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Die Gasverteilnetze in ganz Europa sind für den zukünftigen Transport von Wasserstoff bestens geeignet und bieten einen flexiblen, kostengünstigen Weg hin zu einer klimaneutralen Energieversorgung. Es besteht zwar Investitionsbedarf, aber die in die Gasnetze investierten Summen bedeuten deutliche geringere Gesamtinvestitionen, als ausschließlich den Ausbau der Strominfrastruktur zu forcieren. Investitionen in eine kombinierte Strom- und Gasinfrastruktur würden pro Jahr 41 Milliarden Euro weniger kosten als nur auf Elektrifizierung zu setzen.
Das ist die Schlussfolgerung des aktuellen Berichts von Ready4H2, einem Zusammenschluss von 90 europäischen Gasversorgern sowie Unternehmen und Organisationen. Peter Kristensen, Vorsitzender von Ready4H2, und Florian Feller von der deutschen Vertretung H2vorOrt: „Es ist von elementarer Bedeutung, jetzt die Weichen zu stellen, dass Energie auch in einer klimaneutralen Zukunft möglichst bezahlbar bleibt. Hierbei ist die Nutzung der bestehenden Gasinfrastruktur ein wichtiger Schritt.“
Ein neuer Bericht des Ready4H2-Projekts, an dem 90 europäische Gasversorgungsunternehmen aus 17 Ländern beteiligt sind, zeigt auf, welchen Mehrwert die europäischen Gasverteilnetze für die künftige Entwicklung eines europäischen Wasserstoffmarktes in Europa haben.
„Wenn wir Europas Weg in die Klimaneutralität betrachten, sind wir daran interessiert, den kosteneffizientesten Weg zu finden, um diese zu erreichen. Durch unsere Untersuchungen zur Umstellung der Gasverteilnetze auf Wasserstoff sind wir diesem Ziel einen Schritt nähergekommen.", sagt Peter Kristensen, Vorsitzender von Ready4H2.
Florian Feller, Vorsitzender von H2vorOrt, ergänzt: „Der Bericht zeigt, dass Investitionen in eine kombinierte Strom- und Gasinfrastruktur günstiger sind als in ein Szenario, das stark auf Elektrifizierung setzt. In einem „Dekarbonisierungsszenario“, das erhebliche Mengen an Wasserstoff und grünem Methan beinhaltet, könnte man so im Zeitraum von 2031 bis 2050 pro Jahr 41 Milliarden Euro einsparen.“
Umstellung der Gasinfrastruktur auf Wasserstoff sichert wachsende variable Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ab
Ein zukünftiges Problem für das europäische Stromnetz ist die Abhängigkeit vom Wetter, da immer mehr erneuerbare Energiequellen wie Solar- und Windenergie an das Netz angeschlossen werden. Um eine kontinuierliche Energieversorgung während wolkenverhangener und windstiller Zeiten zu gewährleisten, werden schnell reagierende, langlebige Speicherkapazitäten in enormem Umfang benötigt. Angesichts der großen unterirdischen Speicher, die mit den in Zukunft Wasserstoff transportierenden Gasverteilnetzen verbunden sind, wird die Gasinfrastruktur entscheidend für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung sein.
„In den kommenden Jahrzehnten wird das europäische Energiesystem zunehmend auf nicht flexibel einsetzbaren Energiequellen basieren, wobei die Wind- und Solarkapazität voraussichtlich auf fast 1.000 GW ansteigen wird. Bestimmte Wetterbedingungen können zu einer anhaltenden Verringerung der Stromerzeugung aus Wind und Sonne führen. Dies geschieht im Durchschnitt mehrmals im Jahr für mehrere aufeinanderfolgende Tage - viel länger, als Batterien als Backup zur Verfügung stehen können. Um eine kontinuierliche Energieversorgung während dieser Zeiträume zu gewährleisten, werden Speicherkapazitäten in enormem Umfang benötigt, zu deren Bereitstellung die lokalen Gasinfrastrukturbetreiber beitragen können", so Kristensen.
