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Die Vorausberechnung von Treibhaus-Emissionen in 2030 und 2040 zeigt laut Ministerin Thekla Walker: „Die Ziele unseres Klimaschutzgesetzes liegen in greifbarer Nähe. Wir sind dran, aber wir brauchen weitere gesellschaftliche Kraftanstrengungen.“
Die im Klimagesetz des Landes
vorgeschriebene Projektion der Treibhausgas-Emissionen berücksichtigt
die Ausstöße bis einschließlich 2021 und schreibt die Entwicklung fort
auf Basis von bis 2024 verbindlich beschlossenen Maßnahmen.
Der Gebäudesektor übererfüllt dabei das Ziel 2030.
„Die Förderstatistiken zeigen, dass die Bürgerinnen und Bürger in
Baden-Württemberg die Programme zur Sanierung von Gebäuden
überdurchschnittlich stark nutzen. Da das Land Vorreiter ist bei der kommunalen Wärmeplanung, rechne ich damit, dass wir diesen finanziellen Schwung ins Land auch beim Heizungstausch und der Förderung von Wärmenetzen erleben werden“, erklärt dazu Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker.
Auch der Sektor Abfallwirtschaft übertrifft das
Ziel. Durch das Verbot der Ablagerung von unbehandelten organischen
Abfällen auf Deponien und aktuell durch Deponiebelüftungsprojekte sind
die Emissionen in diesem Bereich bereits auf nahe Null gesunken.
Der Sektor Industrie erreicht das Ziel 2030 nahezu
vollständig. „Wir haben bereits Gespräche aufgenommen, um gemeinsam mit
betroffenen Unternehmen etwa aus der Zementbranche Modelle zu entwickeln
wie nicht vermeidbare CO2-Emissionen technisch abgeschieden
und gelagert werden können, so dass sie nicht in die Atmosphäre
entweichen“, so Ministerin Walker.
Der Sektor Landwirtschaft verfehlt sein Ziel, u. a.
da das Wachstum des Ökolandbaus nicht ausreicht und daher der Rückgang
von Stickstoff-Emissionen zu gering ist.
Der Verkehrssektor verfehlt das Ziel deutlich, insbesondere da der Hochlauf der Elektro-Mobilität zu langsam verläuft.
Auf Basis bis 2024 fest beschlossener Maßnahmen geht der Projektionsbericht auch für den Sektor Energiewirtschaft für 2030 von zu hohen Emissionen aus.
Allerdings berechnet der Bericht auch das Szenario, dass die EnBW
als größter Energieversorger des Landes ihre Ankündigung umsetzt, den
Kohleausstieg bereits vor 2030 zu vollziehen. In diesem Fall kommt
Baden-Württemberg dem Klimaziel im Energiebereich sehr nahe.
„Wir haben uns beim Bund dafür stark gemacht, dass dieser
Reservekraftwerke zum Ausgleich von Schwankungen bei den Erneuerbaren
dort ausschreibt, wo der Strom auch gebraucht wird – in den
industriellen Zentren Süddeutschlands. Diese Klarstellung ist erfolgt.
Wir werden uns intensiv in die Konsultationen zur weiteren Ausarbeitung
dieser Kraftwerkstrategie einbringen. Wir wollen, dass die Details
möglichst schnell geklärt werden, damit die verbliebenen Kohlemeiler in
Baden-Württemberg schnellstmöglich zunächst auf Gas und folgend auf
klimaneutralen Wasserstoff umgerüstet werden“, so Energieministerin
Walker.
Auch die in 2023 und 2024 deutlich über den Ziel-Szenarien liegenden Ausbauzahlen der Photovoltaik deuteten darauf hin, dass der Energiesektor 2030 auf dem Zielpfad zur Klimaneutralität liegen könne.
Potential besteht zudem in natürlichen Emissionssenken, die der Atmosphäre CO2
entziehen und möglichst dauerhaft speichern. In Baden-Württemberg
spielt dabei insbesondere die Waldsenke eine entscheidende Rolle. Hier
bestehen zwar große Unsicherheiten, wie stark sich Veränderungen durch
den Klimawandel auswirken – umso wichtiger ist eine angepasste
Waldwirtschaft, die Wälder widerstandsfähig gegen häufigere Extremwetter
und höhere Temperaturen macht. Zusätzlich gilt es, trockengelegte
Moorstandorte wiederzuvernässen und die Bewirtschaftung auf so genannte
Paludi-Kulturen wie Schilf und Torfmoose umzustellen, um auch hier
positive Klimaeffekte zu erzielen.
Die Ergebnisse des Projektionsberichtes fließen in den laufenden Prozess zur Überarbeitung und Erweiterung des Klima-Maßnahmen-Registers
des Landes ein. Im baden-württembergischen Klimagesetz gilt das
Sektorprinzip. Es verpflichtet alle verantwortlichen Ressorts zu
zusätzlichen Maßnahmen, wenn in ihrem Sektor eine erhebliche
Zielverfehlung droht. Dies gilt insbesondere mit Blick auf 2040, da hier
in allen Bereichen bisher Restemissionen prognostiziert werden.
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