Die erfolgreiche Abtrennung eines Partikels über sein zur Trennung genutztes Merkmal ist ein zeitlicher Vorgang und setzt folglich eine Mindestverweilzeit in einem Trennaggregat voraus. Trennprozesse werden durch Prozessparameter seitens des Trennaggregats und des aufzubereitenden Stoffgemischs beeinflusst. Materialseitig hat bei Abfall insbesondere die Heterogenität im Hinblick auf Zusammensetzung, Korngröße und Kornform maßgeblichen Einfluss auf das Ergebnis einer Trennung. Die Kenntnis der am Trennprozess beteiligten Prozessparameter, deren Einfluss auf die Verhältnisse im Stoffgemisch als auch deren Auswirkungen auf das zeitliche Ausbringen ist hinsichtlich einer erfolgreichen und zielgerichteten Trennung von großer Bedeutung. Zielsetzung des vorliegenden Beitrags ist der Aufbau eines Versuchsstands, mit dem das Verweilzeitverhalten definierter Einzelkornfraktionen im Kollektiv beim Siebklassiervorgang kontinuierlich erfasst werden kann. Hierzu werden Transponder an Prüfkörpern definierter geometrischer Abmessung fixiert und deren Austragszeit mittels RFID (Radio Frequency Identification) erfasst.
Die Siebung, als Teilgebiet der Klassierung, ist als spezifischer Trennprozess im Bereich der Aufbereitung primärer und sekundärer Rohstoffe unabdingbar. Anforderungen an die Siebklassierung können von vielfältiger Art sein und verschiedene Zielstellungen verfolgen. Dazu zählen u. a. die Herstellung von End- und Zwischenprodukten definierter Zusammensetzung oder die Konditionierung für nachgeschaltete Prozessschritte durch Erzeugung definierter Korngrößenfraktionen. Auch die Anreicherung eines Zielstoffs in einem der Produktströme kann mittels Siebklassierung zielführend realisiert werden.
Die zur Trennung eines Stoffstroms genutzte Eigenschaft ist materialseitig zu sehen und wird als Partikelmerkmal bezeichnet. Die Siebklassierung nutzt die Korngröße als Partikel- bzw. Trennmerkmal, um oben genannte Ziele zu erfüllen. Die erfolgreiche Klassierung eines Partikels über sein zur Trennung genutztes Merkmal ist zudem ein zeitlicher Vorgang und setzt folglich eine Mindestverweilzeit der Partikel in einem Siebaggregat voraus. Die Siebklassierung betreffend muss innerhalb eben dieser Mindestverweilzeit ein Durchdringen der abzutrennenden Partikel (Feinkorn) durch die Materialschicht größerer Korngrößen als auch ein unmittelbarer und wiederholender Vergleich mit den Sieböffnungen gewährleistet werden können.
Copyright: | © DGAW - Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. | |
Quelle: | 4. Wissenschaftskongress März 2014 - Münster (März 2014) | |
Seiten: | 5 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 2,50 | |
Autor: | Dr.-Ing. Sebastian Kaufeld Dr. Alexander Feil Prof. Dr.-Ing. Thomas Pretz | |
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Landfill Mining: Entwicklung eines gesamtheitlichen Bewertungsverfahrens
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Aufgrund der global sehr ungleichmäßig verteilten Primärrohstoffe, der wirtschaftlich oft nicht rentablen Erschließung neuer Lagerstätten sowie der Intention der Europäischen Union den Verbrauch an Primärrohstoffen zu reduzieren und die Rohstoffeffizienz zu verbessern (EC 2010), sollen neben dem klassischen Bergbau nun auch andere Rohstoffquellen genutzt werden. Eine effiziente Nutzung von Sekundärroh- und -brennstoffen aus Landfill Mining Projekten kann in diesem Zusammenhang einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Ressourcenwirtschaft in Europa liefern. Aus diesem Grund untersuchte das Projekt „LAMIS - Landfill Mining Österreich“ Deponien, die einen hohen Anteil an nutzbaren Wertstoffen im Vergleich zur gesamten abgelagerten Abfallmenge aufweisen, mit dem Ziel Sekundärrohstoffe aus dem Deponiematerial rückzugewinnen.
Recycling per Mausklick – Der Beitrag des Internet zum Urban Mining
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Trends der Mitverbrennung
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