September bis 1. November auf eine Gesamt-Stickstoffgabe von 80 kg/ha in nicht belasteten Gebieten begrenzt.
Sperrzeit rote Gebiete
In belasteten Gebieten ist eine Düngung auf Ackerland nach der Ernte der letzten Hauptfrucht fast gar nicht mehr möglich. Die noch mögliche Düngung von Zwischenfrüchten mit Futternutzung durch Kompostgaben wird in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt. Gleiches gilt für die Düngung von Raps. Diese ist bei einem mineralischen Stickstoffgehalt (Nmin) im Boden unter 45 kg Nmin/ha möglich, wenn ein Bedarf besteht. Die Düngeverordnung schreibt hier jedoch keine Beprobungstiefe vor, wodurch bei deren Festlegung durch die Länder zum Teil unterschiedliche Tiefen vorgegeben werden.
Eine Grünlanddüngung ist in roten Gebieten bis zum 30. September möglich, wobei die Teilgabe im September nicht über 60 kg Nges liegen darf.
Landesvorgaben beachten
Diese und weitere unterschiedliche Vorgaben zur Umsetzung der Auflagen für belastete Gebiete in den einzelnen Bundesländern sind zu beachten. Hinzu kommt, dass die Länder für ‚rote Gebiete‘ neben den bundeseinheitlichen Regelungen mindestens zwei zusätzliche Auflagen in ihren Landesdüngeverordnungen ausweisen müssen, welche eine weitere Verlängerung der Sperrzeiten, auch für Phosphatdünger, regeln können.
Bußgelder
Die Düngeverordnung ermöglicht die Erhebung empfindlich hoher Bußgelder. Bei Düngungsmaßnahme in der Sperrzeit könnte die Strafzahlung bis zu 150.000 Euro betragen. Gleiches gilt für eine Herbstapplikation in belasteten Gebieten zu Wintergerste und Zwischenfrüchten ohne Futternutzung oder zu Winterraps, wenn der Nmin-Gehalt des Bodens 45 kg überschreitet. 50.000 Euro werden bereits bei einer Düngung von Grünland fällig, wenn die Grenzen der zulässigen Teildüngung im September (rote Gebiete, 60 kg N/ha) bzw. September/Oktober (nicht belastete Gebiete, 80 kg N/ha) mit flüssigen Gärprodukten oder Wirtschaftsdüngern überschritten werden. (LN)
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