Abfall mit viel Substanz: Reststoffe aus der Papierherstellung bergen wertvolle Ressourcen

Bei der Papiererzeugung fallen verschiedene Rückstände an, die bislang zum Großteil nur energetisch genutzt werden. Untersuchungen zeigen, dass sich viele dieser Rückstände hervorragend stofflich nutzen ließen. Dafür bieten sich eine Reihe von Optionen an. Einige dieser Möglichkeiten stellen wir im Folgenden vor.

Foto: M. Boeckh(12.03.2016) Zukünftig sollen nachwachsende Rohstoffe und Biomasse statt energetisch bevorzugt stofflich genutzt werden. Eine solche Nutzung verspricht höhere makroökonomische Effekte für Beschäftigung und Wertschöpfung. Allerdings muss dafür die Verfügbarkeit von Biomassen erfasst werden und geprüft werden, für welche Anwendungen sich diese eignen. Fakt ist: Der Wiedereinsatz von biomassehaltigen Abfällen und bislang unzureichend genutzten Nebenströmen verspricht eine umfangreiche Entlastung der Umwelt.
Allerdings ist aufgrund von Investitions- und nicht skalierbaren Betriebskosten eine Mindest-Anlagengröße erforderlich, um Biomasse und/oder Reststoffe wirtschaftlich zu verwerten. Mit der Anlagengröße steigt jedoch auch der Transportaufwand zur Beschaffung, wenn die Stoffe verstreut anfallen. Hinzu kommen oft logistische Herausforderungen, die einem saisonalen Anfall der Rohstoffe geschuldet sind.
Reststoffe der Papierindustrie weisen signifikante Biomasse-Anteile auf und fallen kontinuierlich in großen Mengen an zentralen Orten an. Nach Angaben des Verbands deutscher Papierfabriken produzierte die deutsche Papierindustrie im Jahr 2014 rund 22,5 Mio. Tonnen Papier, Pappe und Karton...

Unternehmen, Behörden + Verbände: Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten, TU Dresden, Papiertechnische Stiftung (PTS), CalciTech Synthetic Minerals Ltd
Autorenhinweis: Prof. Dr.-Ing. habil. Christina Dornack, TU Dresden und Dr. Wolfram Dietz, Papiertechnische Stiftung (PTS)
Foto: M. Boeckh



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Nr. 01/02 - März 2016 (März 2016)
Seiten: 3
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Christina Dornack
Dr. Wolfram Dietz

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