Die Methode der Stoffflussanalyse hat sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. Maßgeschneiderte Software erlaubt nunmehr einerseits die sehr detaillierte Modellierung realer Systeme und andererseits den Einsatz mathematisch-statistischer Methoden zur Behandlung der Datenunsicherheit.
Anthropogene Stoffhaushaltssysteme können somit sehr genau beschrieben und analysiert werden. Der nächste logische Schritt ist dann die Suche nach Optimierungsmaßnahmen. Diese können technischer oder organisatorischer Natur sein und in das Modell implementiert werden. Somit ist es möglich, ein Zielsystem zu erstellen und die identifizier-ten Maßnahmen hinsichtlich ihres Beitrags zur Zielerreichung zu bewerten. Dafür ist es aber auch nötig, verlässliche Indikatoren zu haben. Im Beitrag wird dies für den kombinierten Phosphor- und Stickstoffhaushalt Österreichs anhand der Indikatoren Circularity (Beurteilung der „Kreisläufigkeit") und Substance Concentrating Efficiency (Beurteilung der Verfügbarkeit) durchgeführt. Dabei zeigt sich, dass die Indikatoren die Maßnahmen unterschiedlich reihen und demnach davon auszugehen ist, dass für die verlässliche Auswahl von Maßnahmen ein Set an Indikatoren zu empfehlen ist.
Der beträchtliche Anstieg des Ressourcenverbrauchs im Laufe des vergangenen Jahrhunderts und die damit verbundenen Umweltprobleme haben sich zu einer der größten globalen Herausforderungen unseres Zeitalters entwickelt. Internationale und nationale politische, industrielle und zivilgesellschaftliche Akteure bekennen sich da-her zunehmend zu Strategien wie nachhaltiger Entwicklung und Kreislaufwirtschaft. Deren Erfolg hängt auch davon ab, wie sehr es gelingt, Problemstellen im Ressourcenmanagement zu identifizieren und zu quantifizieren und Forschungsergebnisse in konkrete Handlungsempfehlungen umzusetzen.
Stoffflussanalysen (SFA) gehören zu den etablierten Methoden zur Evaluierung von Ressourcensystemen. SFA-Ergebnisse müssen jedoch immer von einer Auswertungs- und Designphase begleitet werden. Insbesondere in komplexen Systemen stellt die Sicherstellung der Vergleichbarkeit der Evaluierungsergebnisse zwischen verschiedenen Studien eine große Herausforderung dar. Darüber hinaus wird die entscheidende Rolle, die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Ressourcen spielen, zunehmend erkannt und sollte bei der Entwicklung von Handlungsempfehlungen unbedingt Berücksichtigung finden, um unerwünschte Nebeneffekte zu vermeiden. Zudem werden Evaluierungsstudien oft von den dafür zur Verfügung stehenden Daten und Ressourcen limitiert.
| Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
| Quelle: | Recy & Depotech 2020 (November 2020) | |
| Seiten: | 4 | |
| Preis inkl. MwSt.: | € 2,00 | |
| Autor: | Professor Dipl.-Ing. Dr. Helmut Rechberger | |
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Wertstoffhof 2020 - Neuorientierung von Wertstoffhöfen
© ia GmbH - Wissensmanagement und Ingenieurleistungen (4/2015)
Im Jahr 2014, zwanzig Jahre nach dem durch das Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen organisierten Wettbewerb „Der vorbildliche Wertstoffhof“, ist es sicher angebracht, sich dem Thema erneut zuzuwenden. Was ist aus den prämierten Wertstoffhöfen der Preisträger in den jeweiligen Clustern geworden? Wie hat sich das System grundsätzlich entwickelt? Wo geht es hin, wenn man die gesellschaftlichen Anforderungen aus demografischer Entwicklung, Ressourcenschutz und Klimarelevanz betrachtet?
Rückführung von Gipsabfallstoffströmen - Identifizierung und Bewertung
anfallender Gipsabfälle
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Recyclinggipse können einen Beitrag leisten, den zukünftig wegfallenden REAGips
zumindest teilweise zu kompensieren. Das Forschungsprojekt RueGips betrachtet bestehende Gipsabfallströme, prüft das Recycling dieser Abfälle, erarbeitet und erprobt ein Sammel- und Logistikkonzept für einen ausgewählten Abfallstrom. Kernziel des Projektes ist es, Lösungsansätze aufzuzeigen, welche die Rückführung von recyclingfähigen Gipsabfällen steigern und somit die Verfügbarkeit von RC-Gipsen erhöhen. Erste Ergebnisse des Projektes zeigen, dass in Deutschland überwiegend Gipsplattenabfälle aus dem Rückbau einem Recycling durch Aufbereitungsanlagen zugeführt werden und andere Gipsabfälle nicht bzw. nur in einem geringen Maße im Kreislauf geführt werden. Weiterhin konnte bereits ermittelt werden, dass Recyclinggipse nach Herkunft und bisheriger Anwendung unterschiedliche Herausforderungen mit sich bringen.
