Unter Verwendung der Methode des Storytelling webt der Autor seine Erkundungen in den Wasserregionen Europas, Asiens und den USA auf der Grundlage seiner beruflichen Praxis als Industrial Designer, den Kenntnissen digitaler Technologien und seinen Erfahrungen als ehrenamtlicher Schleusenwärter zum Bild einer Zukunft für den ältesten Wasserweg Deutschlands, der mit neuen Schleusen und Managementstrukturen zu einer attraktiven, nachhaltig orientierten Wassertourismusregion entwickelt wird.
1 Vision 2035
1.1 Personas
Für die Vermittlung seiner Vision bedient sich der Autor einer Methode aus der industriellen Praxis. In diesem Szenario - einem von vielen möglichen - illustrieren die (fiktiven) Personas Ben undTina einen plausiblen Zeitpunkt in der nahen Zukunft. Die Protagonisten arbeiten als IT-Spezialisten in ihrer gemeinsamen kleinen Wohnung in einer angesagten Gegend der Hauptstadt. Beide sind Mitte bis Ende zwanzig, planen noch keine Erweiterung der Familie und verzichten bewusst auf den Besitz eines eigenen Autos. Die lange Zeit vor dem Computerbildschirm und die relative Enge der Wohnung, zugleich Homeoffice, verlangen nach Abwechslung. Die Zeit bis zum großen Jahresurlaub überbrücken die beiden mit Kurzausflügen in die nahe Umgebung. Eine ökologische Grundhaltung gehört zum Selbstverständnis. Außer für die hochwertigen Fahrräder, eine komfortable Wohnungsausstattung und Restaurantbesuche gibt es wenig Gelegenheitzum Geld ausgeben. Sparen müssen die beiden nicht, wenn sie sich mit ihren Rädern auf eine Kurzreise ins Umland begeben.
1.2 Szenario
Die Stadt Berlin ist im Jahr 2035 nicht wiederzuerkennen. Viel wurde inzwischen für den Ausbau einer ökologisch orientierten und fahrradfreundlichen Infrastruktur getan. Der Öffentliche Nahverkehr funktioniert besser und sauberer als in der Vergangenheit des Jahres 2022; Kurzausflüge ins nahe Umfeld unter Nutzung einer Kombination verschiedener und nachhaltig positionierter Verkehrsmittel sind längst Usus. Auch im Finowtal hat sich viel getan. Die einstmals desaströse Situation in den Bereichen Gastronomie und Dienstleistung im Land Brandenburg ist einer zeitgemäßen Wahrnehmung und deren entsprechender Umsetzung gewichen. Während industrielle Arbeitsplätze veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in die jeweils günstigere Region folgen, sind Arbeitsplätze im Wassertourismus ortsgebunden, d. h. sie lassen sich nicht verlagern. Wirtschaftliche Entwicklung entsteht jedoch nicht von selbst. Es genügt nicht, einen historischen Wasserweg schiffbar zu erhalten. Menschen suchen Erlebnis, Abwechslung, emotionale Befriedigung. Eine Region, deren Anstrengung solches erkennt und umsetzt, hat den Übergang in ein neues Zeitalter geschafft. Der historische Finowkanal (Bild 1), einst Lebensader einer Pionierregion der deutschen Industrialisierung, bietet die Voraussetzungen hierzu. Mit ihrer komfortablen Anbindung an die Hauptstadt und an das größte Freizeit-Wasserrevier Deutschlands, mit ihrer internationalen Ausrichtung und ihrem Programm zur kontinuierlichen Weiterentwicklung bietet die Region alle Voraussetzungen für wirtschaftlichen Erfolg. Man muss es nur wollen. Und tun [1].
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 05 (Mai 2022) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Prof. Hartmut Ginnow-Merkert | |
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