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Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) haben einen Prüfvermerk zur Debatte um die Laufzeiten von Atomkraftwerken vorgelegt.
Beide Ministerien haben geprüft, ob und inwiefern eine Verlängerung
der Laufzeiten von Atomkraftwerken angesichts des völkerrechtswidrigen
Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine und der aktuell hohen
Importabhängigkeit von Russland zur Energiesicherheit beiträgt. Dabei
geht es vor allem um die Frage, ob längere Atomlaufzeiten mögliche
Versorgungsengpässe im nächsten Winter ausgleichen können. Aber auch
eine mehrjährige Verlängerung wurde betrachtet. Beide Ministerien kommen
zu dem Ergebnis, dass eine Verlängerung der Laufzeiten nur einen sehr
begrenzten Beitrag zur Lösung des Problems leisten könnte, und dies zu
sehr hohen wirtschaftlichen Kosten, verfassungsrechtlichen und
sicherheitstechnischen Risiken. Im Ergebnis einer Abwägung von Nutzen
und Risiken ist eine Laufzeitverlängerung der drei noch bestehenden
Atomkraftwerke auch angesichts der aktuellen Gaskrise nicht zu
empfehlen.
Vielmehr muss es jetzt darum gehen, die Energieversorgung auf
robustere Säulen zu stellen und die Importabhängigkeit von Russland
konsequent zu reduzieren und den Ausbau erneuerbarer Energien
voranzutreiben. Die Bundesregierung trifft bereits seit Wochen intensive
Vorkehrungen, damit die Gasspeicher gefüllt und Reserven an Kohle
angelegt werden. Auch die Energieversorgungsunternehmen sorgen vor und
diversifizieren die Importe. Mit den schon ergriffenen Maßnahmen hat
Deutschland Vorsorge getroffen. Zudem treibt das Bundesministerium für
Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) den Ausbau der Erneuerbaren intensiv
voran (Stichwort Osterpaket) und wird in Kürze eine Strategie zur
Energiesicherheit vorlegen.
Prüfung des Weiterbetriebs von Atomkraftwerken
Copyright: | © Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (08.03.2022) | |