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NABU erweitert sein Artenschutzprogramm in Zentralasien und unterstützt das Wiederansiedlungsprojekt für die Kropfgazelle in Kirgisistan
Berlin – Zum Internationalen Tag des Artenschutzes (3.3.) ruft der NABU
die Politik und Unternehmen dazu auf, in weltweite Artenschutzprojekte
zu investieren. „Das Artensterben und die Klimakrise gehören zu den
größten Bedrohungen für unseren Planeten und stellen die Menschheit auch
weiterhin vor große Herausforderungen“, sagte Thomas Tennhardt,
NABU-Direktor Internationales. Dem Bericht des Weltbiodiversitätsrats
IPBES zufolge sind von acht Millionen Tier- und Pflanzenarten auf der
Welt etwa eine Million durch menschliches Handeln vom Aussterben
bedroht.
„Das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten ist irreversibel“, so
Tennhardt. „Verschwindet eine Art, können ganze Ökosysteme in
Ungleichgewicht geraten und nicht mehr richtig funktionieren.“ Ein
Beispiel für eine bereits regional ausgestorbene Art ist die asiatische
Kropfgazelle (Gazella subgutturosa), die seit 2007 in
Kirgisistan nicht mehr nachgewiesen werden konnte. Der NABU unterstützt
seit diesem Jahr ein Wiederansiedelungsprojekt für die Kropfgazelle.
„Die Kropfgazelle ist die am nördlichsten verbreitete Gazellenart der
Welt. Trotz ihres großen Verbreitungsgebietes ist ihr Bestand in den
letzten 20 Jahren drastisch gesunken“, so Katja Kaupisch, Stabsstelle
internationaler Artenschutz des NABU Bundesverbandes. Wie für viele
andere gefährdete Arten seien die größten Bedrohungen die Wilderei und
die Zerschneidung und Zerstörung von Lebensräumen durch Grenzzäune,
Industrie, Landwirtschaft und Viehhaltung. „Heute kommen Kropfgazellen
meist nur noch in kleinen, isolierten Herden vor“, so Kaupisch.
Im Rahmen des neuen Projektes zur Wiederansiedelung der Art in
Kirgisistan wurden im vergangenen Jahr die ersten 15 Jungtiere aus der
Aufzuchtstation „Dzhejran“ in Usbekistan gebracht. Mit Unterstützung des
NABU sollen das Auswilderungsgehege erweitert und weitere Jungtiere aus
Usbekistan und Kasachstan nach Kirgisistan gebracht werden. Das erhöhe
die Chance, eine stabile und genetisch diverse Population zu etablieren.
Da Wilderei eine der größten Bedrohungen für Kropfgazellen ist, wird
das Wiederansiedlungsprojekt von intensiver Aufklärungsarbeit begleitet.
Der NABU engagiert sich seit den 1990er Jahren mit Schutzprojekten unter
anderem für Schneeleoparden, Saiga-Antilopen und Streifenhyänen für den
Erhalt von Arten und Lebensräumen in Zentralasien.
Für Rückfragen:
Katja Kaupisch
Stabsstelle Internationaler Artenschutz/Eurasien
0176-24656405
Katja.Kaupisch@NABU.de
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