Hochwertige Verwertung

Wirkungsvolle Anforderungen an die Behandlung von Elektroaltgeräten helfen, Rohstoffe im Kreislauf zu führen und Schadstoffe auszuschleusen

In diesem Beitrag werden Anforderungen an die Behandlung von Elektroaltgeräten vorgestellt. Diese betreffen die Gerätegruppen der Bildschirmgeräte und Photovoltaikmodule, die hochwertige Verwertung der Kunststoffe und edel- beziehungsweise sondermetallhaltigen Bauteile. Angeführt werden auch Anforderungen an die Schadstoffentfrachtung, die über das Elektrogesetz (ElektroG) hinausgehen. Hierbei werden zwei Akzente gesetzt:

1) Die Anforderungen konkretisieren und aktualisieren die Anforderungen an die Schadstoffentfrachtung gemäß ElektroG (§ 20 in Verbindung mit Anlage 4) zur Vereinheitlichung der Behandlungspraxis. Das Umweltbundesamt (UBA) unterstützt nicht die Einführung der CENELEC-Normenreihe EN50625 als allein verbindliche Behandlungsanforderungen. Um eine wirksame Schadstoffentfrachtung sicherzustellen, ist es erforderlich, ergänzend zu quantitativen Ziel- und Grenzwerten auch  qualitative Anforderungen an die Separation und Behandlung von Komponenten und Materialien sowie an die entstehenden Outputfraktionen zu stellen. Die Verpflichtung der Erstbehandlungsanlagen, ein Behandlungskonzept zu erstellen, dient dazu, dass überprüfbare, geeignete Prozesse etabliert werden.

2) Die Anforderungen berücksichtigen zusätzlich Aspekte des Ressourcenschutzes. Ein Schwerpunkt liegt aufgrund des hohen Umweltentlastungspotenzials auf der hochwertigen werkstofflichen Verwertung der Kunststoffe durch materialspezifische Quoten. Daneben sollten auch Anforderungen zur Rückgewinnung von kritischen Rohstoffen aufgenommen werden. Neben anspruchsvollen Anforderungen an die Behandlung von Elektroaltgeräten ist die Erfassungsqualität der Elektroaltgeräte eine Voraussetzung für eine umweltgerechte Entsorgung. Hier sind künftig ebenfalls anspruchsvolle Anforderungen notwendig, um eine hohe Qualität des Inputs der Erstbehandlungsanlagen sicherzustellen.



Copyright: © Rhombos Verlag
Quelle: ReSource 2019 - 03 (September 2019)
Seiten: 9
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Prof.-Dr. Bettina Rechenberg

Artikel weiterleiten Artikel kostenfrei anzeigen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Wertstoffhof 2020 - Neuorientierung von Wertstoffhöfen
© ia GmbH - Wissensmanagement und Ingenieurleistungen (4/2015)
Im Jahr 2014, zwanzig Jahre nach dem durch das Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen organisierten Wettbewerb „Der vorbildliche Wertstoffhof“, ist es sicher angebracht, sich dem Thema erneut zuzuwenden. Was ist aus den prämierten Wertstoffhöfen der Preisträger in den jeweiligen Clustern geworden? Wie hat sich das System grundsätzlich entwickelt? Wo geht es hin, wenn man die gesellschaftlichen Anforderungen aus demografischer Entwicklung, Ressourcenschutz und Klimarelevanz betrachtet?

bifa-Text Nr. 57: Die Abfallwirtschaft im Jahr 2030 - Eine Szenarioanalyse nicht nur für Bayern
© bifa Umweltinstitut GmbH (5/2012)
In einer neuen Studie des bifa Umweltinstituts werden mögliche Entwicklungen der regionalen, nationalen und internationalen Rahmenbedingungen für die bayerische Abfallwirtschaft im Jahr 2030 dargestellt sowie deren Auswirkungen auf die Abfallwirtschaftsstrukturen und auf die Ökoeffizienz. Das Projekt wurde im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit durchgeführt. Die Ergebnisse bieten auch anderen Behörden, Unternehmen und Verbänden in Deutschland eine Basis für die eigene Positionierung und Strategieentwicklung.

bifa-Text Nr. 56: Entsorgung gefährlicher Abfälle in Bayern. Eine ökobilanzielle Analyse mit Kostenbetrachtung
© bifa Umweltinstitut GmbH (3/2012)
Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit (StMUG) hat die bifa Umweltinstitut GmbH (bifa) 18 in einer Vorstudie ausgewählte gefährliche Abfälle in einer Ökobilanz betrachtet. Ziel war die Schaffung einer Grundlage zur Bewertung der ökologischen Wirkungen der Entsorgung gefährlicher Abfälle in Bayern und zur Identifizierung von Optimierungsansätzen.

bifa-Text Nr. 55: Wertstoffhöfe, Gelber Sack und Wertstofftonne
© bifa Umweltinstitut GmbH (11/2011)
Eine Ökoeffizienz- und Akzeptanzanalyse für Bayern am Beispiel Zweckverband für Abfallwirtschaft Kempten

Mit hanseatischer Genauigkeit - Gute Erfahrungen mit der Hamburger Wertstofftonne
© Deutscher Fachverlag (DFV) (9/2008)
Seit 1. März 2006 testet die Stadtreinigung Hamburg versuchsweise in zwei Stadtteilen eine Miterfassung von stoffgleichen Nichtverpackungen sowie Elektrokleingeräten im Gelben Sack. Fazit: Hohe Akzeptanz und Steigerung der Erfassungsmengen.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?