Rohstoff Phosphor: BDE forciert mit Bund, Ländern und Wirtschaftsakteuren rasche Umsetzung der Klärschlammverordnung
Gemeinsame Erklärung: Verband fordert schnelleren Aufbau der Recyclinginfrastruktur
Der BDE hat mit Bund, Ländern und weiteren
Wirtschaftsakteuren eine Gemeinsame Erklärung zur Stärkung der
Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm unterzeichnet. Der Text ist ein Ergebnis
des hochrangigen Branchendialogs „Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm“, der
vom Bundesumweltministerium am 6. Mai 2024 in Berlin ausgerichtet wurde.
Der BDE hatte sich im Vorfeld bei der
Umweltministerkonferenz für den Austausch stark gemacht. Der Verband
unterstützt die Bemühungen um eine zügige und fristgerechte Umsetzung der
Klärschlammverordnung. Gleichzeitig fordert Verband verbesserte Rahmenbedingungen
für den Aufbau von Rückgewinnungskapazitäten.
BDE-Präsidentin Anja Siegesmund: „Phosphor ist ein
sehr knapper Rohstoff – unsere Landwirtschaft ist auf Importe dieses wertvollen
Düngemittels angewiesen. Umso dringlicher ist hier der Ansatz, via
Kreislaufwirtschaft aus Klärschlämmen Phosphor zurückzugewinnen. Das ist ein
hervorragendes Beispiel, wie die Importabhängigkeit bei bestimmten Ressourcen
mit kluger Politik verringert werden kann. Die Mitgliedsunternehmen des BDE
leisten hier durch Forschung, Technologieentwicklung und Investitionen bereits
einen großen Beitrag, um hochwertige Phosphorrezyklate auf den Markt zu bringen
Wir brauchen jetzt ein Umfeld, dass den Auf- und Ausbau der
Recyclinginfrastruktur wirksam begünstigt.“
Die 2017 novellierte Klärschlammverordnung schreibt
größeren Kläranlagen ab 2029 respektive 2032 die Rückgewinnung von Phosphor
zwingend vor. Das Umsetzungstempo seitens der Klärschlammerzeuger und der
Politik reicht bislang aber nicht aus. Um Investitionssicherheit für den Aufbau
von Recyclingkapazitäten zu schaffen, hätten die Länder beispielsweise schon
seit Jahren die Gebührenfrage zur Kostendeckung der Phosphorrückgewinnung
klären können.
Die Gemeinsame Erklärung übernimmt hier viele Forderungen
des BDE: Dazu zählen der Ausbau von Planungskapazitäten, der sofortige Beginn
von Planung und Umsetzung zum Anlagenbau und die Klärung rechtlicher Fragen bei
den Abwassergebühren.
BDE-Präsidentin Siegesmund: „Die Gemeinsame Erklärung und
der Branchendialog sind wichtig, können aus unserer Sicht nur der Auftakt sein.
Wir brauchen rasch eine Praxis, in der die defensive Ausschreibungspraxis zur
Behandlung der Klärschlämme beendet wird. Eine Zwischenlagerung oder gar
langfristige Deponierung von Klärschlammaschen widerspricht den Zielen der
Klärschlammverordnung und darf keine Handlungsalternative zur
Phosphorrückgewinnung darstellen.
Copyright: | © BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. (26.08.2024) |
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