Thermochemische Konversion von Ersatzbrennstoffen mit dem Concord Blue Reformer®: Erzeugung von grünem und dekarbonisiertem Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen

Concord Blue hat insgesamt fünf Waste-2-Hydrogen-Projekte an deutschen Standorten entwickelt. Diese sollen in den nächsten sechs Jahren realisiert werden und eine Gesamtproduktionskapazität von ca. 34.000 Tonnen H2 jährlich aufweisen. In allen diesen Projekten werden lokal erzeugte Ersatzbrennstoffe verwendet und bieten somit einen innovativen Nutzungspfad für das lokale Müllaufkommen.

Studien zufolge wird das weltweite Müllaufkommen 2025 auf 6 Mio. Tonnen pro Tag ansteigen. Neben der Entsorgung auf Deponien, wird Müll derzeit zumeist in Müllverbrennungsanlagen zur Erzeugung von Elektrizität und Wärme eingesetzt. Eine Entsorgung auf Deponien ist nicht nur eine Verschwendung von wertvollen Ressourcen, sondern führt auch zu unerwünschten Treibhausgasemissionen durch Bildung von Deponiegas und kann potenziell auch zu einer Kontamination des Bodens bei Austritt von Schadstoffen führen. Deponien tragen damit zu ca. 14 % der weltweiten Emissionen des Treibhausgases Methan bei.

Müllverbrennung erfolgt überwiegend durch Müllrostfeuerungen, aber auch Wirbelschichtfeuerungen werden zum Teil eingesetzt. In Deutschland beispielsweise sind 66 Müllverbrennungsanlagen sowie 26 der insgesamt 32 betriebenen Ersatzbrennstoffraftwerke mit einer Rostfeuerung ausgestattet. Die in der Brennkammer erzeugten Rauchgase werden typischerweise unter Nutzung der verfügbaren Wärmeenergie zur Erzeugung von überhitztem Wasserdampf genutzt. Der Wasserdampf kann dann für verschiedene Zwecke genutzt werden, wie beispielsweise zur Stromerzeugung in Dampfturbinen, zur Einspeisung ins Fernwärmenetz oder als Prozessdampf in industriellen Anwendungen.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 34. Abfall- und Ressourcenforum 2023 (April 2023)
Seiten: 7
Preis inkl. MwSt.: € 3,50
Autor: Sebastian Flahs

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