In Österreich fallen jährlich rund 940.000 t Stahlwerksschlacken an (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie 2020), davon rund 78.000 t Elektroofenschlacken (EOS) (Perz 2001). Die EOS der Marien-hütte in Graz sind dabei seit 2019 kein Abfall, sondern Nebenprodukt (Landesverwaltungsgericht Steiermark 2018) und werden als Baustoff eingesetzt (Marienhütte Stahl und Walzwerk GmbH 2020). Dieser Beitrag zur Kreislaufwirtschaft führte zu einem Konflikt zwischen den Produzenten natürlicher und industrieller Gesteinskörnungen (Oberösterreichische Nachrichten 2014), der durch den Erlass der Recycling-Baustoffverordnung geschlichtet wurde (Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft 2015). Auslaugverhalten von Stahlwerksschlacken zu vertiefen und Grundlagen für eine Op-timierung des Auslaugverhaltens zu legen, startete 2016 das Forschungsprojekt „MiLeSlag“ (FFG, Bridge Frühphase, Projekt-Nummer 851210), das von einem internationalen Konsortium, bestehend aus der Montanuniversität Leoben, der Bundesanstalt für Materialforschung und prüfung, dem Energy Research Centre of the Netherlands, dem FEhS-Institut für Baustoffforschung, der Marienhütte Stahl- und Walzwerk GmbH, der Max Aicher Umwelt GmbH, der Porr Umwelttechnik GmbH und der Scholz Austria GmbH umgesetzt wurde. Die abfallwirtschaftliche Relevanz der erzielten Projektergebnisse wurde bisher noch nicht ausreichend dargestellt und wird im Folgenden beleuchtet.
Im Rahmen des Projekts „MiLeSlag“ (Mineralogy and Leachability of Steel Slags) wurde ein Konzept entwickelt, das die Auslaugung von Chrom und Vanadium aus Elektroofenschlacken auf deren mineralogische Zusammensetzung und Produktionsbedingungen zurückführt. Obwohl die gewonnenen Erkenntnisse in der Wissenschaft auf Resonanz stoßen, wurde die Bedeutung für die Abfallwirtschaft bisher noch nicht dargestellt. In diesem Beitrag wird daher die abfallwirtschaftliche Relevanz der Forschungsergebnisse des Projekts dargelegt, in dem gezeigt wird, dass bei der Produktion von Elektroofenschlacken deren Recyclingfähigkeit als industrielle Gesteinskörnung gezielt optimiert werden kann.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Recy & Depotech 2020 (November 2020) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 2,00 | |
Autor: | Assoz.Prof. Dipl.-Min. Dr.rer.nat. Daniel Vollprecht Dipl.-Ing. Simone Neuhold Univ.-Prof. DI Dr. mont. Roland Pomberger | |
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