Ein Ziel der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) ist das Erreichen des quantitativ und qualitativ guten Zustandes des Grundwassers. Wasser kennt keine Grenzen, weshalb deutsche und niederländische Wassermanager eine Abstimmung für die grenzüberschreitenden Grundwasserkörper im Teileinzugsgebiet Deltarhein-Ost durchgeführt haben. Die wasserwirtschaftlichen Probleme sind sehr ähnlich. Unterschiede bei der Vorgehensweise zum Erreichen der Ziele sind zu verzeichnen.
Die deutsch-niederländische Arbeitsgruppe konzentrierte sich auf den grenzüberschreitenden Teil des Einzugsgebiets „Rhein Ost“, das sogenannte Bearbeitungsgebiet Deltarhein-Ost im Bereich der Flüsse Vechte, Dinkel, Berkel und Issel. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Zustandsbewertung der grenzüberschreitenden deutschen und niederländischen Grundwasserkörper wurden analysiert. Ein Vergleich der Grundwasserbewirtschaftung für die nächste Planungsperiode wurde vorgenommen.
Ein erster Unterschied zwischen den deutschen und niederländischenTeileinzugsgebieten betrifft die Abgrenzung der Grundwasserkörper (GWK). Die deutsch-niederländische Grenze ist auch die Grenze zwischen den GWK auf niederländischer und deutscher Seite. Es gibt also keine GWK, welche die Staatsgrenze zwischen Deutschland und den Niederlanden überschreiten; wie es bei den grenzüberschreitenden GWK innerhalb der deutschen Bundesländer der Fall ist. In der Realität findet jedoch ein grenzüberschreitender Austausch von Grundwasser statt. In den Niederlanden gibt es lediglich den einen großen GWK, den Sand Rhein-Ost (Zand Rijn-Oost). Im niedersächsischen Teilgebiet wurden neun GWK abgegrenzt, im Teilgebiet Nordrhein-Westfalen (NRW) sogar zwanzig (Bild 1). Die divergente Vorgehensweise bei der Abgrenzung der GWKhat Auswirkungen für die darauf aufbauenden Arbeitsprozesse zur Umsetzung der Ziele der WRRL. Die Zustandsbewertung der GWK von Quantität und Qualität basiert auf Messungen innerhalb der GWK. In dem vergleichsweise großen niederländischen GWK Sand Rhein-Ost fallen lokale Überschreitungen von Schwellenwerten weniger auf, da die Werte bezogen auf die größere Gesamtfläche des GWK gemittelt werden. Es ist daher schwieriger, Maßnahmen zur Verbesserung des GWK mit den Belastungen in Verbindung zubringen. In Deutschland können lokale Probleme in den „kleineren“ GWK anders erkannt werden.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasser und Abfall 12 (Dezember 2021) | |
Seiten: | 5 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Alexander Perli-Schwarz Bram Zandstra Rinke van Veen Suzanne van den Bos Charlotte Viezenz | |
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