Aufgrund der global sehr ungleichmäßig verteilten Primärrohstoffe, der wirtschaftlich oft nicht rentablen Erschließung neuer Lagerstätten sowie der Intention der Europäischen Union den Verbrauch an Primärrohstoffen zu reduzieren und die Rohstoffeffizienz zu verbessern (EC 2010), sollen neben dem klassischen Bergbau nun auch andere Rohstoffquellen genutzt werden. Eine effiziente Nutzung von Sekundärroh- und -brennstoffen aus Landfill Mining Projekten kann in diesem Zusammenhang einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Ressourcenwirtschaft in Europa liefern. Aus diesem Grund untersuchte das Projekt „LAMIS - Landfill Mining Österreich“ Deponien, die einen hohen Anteil an nutzbaren Wertstoffen im Vergleich zur gesamten abgelagerten Abfallmenge aufweisen, mit dem Ziel Sekundärrohstoffe aus dem Deponiematerial rückzugewinnen.
Im Projekt „LAMIS - Landfill Mining (LFM) Österreich“ war ein zentraler Forschungsschwerpunkt die erstmalige Konzeptionierung eines gesamtheitlichen Bewertungsverfahrens für LFM Vorhaben. Dabei sollten nicht nur monetär bewertbare Faktoren (Kosten, Erlöse bzw. Einsparungen) in die Betrachtung eingehen, sondern auch nicht-monetäre Einflüsse wie z.B. Anrainerinteressen oder Umwelteinwirkungen berücksichtigt werden. Im Zuge der Untersuchungen wurde das gesamte Bewertungsverfahren in eine Vor- und eine Hauptbewertung gegliedert. Die Vorbewertung wird dabei mittels Fragebogen, der die rechtliche Durchführbarkeit sowie das Risiko und den Aufwand eines LFM-Projektes beurteilt, durchgeführt. Die Ergebnisse daraus münden in ein Portfoliodiagramm, auf dessen Basis über eine weiterführende Bewertung entschieden werden kann. Wird eine detaillierte Hauptbewertung empfohlen, werden die für beide Varianten (Deponie in Nachsorge oder LFM Vorhaben) festgelegten ökonomischen Kriterien mittels Kapitalwertberechnung und ökologischen und sozioökonomischen Kriterien mittels Nutzwertanalyse beurteilt und anschließend in ein Nutzwert-Kapitalwert-Diagramm übertragen. Kann auf Basis dieses Diagramms noch keine eindeutige Aussage über die Durchführbarkeit des Projektes getroffen werden, müssen die Ergebnisse weiter geprüft werden. Dabei wird der Nutzen beider Varianten pro Kapitaleinheit (Nutzwert-Kapitalwert Quotient) ermittelt und schafft dann durch den Vergleich die Basis für eine Entscheidung über die Vorteilhaftigkeit einer der beiden Varianten.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Recy & Depotech 2016 (November 2016) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Robert Hermann Univ.-Prof. DI Dr. mont. Roland Pomberger DI Dr. Tanja Wolfsberger | |
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Recycling per Mausklick – Der Beitrag des Internet zum Urban Mining
© IWARU, FH Münster (2/2015)
Rohstoffe sind knapp. Das Internet bietet die Chance ausgediente Produkte mit chirurgischer Präzision aus dem Markt zu nehmen und einer hochwertigen Verwertung zuzuführen. Diesem, vom Autor als Recy-Commerce bezeichneten Geschäftsmodell, stehen häufig rechtliche Rahmenbedingungen entgegen. Seine Forderung: Qualifizierten Unternehmen soll es erlaubt werden Abfälle aus privaten Haushaltungen anzukaufen und zu verwerten.
Einflussuntersuchung von Prozessparametern auf die Trennung von Stoffgemischen
© DGAW - Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (3/2014)
Die erfolgreiche Abtrennung eines Partikels über sein zur Trennung genutztes Merkmal ist ein zeitlicher Vorgang und setzt folglich eine Mindestverweilzeit in einem Trennaggregat voraus. Trennprozesse werden durch Prozessparameter seitens des Trennaggregats und des aufzubereitenden Stoffgemischs beeinflusst. Materialseitig hat bei Abfall insbesondere die Heterogenität im Hinblick auf Zusammensetzung, Korngröße und Kornform maßgeblichen Einfluss auf das Ergebnis einer Trennung. Die Kenntnis der am Trennprozess beteiligten Prozessparameter, deren Einfluss auf die Verhältnisse im Stoffgemisch als auch deren Auswirkungen auf das zeitliche Ausbringen ist hinsichtlich einer erfolgreichen und zielgerichteten Trennung von großer Bedeutung. Zielsetzung des vorliegenden Beitrags ist der Aufbau eines Versuchsstands, mit dem das Verweilzeitverhalten definierter Einzelkornfraktionen im Kollektiv beim Siebklassiervorgang kontinuierlich erfasst werden kann. Hierzu werden Transponder an Prüfkörpern definierter geometrischer Abmessung fixiert und deren Austragszeit mittels RFID (Radio Frequency Identification) erfasst.
Raw Materials for Bavaria – a Resources Strategy
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2012)
Due to its important high-tech sector, Bavaria is notably dependent on strategic raw materials. The study "Resource-strategy for Bavaria, considering in particular secondary raw materials" (ATZ 2011) investigates which raw materials are essential for the Bavarian economy and which waste products might be possibly used to substitute these raw materials. The following abstract shows some of the results of this study.
Trends der Mitverbrennung
© Rhombos Verlag (7/2011)
Derzeit werden in zehn Kohlekraftwerken in Deutschland Ersatzbrennstoffe aus gemischten Siedlungsabfällen (EBS-S) und/oder produktionsspezifischen Gewerbeabfällen (EBS-P) im Dauerbetrieb mitverbrannt. An weiteren Standorten wurden Versuche unterschiedlicher Dauer durchgeführt. Insgesamt wurden im Jahr 2010 etwa 800.000 Tonnen EBS-S/EBS-P eingesetzt. Davon entfielen etwa 78 Prozent auf Braunkohlekraftwerke und etwa 22 Prozent auf Steinkohlekraftwerke. Nach den Einsatzplanungen der Betreiber ist für die kommenden Jahre bis 2014 mit leicht rückläufigen Mitverbrennungsmengen zwischen etwa 750.000 und 770.000 Tonnen pro Jahr zu rechnen.
Die Novellierung des KrW/-AbfG. aus Sicht des BVSE
© HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement (1/2011)
Die Bodenschätze der Erde könnten schneller zur Neige gehen als bisher angenommen. Weltweites Bevölkerungswachstum und der wirtschaftliche Aufschwung in den Schwellenländern steigern den Bedarf an Rohstoffen.