Das Umweltbundesamt schätzt, dass im Jahr 2015 – und damit 10 Jahre nach Ende der Ablagerung von Organik auf Deponien in Deutschland – immer noch über 500.000 Tonnen Methan in deutschen Deponien entstanden sind, die erfasst und behandelt werden müssen.
In Deutschland werden seit 2013 Projekte zur aeroben Stabilisierung von Siedlungsabfalldeponien im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) der Bundesregierung gefördert. Dabei werden in einem zweistufigen Vorgehen zuerst die Untersuchung von Deponien (sogenannte Potentialanalysen) und anschließend die Umsetzung von investiven Maßnahmen gefördert. Durch die Förderung wird die Anwendung neuer Konzepte und Techniken unterstützt, die bei nachlassender Deponiegasproduktion in der Schwachgasphase die akute Emissionssituation der Deponie sofort verbessern sowie das langfristige anaerobe Emissionspotential der Deponie durch in-situ Aerobisierung des Abfallkörpers nachhaltig senken. Seit Ende 2014 wurde der größte Teil der Projekte mit Einsatz der FLOX®-Technik zur Schwachgasbehandlung und zwei Projekte mit Stirling-Motoren zur lokalen Energieerzeugung realisiert. Die Ergebnisse zeigen an allen Standorten eine drastische Verbesserung der akuten Emissionssituation. Gleichzeitig zeigen die Veränderungen in den Gaswerten – vor allem dem CH4/CO2-Verhältnis im abgesaugten Gas – das in größeren Bereichen der Deponie durch die konzeptionelle Veränderung der Entgasung zunehmend aerobe Verhältnisse eingestellt werden.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Recy & Depotech 2016 (November 2016) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Dr.-Ing. Roland Haubrichs | |
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Aufgrabung eines Oberflächenabdichtungssystems aus geosynthetischer
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Der Stand der Technik im Bereich der Deponien soll künftig über ein BVTMerkblatt geregelt werden. So sollen Umweltauswirkungen im Zusammenhang mit dem Deponiebetrieb wie zum Beispiel die Freisetzung von klimarelevanten Methanemissionen minimiert werden.
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Potenziale und Grenzen der Deponiebelüftung
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Maßnahmen zur aeroben in situ Stabilisierung von Deponien (Deponiebelüftung) verfolgen das Ziel, die biologischen Ab- und Umbauprozesse im Deponiekörper kontrolliert zu beschleunigen. Die in der Folge reduzierten Methangasemissionen stellen einen Beitrag zum (globalen) Klimaschutz dar, während sich die Verbesserung der Sickerwasserqualität, je nach den örtlichen Gegebenheiten und technischen Einrichtungen, positiv auf den (lokalen) Boden- und Grundwasserzustand oder auf die Dauer und den Umfang der notwendigen Reinigungsaufwendungen auswirkt.