Traditionelle Lösungen für sicheres Wasser bei humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit

Bomben, Zerstörung, Not der Zivilbevölkerung – dieses Szenario, wie es mit dem Ukraine-Krieg erschreckend nahe gerückt ist, war 1992 der Ausgangspunkt für die Gründung von arche noVa – Initiative für Menschen in Not e. V., die derzeit größte, in den neuen Bundesländern gegründete international agierende Hilfsorganisation. Arbeitsschwerpunkte sind die Wasser- und Sanitärversorgung sowie Hygieneaufklärung. Als Experte in diesem Bereich ist arche noVa an der Entwicklung neuer Standards in der humanitären Arbeit beteiligt.

Im Jahr 1992 als informelle Initiative gestartet, ist arche noVa heutedie größte humanitäre Organisation mit Sitz in den neuen Bundesländern. Durch stetige Professionalisierung ist die Hilfsorganisation zu einem bundesweit und international anerkannten Akteurin der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeitgeworden. Die Vision ist geblieben. Weltweit sollen Menschen, die durch Katastrophen und Krisen in Not geraten, ein selbstbestimmtes Leben in Würde führen können. Um die Grundlage dafür zu schaffen, hat sich arche noVa schon früh auf Projekte im Bereich Wasser- und Sanitärversorgung und Hygieneaufklärung (WASH) spezialisiert. Hinzu kommen eine konsequente Strategie der Lokalisierung sowie die Mitarbeit in internationalen Netzwerken im WASH-Bereich. Damit ist arche noVa heute nicht nur auf dem aktuellsten fachlichen Stand, was die Projektimplementierung betrifft – sondern trägt selbst auch aktiv dazu bei, neue Standards in der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit mit zu entwickeln.

Internationale Koordination und Lokalisierung

Mit Projekten in der humanitären Hilfe, Übergangshilfe und Entwicklungszusammenarbeit ist arche noVa heute auf drei Kontinenten und in 14 Ländern aktiv. Koordiniert werden die Projekte aus dem Hauptsitz in Dresden, einem Büro in Berlin, Regionalbüros inNairobi (Kenia) und Erbil (Irak) sowie Länderbüros in Tripoli(Libanon) und Yangon (Myanmar). Insgesamt rund 200 Mitarbeitende weltweit arbeiten für die Organisation, die seit 1993 durchgängig das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für sozialeFragen (DZI) trägt. Von Anfang an ist arche noVa stark in der Dresdner Stadtgesellschaft verankert, von hier stammt auch heute noch ein Großteil der Spenden. Über die Jahre hinweg ist eine starke Projektförderung durch institutionelle Geldgeber auf Landes- und Bundesebene sowie durch internationale Konsortien dazu gekommen. Die Spenden bilden dabei weiterhin eine unerlässliche Grundlage, diees ermöglicht, notwendige Eigenanteile in den Projekten einbringenzu können. Partner von arche noVa sind das Auswärtige Amt, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), die Sächsische Staatskanzlei und andere öffentliche Stellen. Zudem arbeitet arche noVa mit internationalen Institutionen wie dem Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UN-OCHA) oder die Generaldirektion für Europäischen Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe (DG ECHO). Der eigenen ethischen Leitlinie folgend,werden im Rahmen von Corporate Social Responsibility (CSR) außerdem Unternehmensspenden sowie Gelder von Stiftungen für Projekte eingesetzt.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 05 (Mai 2022)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 10,50
Autor: David Streit
Mathias Anderson

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