EuGH bejaht die Haftung des Quasi-Herstellers trotz Angabe des abweichenden Herstellungslandes
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (10/2022)
Der EuGH entschiedmit Urteil vom7.7.2022 (C-264/2021, ECLI:EU:20222:536) über die produkthaftungsrechtliche Haftung des Quasi-Herstellers. Der EuGH betonte, es reiche zur Haftung als Hersteller aus, dass eine Person ihren Namen, ihr Warenzeichen (Marke) oder ein anderes Erkennungszeichen am Produkt anbringt oder das Anbringen zulässt. Es sei nicht erforderlich, dass sich diese Person auch auf andere Weise als Hersteller des Produkts ausgebe. Die Entscheidung hebt erneut hervor, dass bei der Ausgestaltung des äußeren Erscheinungsbildes von Produkten, bei denen der Hersteller im Sinne des tatsächlichen Herstellungsprozesses und der Markeninhaber/Lizenzberechtigte auseinanderfallen, besondere Vorsicht geboten ist. Ob durch die Entscheidung die bisherigen Grundsätze für die Einstufung als Quasi-Hersteller hinfällig werden, ist zumindest fraglich.
Statistische Betrachtung von Infrarot-Sensordaten in der Aufbereitung mit Relevanz zur Brandfrüherkennung
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Neue Zündquellen erschweren zunehmend die Lagerung und Aufbereitung von Abfällen, insbesondere durch Akkumulatoren oder Batterien kommt es immer wieder zu großen Schäden in abfallverarbeitenden Unternehmen. Zudem ist davon auszugehen, dass sich in den nächsten Jahren die in Verkehr gesetzte Menge an Akkumulatoren und Batterien stark erhöhen wird. Ohne geeignete Messsysteme ist es kaum möglich, Brände frühzeitig zu erkennen. Um mit dem zunehmenden Brandrisiko umzugehen und um brandbezogenen Gefahren entgegenzuwirken wer-den daher IR-Messsensoren eingesetzt. Diese Sensoren werden an verschiedenen Stellen platziert, an denen erfahrungsgemäß mit hohen Temperaturen zu rechnen ist, wie beispielsweise nach Zerkleinerungsaggregaten und anderen Aggregaten mit mechanischer Beanspruchung. Sensoren werden aber auch eingesetzt, um das Material am Ende der Verarbeitung noch einmal zu kontrollieren, bevor es in das Output-Lager befördert wird. Der vorliegende Beitrag wertet die Messdaten von mehreren Anlagenstandorten aus und vergleicht diese. Ziel ist es, Trends in den Daten zu erkennen, um mögliche Maßnahmen abzuleiten. Die Datengrundlage umfasst die Temperaturen der einzelnen Messpunkte sowie gemessenen Maximaltemperaturen. Diese Datengrundlage wird mit qualitativen Daten ergänzt, welche neben dem Grund der Temperaturüberschreitung auch das Material klassifiziert. In diesem Zuge wird auch eine statistisch signifikante Abhängigkeit mit dem verarbeiteten Material hergestellt und auch mit den im Einsatz stehenden Zerkleinerungsaggregaten in Bezug gebracht. Der Ver-gleich der Anlagenstandorte dient dabei der Abschätzung des Risikos für restmüllaufbereitende Unternehmen. Die zu vergleichenden Anlagen weisen teilweise die gleichen Inputmaterialien auf, unterscheiden sich jedoch im jährlichen Durchsatz. Der zu betrachtende Inputstrom umfasst neben gemischten Siedlungsabfällen, Gewerbeabfälle und Sperrmüll.
Waste disposal strategy for better quality of life: Asia and Europe in search of solutions for controlled waste management
© Deutscher Fachverlag (DFV) (6/2010)
The largely unregulated waste management poses grave problems in many Asian cities. The need to organize waste management systematically and communicate this to people requires a lot of awareness training, good networking, a clear focus on results and a great deal of patience. Key individuals on all levels must be involved in order to increase acceptance among the population. The Technologie-Transfer-Zentrum, ttz (Technology Transfer Centre, ttz) in Bremerhaven, Germany, is aiming to develop and locally implement a realizable model
with 21 partners from Europe and Asia, within the EU project ISSOWAMA (Integrated Sustainable Solid Waste Management in Asia). The project was officially launched in Bangkok on February 11 and 12.