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Die Bundesregierung will mit einer Meeresoffensive gegen Umweltverschmutzung vorgehen und den Schutz der marinen Artenvielfalt vorantreiben. Das kündigte Bundesumweltministerin Steffi Lemke heute zum internationalen Meeresgipfels „One Ocean Summit“ im französischen Brest an. Teil der Meeresoffensive ist eine kohärente nationale Meeresstrategie, um spezifische Meeresschutz-Ziele verstärkt sektorübergreifend zu verankern. Die Offensive umfasst daneben die aktive Beteiligung an der Erarbeitung unterschiedlicher Abkommen gegen die Verschmutzung der Meere und für marine Biodiversität auf UN-Ebene.
Entwicklungsministerin
Svenja Schulze hat zudem zusätzliche 20 Millionen Euro für den Weltbank-Fonds
ProBlue zugesagt, in den zuvor schon das BMUV eingezahlt hatte. Damit wird
Deutschland zu einem der größten Geber des Fonds. Mit dem Geld wird der Einsatz
gegen Meeresmüll und Meeresverschmutzung sowie ein nachhaltiges Management von
Küsten- und Meeresgebieten gefördert.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Gesunde Meere sind für uns Menschen
überlebenswichtig. Sie sind wichtiger CO2-Speicher und regulieren
das Klima. Sie sind Lebensraum einer einzigartigen Flora und Fauna, Verbindung
zwischen Kontinenten und Nahrungsquelle. Zur Realität gehört aber auch, dass
die Meere unter Überfischung, Verschmutzung durch Schadstoffe und Überdüngung
sowie gigantische Strudel aus Plastikmüll massiv unter Druck sind. Vieles von
dem, was wir Menschen tun, gefährdet die natürlichen Funktionen der Meere.
Rasches und entschlossenes Handeln ist nötig. Wir werden dafür eine
verbindliche ressort-übergreifende Meeressstrategie vorlegen und eine
Koordination der Meerespolitik unter Leitung eines neuen Meeresbeauftragten
vorantreiben.“
Bundesentwicklungsministerin
Svenja Schulze: „Intakte Meere sind nicht nur wichtig für Klimaschutz und
Artenvielfalt, sie sind auch Lebensgrundlage für Menschen auf der ganzen Welt.
Mehr als 800 Millionen Menschen leben von Fischerei und Aquakultur. Das
Entwicklungsministerium unterstützt daher zusammen mit seinen Partnerländern
und mit internationalen Initiativen den Erhalt und die Ausweitung von Meeres-
und Küstenschutzgebieten, nachhaltige Fischerei und neue nachhaltige
Einkommensquellen für die Küstenbevölkerung.“
Die
Meeresoffensive Deutschlands für die kommenden Jahre wird alle Facetten des
Meeresschutzes in einer Meeresstrategie der Bundesregierung bündeln. So sollen
Schutz und umweltverträgliche Nutzung der Meere miteinander in Einklang
gebracht werden. Die neue Strategie der Bundesregierung sowie die Funktion des
Meeresbeauftragten werden derzeit im BMUV vorbereitet.
Ganz konkret
bringt die Bundesregierung den globalen Meeresschutz an folgenden Stellen
national, europäisch und international voran:Die
Bundesregierung arbeitet derzeit mit ihren Partnern an einem zügigen
Abschluss der UN-Verhandlungen für ein Übereinkommen zum Schutz der
Biodiversität und der nachhaltigen Nutzung der Hohen See.Bei
der UN-Umweltversammlung (UNEA) im März 2022 starten die Verhandlungen
über ein rechtsverbindliches UN-Abkommen gegen Meeresmüll und
Plastikverschmutzung. Deutschland gehört zu den Wegbereitern des
internationalen Vertrags. Grundlage der Verhandlungen bildet eine
Resolution, die u.a. mit Unterstützung Deutschlands von Peru und Ruanda
initiiert wurde und heute von mehr als 50 Staaten und der Europäischen
Union unterstützt wird.Auch
vor unserer Haustür, in Nord und Ostsee, gibt es viel zu tun: bei der
Umsetzung der europäischen und regionalen Ziele im Meeresschutz. Die
EU-Biodiversitätsstrategie verlangt, dass bis 2030 mindestens 30 Prozent
der Meeresfläche Europas unter Schutz gestellt werden. Dabei ist zentral,
dass die EU-Meeresschutzgebiete echte Rückzugsorte für die marine Flora
und Fauna sind. In Deutschland sind in dieser Woche die Managementpläne
für die Schutzgebiete in der Ostsee in Kraft getreten. Konkrete Maßnahmen
können nun starten, zum Beispiel für weniger Unterwasserlärm, zur
Wiederherstellung von Riffen, für naturverträglichere Fischfangmethoden
und saubereres Wasser.
