Das Lahnfenster Hessen - Besucher-zentrum und Umweltbildungseinrichtung

In der Beobachtungsstation des Lahnfensters können Fische auf ihrer Wanderung durch eine Fischaufstiegsanlage beobachtet werden. Zusätzlich installierte Fenster bieten die Möglichkeit, Wasserbewohner in ihrer natürlichen Umgebung zu entdecken. Außerdem wurde eine Flachwasserzone angelegt, in der sich vor allem Jungfische sammeln. Oberhalb der Beobachtungsstation befindet sich die Aussichtsplattform mit Info-Tafeln und Touch-Kiosk. Die Intention des Lahnfensters ist, die Notwendigkeit der Durchgängigkeit der Fließgewässer darzustellen und die Bevölkerung über diese zu informieren.


Was ist das Lahnfenster?

Das Lahnfenster Hessen (Bild 1) befindet sich in der Nähe zum Stadtzentrum der Universitätsstadt Gießen mitten im Bundesland Hessen. Hier wurde im Jahr 2007 eine Beobachtungsstation an einer Fischaufstiegsanlage am Wehr der Klinkelschen Mühle in Gießen gebaut, die es den Besucherinnen und Besuchern ermöglichen soll, seitlich durch große Fensterscheiben einen Blick in die Fischaufstiegsanlage zu werfen und die Fische bei ihrer Wanderung zu beobachten.

Zunächst mit nur ca. 15 m² Fläche ausgestattet, wurde das Lahnfenster im Jahr 2014 erweitert und für Besucher noch attraktiver gestaltet. Der auf ca. 40 m² erweiterte Raum im Untergeschoss des Lahnfensters ermöglicht nun neue Ausblicke in die Unterwasserwelt der Lahn. Mit der Erweiterung sind noch große Fenster mit Blickrichtung direkt in die Lahn eingebaut worden (Bild 2), durch die die Wasserbewohner in ihrer natürlichen Umgebung in der Lahn beobachtet werden können.

Aber auch eine Flachwasserzone wurde angelegt, in die seitlich durch ein großes Fenster hineingeschaut und die „Kinderstube" der Lahn bestaunt werden kann. Vor allem in den Sommermonaten halten sich hier bevorzugt Jungfische auf, die durch eingebrachtes Totholz vor Fraßfeinden geschützt sind.

Auf der Beobachtungsstation befindet sich eine jederzeit frei zugängliche Aussichtsplattform. Hier werden Informationen über die Lahn und ihre Bewohner an Info-Tafeln sowie einem Touch-Kiosk (Info-Terminal) angeboten (Bild 3). Und wer will, kann auch einfach nur den Blick von dort über die Lahn schweifen lassen.

Das Lahnfenster hat sich inzwischen über die Grenzen von Gießen und Umgebung hinaus mit ca. 20 000 Besuchern im Jahr als Umweltbildungs- und Gewässerinformationszentrum etabliert. Aufgrund seiner Beliebtheit wurde es auch in das integrierte EU-Life-Projekt „Living Lahn - LiLa" eingebunden, um hier über die aktuellen Entwicklungen in diesem Projekt zu informieren.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft - Heft 02/03 (März 2020)
Seiten: 4
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Ursula Rock

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