Digitalisierung in der Papierproduktion spart Ressourcen und schützt das Klima

Das Bundesumweltministerium fördert die abfallsparende Herstellung der Schumacher Packaging GmbH mit rund 480.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm.

Das Unternehmen will für seine Produktion von Papierverpackungen ein Transport- und Schälsystem einsetzen, das Papierrollen schonend behandelt und den Ausschuss verringert. Die neue Technik steigert die Ressourceneffizienz und vermeidet Abfall. Jährlich sollen im Grevener Werk der Unternehmensgruppe damit rund 548 Tonnen Wellpappenrohpier eingespart werden und somit indirekt ungefähr 274 Tonnen CO2-Emissionen jährlich vermieden werden.

Parlamentarischer Staatssekretär Christian Kühn: "Ressourceneffizienz ist aktiver Klimaschutz. Denn je mehr Abfälle die Hersteller vermeiden, desto weniger Ressourcen verbrauchen sie. Das spart bares Geld und senkt CO2-Emissionen. Oft schließt digitale Technik die entscheidende Lücke, damit die Produktion nachhaltiger wird. Im Verpackungsbereich gibt es dafür großes Potenzial, das mehr und mehr Hersteller für sich entdecken und mit gutem Beispiel vorangehen."
Die familiengeführte Unternehmensgruppe Schumacher Packaging hat sich auf die Entwicklung und Fertigung von Verpackungen aus Well- und Vollpappe spezialisiert. Der Konzern produziert europaweit an 14 Standorten. In seinem Werk in Greven (Nordrhein-Westfalen) beabsichtigt das Unternehmen die Investition in ein automatisches Transport- und Schälsystem für Papierrollen. Bisher werden die für die Produktion benötigten Papierrollen im Werk mit Gabelstaplern mit Greifklammer bzw. mit Niederflurhubwagen transportiert. Dabei kommt es zu Beschädigungen der äußeren Papierbahnen, die vor Verwendung entfernt werden müssen. Dieser Schälvorgang geschieht heute manuell, wobei im Durchschnitt auch acht Lagen unbeschädigtes Papier von der Rolle entfernt werden.

Künftig sollen die Papierrollen durch ein Fahrerloses Transportsystem (FTS) einer Schälstation zugeführt werden. Dort trennt ein Roboter die erste Lage präzise ab und übergibt die Rolle anschließend einer Inspektionseinheit. Diese kontrolliert die Papierbahn durch den Einsatz von LED- und Kameratechnik auf Beschädigungen und veranlasst weitere Trennschnitte, bis die Papierbahn frei von Beschädigungen ist. Nach dem vollautomatisierten Schälvorgang wird die Papierrolle zur Vermeidung erneuter Beschädigungen wieder auf dem FTS abgelegt und zur Produktionsanlage transportiert, wo sie für die Verarbeitung übernommen wird.
Das Bundesumweltministerium fördert die erstmalige großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie über das Umweltinnovationsprogramm. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben. Das Umweltinnovationsprogramm unterstützt seit 1979 Unternehmen dabei, innovative, umweltentlastende technische Verfahren in die Praxisanwendung zu bringen. Das Programm fördert das Potenzial, dass aus der Synergie von technischen Verfahren und industrieller Produktion sowie ökologischen und ökonomischen Anforderungen entsteht.

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Copyright: © Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (20.04.2022)
 
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