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Das EU-Projekt HELMETH konnte den Wirkungsgrad der Methangasproduktion aus regenerativem Strom dank thermischer Verkettung chemischer Prozesse auf ĂŒber 75 Prozent steigern.
Das Erdgasnetz kann als Puffer fĂŒr den wetterabhĂ€ngigen Strom aus Wind und Sonne dienen. Notwendig dazu sind wirtschaftliche Prozesse die Strom nutzen, um chemische EnergietrĂ€ger zu erzeugen. Einen wichtigen Schritt hat das vom Karlsruher Institut fĂŒr Technologie (KIT) koordinierte EU-Projekt HELMETH nun gemacht. Es hat gezeigt, dass Hochtemperaturelektrolyse und Methanisierung als gemeinsamer Power-to-Gas-Prozess mit einem Wirkungsgrad von ĂŒber 75 Prozent im TechnikumsmaĂstab möglich sind.
âWir haben die Synergien zwischen Elektrolyse und Methanisierung erstmals konsequent ausgenutzt und so einen Wirkungsgrad erreicht, der rund 20 Prozentpunkte ĂŒber dem der Standardtechnologien liegtâ, erklĂ€rt Dimosthenis Trimis vom KIT, Koordinator des EU-Projektes HELMETH. âDank der breiten disziplinĂ€ren Basis unseres Forschungsverbundes konnten wir zur gesellschaftlichen Herausforderung Energiewende einen markanten Mosaikstein beitragen.â
Eine konventionelle Power-to-Gas Industrieanlage setzt rund 54 Prozent der elektrischen Energie erneuerbaren Stroms in chemische Energie des Brennstoffes Methan um. Der Prototyp des EU-Projektes HELMETH, der in etwa in zwei gĂ€ngige Seefracht-Container von je rund sechs Metern LĂ€nge passt, erreichte bei den finalen Messungen einen Wirkungsgrad von 76 Prozent, was auf einen Wirkungsgrad im IndustriemaĂstab von 80 Prozent hoffen lĂ€sst. Parallel wurden Studien zur Wirtschaftlichkeit und Klimabilanz der neuen Technologie erstellt. âMit so hohen Wirkungsgraden macht die Power-to-Gas-Technologie einen groĂen Schritt hin zur Wirtschaftlichkeitâ, so Trimis. Sogar Wirkungsgrade von mehr als 80 Prozent scheinen möglich, wenn die in HELMETH identifizierten, limitierenden Prozesschritte durch kĂŒnftige Forschung in Angriff genommen werden.
Ein groĂes Potenzial, das in HELMETH gehoben wurde, lag in der optimalen Nutzung der ProzesswĂ€rme aus der Methanisierung, um etwa den WĂ€rmebedarf bei der verwendeten Elektrolysetechnologie zu decken. Insbesondere die Hochtemperaturelektrolyse bei rund 800 Grad Celsius und hohen DrĂŒcken hat thermodynamische Vorteile, die den Wirkungsgrad steigern. Bei der Elektrolyse wird der Strom zunĂ€chst genutzt, um Wasser in Sauerstoff und den EnergietrĂ€ger Wasserstoff zu zersetzen. Danach reagiert der Wasserstoff gemeinsam mit Kohlendioxid oder Kohlenmonoxid unter WĂ€rmeentwicklung zu Methan, dem Hauptbestandteil von Erdgas, weiter. Der Vorteil von Methan gegenĂŒber Wasserstoff ist, dass es in der bestehenden Erdgasinfrastruktur ohne Begrenzungen oder weitere Aufbereitung eingespeist werden kann. Die Einspeisung von reinem Wasserstoff bedarf möglicherweise bei Transport und Anwendungen gröĂeren Anpassungen, da Energiedichte und chemische Eigenschaften stark unterschiedlich sind. Das im HELMETH-Projekt erzeugte Erdgassubstitut enthielt letztlich stets Wasserstoffkonzentrationen kleiner 2 Volumenprozent und wĂ€re somit in das gesamte deutsche Erdgasnetz ohne EinschrĂ€nkungen einspeisefĂ€hig.
Das Projekt HELMETH lief fast vier Jahre und mit einem Budget von rund 3,8 Millionen Euro. Das Projekt wurde mit 2,5 Millionen Euro aus dem European Union's Seventh Framework Programme (FP7/2007-2013) for the Fuel Cells and Hydrogen Joint Technology Initiative gefördert. HELMETH steht als Akronym fĂŒr âIntegrated High-Temperature ELectrolysis and METHanation for Effective Power to Gas Conversionâ. Projektpartner sind neben dem KIT die UniversitĂ€t Turin und TU Athen, die Firmen Sunfire GmbH und EthosEnergy Italia SPA sowie das European Research Institute of Catalysis ERIC und der DVGW âDeutscher Verein des Gas und Wasserfaches e.V.
Als âDie ForschungsuniversitĂ€t in der Helmholtz-Gemeinschaftâ schafft und vermittelt das KIT Wissen fĂŒr Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maĂgebliche BeitrĂ€ge in den Feldern Energie, MobilitĂ€t und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinĂ€ren Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 26 000 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitĂ€res Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die InnovationstĂ€tigkeit am KIT schlĂ€gt die BrĂŒcke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natĂŒrlichen Lebensgrundlagen.
kes, 05.02.2018
Quelle: Press release KIT, Karlsruher Institut fĂŒr Technologie. http://www.kit.edu/kit/pi_2018_009_power-to-gas-mit-hohem-wirkungsgrad.php
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