Lecks in Trinkwasserleitungen bergen ein hohes Risiko für die Lebensmittelsicherheit und mindern gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit der Trinkwasserversorgung. Zur schnellen Schadensbehebung müssen Versorger Undichtigkeiten im Trinkwassernetz möglichst präzise orten.
Die Gründe für Schadstellen sind ebenso verschieden und vielschichtig wie die Herausforderungen, die bei der Lokalisierung der Leckage auftreten können. Als Ursachen kommen Risse, Korrosion, Klebefehler an Muffen, Setzung des Bodens oder schlicht Fehler bei der Bettung von PE-Rohren infrage. Bei der Lokalisation, die zumeist auf der Basis akustischer Verfahren erfolgt, erschweren Störgeräusche aus dem Straßenverkehr, von Flugzeugen oder Baustellen und durch reguläre Wasserentnahmen die Leckidentifikation. Diese Faktoren lassen sich nur durch eine Nachtmessung weitestgehend ausschließen, was entsprechend höhere Kosten durch Nachtarbeit nach sich zieht. Schließlich verursacht auch fließendes Wasser in den Rohrleitungen selbst an jedem Schieber und Bogen Geräusche. Trifft man innerhalb des Leitungsnetzes auf heterogene Materialeigenschaften, was zumeist historisch durch unterschiedliche Ausbaustufen bedingt ist, erschwert dies die Leckortung zusätzlich. Während ältere Rohre aus duktilem Guss den Schall sehr gut übertragen, hemmen moderne Kunststoffleitungen die Schallfortleitung enorm. Ebenfalls schwierig sind die Rahmenbedingungen bei sehr langen Leitungsabschnitten, die mangels Schieberarmaturen und Hydranten strukturell kaum Möglichkeiten bieten, Kontaktschallsensoren in sinnvollen Abständen aufzusetzen.
Gleichzeitig ist die Behebung von Leckagen kostenintensiv, da sie zumeist mit Tiefbauarbeiten verbunden ist. Schlagen die Erd- und Tiefbauarbeiten etwa bei einem Grünstreifen im Außenbereich mit gut 1.000 Euro noch recht moderat zu Buche, liegen die Kosten bei Tiefbauarbeiten mit aufwendigen Arbeiten zur Oberflächenwiederherstellung in der Innenstadt schnell bei 5.000 bis 7.000 Euro. Muss etwa eine neu asphaltierte vierspurige Fahrbahn gesperrt und geöffnet werden, steigen die Kosten schnell in den fünfstelligen Bereich. Offenbart sich dann nach der Aufgrabung ein trockenes Erdloch, weil bei der Ortung ein entscheidender Parameter nicht richtig berücksichtigt wurde, stehen die Beteiligten unter entsprechend hohem Rechtfertigungsdruck.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 09 - 2014 (September 2014) | |
Seiten: | 5 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 5,00 | |
Autor: | Dipl.-Ing. (FH) Clemens Fentker | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Wenn jeder Tropfen zählt - Singapur – globales Zentrum für nachhaltiges Wasser-Management
© Deutscher Fachverlag (DFV) (7/2007)
Mangels eigener Quellen setzt Singapur auf eine viergleisige Strategie, in deren Mittelpunkt die Schließung des Wasserkreislaufs steht. Im Zuge der Umsetzung entwickelt sich der asiatische Tigerstaat zum internationalen Zentrum für nachhaltige Wasser-Technologien.
Sanierung von Filterdüsenböden in Stahlbetonfiltern durch den Einbau von Stahlfilterböden
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (3/2015)
Bei der Sanierung von Trinkwasseraufbereitungsanlagen und speziell in der Filtration können im Rahmen des Planungsprozesses auch innovative und damit alternative Lösungen eingesetzt werden. In diesem Erfahrungsbericht wird ein System zur Sanierung von Filterböden mit rilsanierten Stahlplatten vorgestellt, das bei HAMBURG WASSER entwickelt und erfolgreich in zwei betriebseigenen Wasserwerken eingesetzt wurde.
Einfach laufen lassen: Die Verkeimung neu verlegter Trinkwasserleitungen ist ein Dauerproblem
© Deutscher Fachverlag (DFV) (11/2011)
Seit Wochen sorgt die Verkeimung mit Pseudomonas-Bakterien in neu verlegten Trinkwasserleitungen in einem Ort südlich von Heidelberg für Aufregung. Trotz gründlichen Spülens, Chlorens und schließlich dem neuerlichen Austausch der frisch verlegten Leitungen konnte das Problem nicht behoben werden. Nur ein Einzelfall?
DVGW CERT GmbH führt Anerkennung von Prüflaboratorien zum W 270 erfolgreich zu Ende
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (1/2011)
Nach erfolgreicher Teilnahme am Anerkennungsverfahren dürfen nun fünf Prüflaboratorien nach dem DVGW-Arbeitsblatt W 270 für die Zertifizierungsverfahren der DVGW CERT GmbH prüfen.
Optische Sensoren zur Gefährdungserkennung für Rohrleitungen
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (11/2010)
Verteilte optische Sensoren werden zur Leckerkennung an sensiblen Rohrleitungen eingesetzt. Darüberhinaus können sie die Erkennung von Gefährdungen durch Aktionen Dritter sowie von Erdbewegungen unterstützen.