Bei dem U-Bahn-Bauprojekt „Lückenschluss U5“ in Berlin sind die Zeiten der Tunnelvortriebsmaschine „Bärlinde“ inzwischen zwar vorbei, doch es geht spannend weiter: Für den Aushub der letzten Baugrube des Projekts im nordwestlichen Bereich der Museumsinsel rückten noch einmal die Spezialtiefbauer an, um Schlitzwände von über 17 m in den Boden einzubringen. Zuerst aber mussten zahlreiche Leitungen gesichert werden, um das Baufeld freizuräumen: Der hochfrequentierte Ort zwischen Deutschem Historischem Museum, Spreekanal und Berliner Dom erfordert nicht nur bürokratisches Feingefühl und Genauigkeit, sondern auch Kreativität bei der Umsetzung entsprechender Ingenieurleistungen.
Bereits in den 1920er-Jahren wurde einerster Teil der heutigen U-Bahnlinie 5 gebaut. Im Jahr 1930 unter dem Namen „Linie E“ in Betrieb genommen, verkehrt die U5 noch heute zwischen den damaligen Endhaltestellen „Alexanderplatz“ und „Friedrichsfelde“. Schon damals gab es Pläne, diese Linie in Richtung Westen weiterzubauen.
Diese Überlegungen werden nun, fast 100 Jahre später, Wirklichkeit: Die U55 zwischen Hauptbahnhof und Brandenburger Tor pendelt schon seit 2009, für 2020 ist die Inbetriebnahme des Teilstücks zwischen Brandenburger Tor und Alexanderplatz geplant, sodass die Linien der U5 sowie der U55 zu einer neuen, verlängerten U5 zusammengeführt werden. Dieses Projekt „Lückenschluss U5“ umfasst 2,2 km Tunnel und den Neubauvon insgesamt drei Bahnhöfen: „Unter den Linden“, der Kreuzungsbahnhof zwischen den U-Bahnlinien 5 und 6, „Museumsinsel“ unterhalb des Spreekanals und „Berliner Rathaus“ direkt vor dem Roten Rathaus.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 08 - 2016 (August 2016) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 6,00 | |
Autor: | Ewa Samisch Torsten Brenner | |
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