Gegenwärtig wird in Baden-Württemberg auf 26 Kläranlagen ein Verfahren zur gezielten Spurenstoffelimination betrieben, 26 weitere Anlagen befinden sich in Planung oder Bau. Dem liegt die vom Land verfolgte Spurenstoffstrategie zu Grunde, die neben einem quellenbezogenen Ansatz zur Vermeidung des Eintrags von Mikroverunreinigungen in die aquatische Umwelt auf dem Vorsorgeprinzip beruht.
Seit über zehn Jahren wird die Thematik der Spurenstoffe im Abwassersektor sowohl national als auch international intensiv diskutiert. Spurenstoffe sind Substanzen, welche in aquatischen Systemen in Konzentrationen von Nano- bis Mikrogramm pro Liter vorliegen und deshalb auch als Mikroverunreinigungen bezeichnet werden. Anhand ihres ursprünglichen Verwendungszwecks lassen sich Spurenstoffe in verschiedene Kategorien einordnen, z. B.: Humanarzneimittelrückstände, Röntgenkontrastmittel, Estrogene, Biozide, Korrosionsschutzmittel, Komplexbildner, Industriechemikalien, perflourierte Tenside, synthetische Duftstoffe, Flammschutzmittel und synthetische Süßstoffe. Außer Frage steht, dass Kläranlagen für zahlreiche dieser Substanzen als einer der Hauptemittenten für diese Stoffe in urbane Gewässer angesehen werden. Mit den üblichen technischen Abwasserreinigungsverfahren können manche dieser Stoffe nicht gezielt und oft nur in geringem Umfang entfernt werden und gelangen so in die aquatische Umwelt. Dort werden sie nur sehr langsam bzw. gar nicht abgebaut.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasser und Abfall 10 (Oktober 2022) | |
Seiten: | 7 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Dipl.-Ing. Marie Launay Katrin Merkler | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Zur Kombination von Spurenstoff- und weitestgehender Phosphorelimination
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2022)
Filterstufen sind ein wesentlicher Bestandteil der Verfahrenskonzepte zur Spurenstoffelimination. Sie leisten auch zur weitestgehenden Phosphorelimination einen relevanten Beitrag. Wichtige Fragestellungen zur Kombination von Verfahrenskomponenten wurden zusammengetragen und Betriebsdaten kommunaler Kläranlagen ausgewertet. Zur Bilanzierung und Bewertung der Synergien für die gängigen Verfahrenskombinationen im großtechnischen Betrieb werden weitergehende Untersuchungen auf baden-württembergischen Kläranlagen durchgeführt.
Simultane Pulveraktivkohledosierung im kommunalen Membranbelebungsverfahren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2022)
Eine Direktdosierung von Pulveraktivkohle in Membranbioreaktoren kommunaler Kläranlagen verbindet die Reinigungsleistung eines Membranbioreaktors für Kohlenstoffverbindungen, Nährstoffe, Mikroplastik und Mikroorganismen mit einer verfahrenstechnisch einfachen Spurenstoffelimination. Darüber hinaus gehende positive Auswirkungen auf den Gesamtprozess, wie eine verbesserte Filtrationsleistung, ein niedrigerer Luftbedarf für die Nitrifikation und eine erhöhte Schlammentwässerbarkeit wurden bestätigt.
Flutung – grabenlose Sanierung von Rohrleitungen durch außenliegende Silikatpackungen
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (2/2016)
Fachleute schätzen, dass zwischen 60 und 80 % der Grundstücksentwässerungsanlagen in Deutschland undicht sind. Das erzeugt nicht nur Probleme hinsichtlich der Grundwasserhygiene und der Ökologie, sondern treibt durch die Fremdwasserproblematik auch die Kläranlagen an ihre Grenzen. Was aber tun mit kleinen verzweigten Netzen, die nicht selten unter Bodenplatten von Häusern oder unter Verkehrsflächen liegen? Vielleicht eine Lösung: Flutung. Aufgezeigt werden die Chancen und Grenzen des Verfahrens.
Probenahme- und Analyseverfahren zur kostengünstigen Überwachung von Arzneimittelwirkstoffen im Abwasser
© DIV Deutscher Industrieverlag GmbH (6/2011)
Fachbeitrag zum vom BMWi geförderten Forschungsprojekt der GBA Gesellschaft für Bioanalytik Hamburg mbH
Nahrungsmittelproduktion und Gewässerschutz
© DIV Deutscher Industrieverlag GmbH (6/2011)
Podiumsdiskussion „Landwirtschaft im Fluss – Gewässerschutz in der kommenden Agrarreform“ am 25. Januar 2011 in Berlin