Ein Ergebnis
des Gipfels ist die Ausweitung der sogenannten Clean Oceans Initiative durch
ein stärkeres Engagement der Entwicklungsbanken. In der Clean Oceans Initiative
konnte Deutschland gemeinsam mit Frankreich, der Europäischen Investitionsbank
sowie spanischen und italienischen Förderbanken bereits 1,63 Milliarden Euro
mobilisieren. 500 Millionen Euro davon hat das BMZ über die KfW Entwicklungsbank
beigetragen, weitere Mittel sind geplant. Die Initiative widmet sich vor allem
dem Abwasser- und Abfallmanagement in Partnerländern, um den Eintrag von
Plastik und Müll in die Meere zu verhindern. Ein weiteres wichtiges
internationales Instrument ist der vom BMZ ins Leben gerufene Blue Action Fund,
der Meeresgebiete mit einer Fläche von rund 360.000 Quadratkilometern schützt.
Deutschland hat hierfür zusammen mit anderen Gebern bislang rund 170 Millionen
Euro mobilisiert.
Darüber
hinaus unterstützt das BMUV den Meeresschutz in Entwicklungs- und
Schwellenländern. Beispielweise fließen rund 20 Millionen Euro in Projekte in
Südostasien, die dem Aufbau von Meeres- und Küstenresilienz im Korallendreieck
dienen. Weitere 5 Millionen Euro fließen jeweils in den grenzübergreifenden
Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung der Meeres- und Küstenregion in
Ostafrika sowie die Prävention von Verschmutzung durch Plastikabfälle in der
Karibik. Das BMUV hat seit 2019 mit seinem dedizierten Förderprogramm gegen die
Vermüllung sieben Projekte in den meistbetroffenen Regionen des globalen Südens
- Afrika, Asien und Lateinamerika – mit einem Gesamtvolumen von knapp 40
Millionen Euro bewilligt und weitere 30 Millionen Euro in entsprechende Fonds,
vor allem in die zweite Säule des PROBLUE Fund der Weltbank mit dem Ziel des
Meeresumweltschutzes eingezahlt.
Weitere
Informationen
Rede
von Bundesumweltministerin Steffi Lemke beim „One Ocean Summit“
BMUV
und BfN aktiv im Meeresnaturschutz für Nord- und Ostsee (Pressemitteilung)
Themenseite
„Meeresumweltschutz“
Entwicklungsministerin
Svenja Schulze hat zudem zusätzliche 20 Millionen Euro für den Weltbank-Fonds
ProBlue zugesagt, in den zuvor schon das BMUV eingezahlt hatte. Damit wird
Deutschland zu einem der größten Geber des Fonds. Mit dem Geld wird der Einsatz
gegen Meeresmüll und Meeresverschmutzung sowie ein nachhaltiges Management von
Küsten- und Meeresgebieten gefördert.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Gesunde Meere sind für uns Menschen
überlebenswichtig. Sie sind wichtiger CO2-Speicher und regulieren
das Klima. Sie sind Lebensraum einer einzigartigen Flora und Fauna, Verbindung
zwischen Kontinenten und Nahrungsquelle. Zur Realität gehört aber auch, dass
die Meere unter Überfischung, Verschmutzung durch Schadstoffe und Überdüngung
sowie gigantische Strudel aus Plastikmüll massiv unter Druck sind. Vieles von
dem, was wir Menschen tun, gefährdet die natürlichen Funktionen der Meere.
Rasches und entschlossenes Handeln ist nötig. Wir werden dafür eine
verbindliche ressort-übergreifende Meeressstrategie vorlegen und eine
Koordination der Meerespolitik unter Leitung eines neuen Meeresbeauftragten
vorantreiben.“
Bundesentwicklungsministerin
Svenja Schulze: „Intakte Meere sind nicht nur wichtig für Klimaschutz und
Artenvielfalt, sie sind auch Lebensgrundlage für Menschen auf der ganzen Welt.