„In Deutschland haben wir zudem die Situation, dass wir ca. 75 Prozent unserer heutigen Primärenergie importieren und uns auch in absehbarer Zukunft nicht energetisch selbst versorgen können.“, so Feller. “Dieser Import wird in Zukunft vor allem Wasserstoff oder seine Folgeprodukte sein. Da wir heute den Großteil unserer Energie nicht in Form von Elektronen, sondern in molekularer Form verbrauchen, sind unsere Stromnetze auch darauf ausgelegt, dass wir weitere Verteilungsinfrastrukturen nutzen. Der Ausbaubedarf und die entsprechenden Kosten wären anderenfalls enorm und angesichts des kostengünstigeren Umbaus der Gasnetze auch unvertretbar. Zudem wäre es zeitlich nicht umsetzbar. Daher ist die Nutzung der Gasverteilnetze für klimaneutrale Gase wie Wasserstoff ein elementarer Baustein unserer zukünftigen Versorgungsinfrastruktur.“
Besuchen Sie die Ready4H2-Website, um den zweiten Bericht der Allianz zu lesen: www.ready4h2.com
Ready4H2: Das Ready4H2-Projekt besteht aus 90 europäischen Gasversorgern aus 17 hauptsächlich europäischen Ländern sowie Unternehmen und Organisationen, die zusammenarbeiten, um den Aufbau eines starken Wasserstoffmarktes zu unterstützen und die Transformation der Gasverteilnetze zur führenden Verteilinfrastruktur für klimaneutralen Wasserstoff in Europa zu beschleunigen. Deutschland wird in Ready4H2 durch die Initiative H2vorOrt vertreten.
Pressekontakt:
H2vorOrt
Florian Feller
Vorsitzender
Telefon: +49 821 9002-150
E-Mail: florian.feller(at)erdgas-schwaben(dot)de
Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW)
Lars Wagner
Pressesprecher
Telefon: +49 30 79 47 36 64
E-Mail: presse(at)dvgw(dot)de
In H2vorOrt arbeiten 43 Unternehmen im DVGW zusammen mit dem VKU an der Transformation der Gasverteilnetze hin zur Klimaneutralität. H2vorOrt ist das zentrale Gremium für die strategische Dekarbonisierung der deutschen Gasverteilnetze. Die 43 Partner betreiben mehr als 50% der deutschen Gasverteilnetzkilometer und Netzanschlüsse.
Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) fördert das Gas- und Wasserfach mit den Schwerpunkten Sicherheit, Hygiene und Umweltschutz. Mit seinen über 13.700 Mitgliedern erarbeitet der DVGW die allgemein anerkannten Regeln der Technik für Gas und Wasser. Klimaneutrale Gase und insbesondere der Zukunftsenergieträger Wasserstoff sind in der Arbeit des DVGW von besonderer Bedeutung. Der Verein initiiert und fördert Forschungsvorhaben und schult zum gesamten Themenspektrum des Gas- und Wasserfaches. Darüber hinaus unterhält er ein Prüf- und Zertifizierungswesen für Produkte, Personen sowie Unternehmen. Die technischen Regeln des DVGW bilden das Fundament für die technische Selbstverwaltung und Eigenverantwortung der Gas- und Wasserwirtschaft in Deutschland. Sie sind der Garant für eine sichere Gas- und Wasserversorgung auf international höchstem Standard. Der gemeinnützige Verein wurde 1859 in Frankfurt am Main gegründet. Der DVGW ist wirtschaftlich unabhängig und politisch neutral.
Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit rund 283.000 Beschäftigten wurden 2019 Umsatzerlöse von 123 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 13 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 62 Prozent, Gas 67 Prozent, Trinkwasser 91 Prozent, Wärme 79 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen durch getrennte Sammlung entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 67 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 203 Unternehmen investieren pro Jahr über 700 Millionen Euro. Beim Breitbandausbau setzen 92 Prozent der Unternehmen auf Glasfaser bis mindestens ins Gebäude. Wir halten Deutschland am Laufen – klimaneutral, leistungsstark, lebenswert. Unser Beitrag für heute und morgen: #Daseinsvorsorge. Unsere Positionen: 2030plus.vku.de.
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