Mehr als 800 Millionen Menschen leben von Fischerei und Aquakultur. Das
Entwicklungsministerium unterstützt daher zusammen mit seinen Partnerländern
und mit internationalen Initiativen den Erhalt und die Ausweitung von Meeres-
und Küstenschutzgebieten, nachhaltige Fischerei und neue nachhaltige
Einkommensquellen für die Küstenbevölkerung.“
Die
Meeresoffensive Deutschlands für die kommenden Jahre wird alle Facetten des
Meeresschutzes in einer Meeresstrategie der Bundesregierung bündeln. So sollen
Schutz und umweltverträgliche Nutzung der Meere miteinander in Einklang
gebracht werden. Die neue Strategie der Bundesregierung sowie die Funktion des
Meeresbeauftragten werden derzeit im BMUV vorbereitet.
Ganz konkret
bringt die Bundesregierung den globalen Meeresschutz an folgenden Stellen
national, europäisch und international voran:
- Die
Bundesregierung arbeitet derzeit mit ihren Partnern an einem zügigen
Abschluss der UN-Verhandlungen für ein Übereinkommen zum Schutz der
Biodiversität und der nachhaltigen Nutzung der Hohen See.
- Bei der UN-Umweltversammlung (UNEA) im März 2022 starten die Verhandlungen über ein rechtsverbindliches UN-Abkommen gegen Meeresmüll und Plastikverschmutzung. Deutschland gehört zu den Wegbereitern des internationalen Vertrags. Grundlage der Verhandlungen bildet eine Resolution, die u.a. mit Unterstützung Deutschlands von Peru und Ruanda initiiert wurde und heute von mehr als 50 Staaten und der Europäischen Union unterstützt wird.
- Auch
vor unserer Haustür, in Nord und Ostsee, gibt es viel zu tun: bei der
Umsetzung der europäischen und regionalen Ziele im Meeresschutz. Die
EU-Biodiversitätsstrategie verlangt, dass bis 2030 mindestens 30 Prozent
der Meeresfläche Europas unter Schutz gestellt werden. Dabei ist zentral,
dass die EU-Meeresschutzgebiete echte Rückzugsorte für die marine Flora
und Fauna sind. In Deutschland sind in dieser Woche die Managementpläne
für die Schutzgebiete in der Ostsee in Kraft getreten. Konkrete Maßnahmen
können nun starten, zum Beispiel für weniger Unterwasserlärm, zur
Wiederherstellung von Riffen, für naturverträglichere Fischfangmethoden
und saubereres Wasser.
Ein Ergebnis
des Gipfels ist die Ausweitung der sogenannten Clean Oceans Initiative durch
ein stärkeres Engagement der Entwicklungsbanken. In der Clean Oceans Initiative
konnte Deutschland gemeinsam mit Frankreich, der Europäischen Investitionsbank
sowie spanischen und italienischen Förderbanken bereits 1,63 Milliarden Euro
mobilisieren. 500 Millionen Euro davon hat das BMZ über die KfW Entwicklungsbank
beigetragen, weitere Mittel sind geplant. Die Initiative widmet sich vor allem
dem Abwasser- und Abfallmanagement in Partnerländern, um den Eintrag von
Plastik und Müll in die Meere zu verhindern. Ein weiteres wichtiges
internationales Instrument ist der vom BMZ ins Leben gerufene Blue Action Fund,
der Meeresgebiete mit einer Fläche von rund 360.000 Quadratkilometern schützt.
Deutschland hat hierfür zusammen mit anderen Gebern bislang rund 170 Millionen
Euro mobilisiert.
Darüber
hinaus unterstützt das BMUV den Meeresschutz in Entwicklungs- und
Schwellenländern. Beispielweise fließen rund 20 Millionen Euro in Projekte in
Südostasien, die dem Aufbau von Meeres- und Küstenresilienz im Korallendreieck
dienen. Weitere 5 Millionen Euro fließen jeweils in den grenzübergreifenden
Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung der Meeres- und Küstenregion in
Ostafrika sowie die Prävention von Verschmutzung durch Plastikabfälle in der
Karibik. Das BMUV hat seit 2019 mit seinem dedizierten Förderprogramm gegen die
Vermüllung sieben Projekte in den meistbetroffenen Regionen des globalen Südens
- Afrika, Asien und Lateinamerika – mit einem Gesamtvolumen von knapp 40
Millionen Euro bewilligt und weitere 30 Millionen Euro in entsprechende Fonds,
vor allem in die zweite Säule des PROBLUE Fund der Weltbank mit dem Ziel des
Meeresumweltschutzes eingezahlt.
Weitere
Informationen
Rede
von Bundesumweltministerin Steffi Lemke beim „One Ocean Summit“
BMUV
und BfN aktiv im Meeresnaturschutz für Nord- und Ostsee (Pressemitteilung)
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