Die automatisierte Sortierung von Abfällen, das sogenannte Abfall-Splitting, ist eine Methode, bei welcher unterschiedliche Wertstoffe vor einer weiteren Behandlung rückgewonnen warden (Cimpan et al. 2015). Als weitere Behandlung sind solchen Splitting- Anlagen oft Abfallverbrennungsanlagen nachgeschalten (Fitzgerald & Pretz 2013). Diese Kombination aus automatisierter Aufbereitung und anschließender Verbrennung hat mehrere Vorteile. Selbst in der einfachsten Ausführung einer Sortieranlage werden ungewollte und sperrige Störstoffe reduziert und entfernt, welche zu potentiellen Anlagenstillständen bzw. Störungen führen könnten.
Im Zuge eines groß angelegten Forschungsprojekts soll das Wertstoffpotential von bestimmten Materialströmen in großtechnischen Abfallbehandlungsanlagen untersucht werden. Die in diesem Beitrag untersuchte Anlage behandelt Restmüll aus Haushalten sowie hausmüllähnliche Gewerbeabfälle. Aus dem Inputmaterial werden verschiedene Outputströme produziert, die teils recycelt werden (Metalle) und teils in einer thermischen Abfallbehandlungsanlage bzw. industriellen Anlagen energetisch genutzt werden. Ziel der Untersuchung war es festzustellen, wie hoch der Gehalt an bestimmten Wertstoffen nach einer sensorbasierten Sortierung ist. Die Ergebnisse zeigen, dass das Auswurfmaterial nach dem Sortierprozess zwar sehr kunststoffreich ist, jedoch auch ein signifikanter Anteil über den Durchlauf verloren geht und so einer potentiellen stofflichen Verwertung nicht zur Verfügung stünde. Mit circa einem Drittel ist die größte Fraktion im Durchlaufstrom eine Papier-Pappe-Kartonagen-Getränkeverbundkarton Mischfraktion. Die Untersuchung zeigt, dass eine gründliche Vor-Aufbereitung von Abfällen vor dem Sortierprozess ein wesentlicher Bestandteil ist, da so die Bandbelegung reduziert, und in weiterer Folge eine effizientere und verlustfreiere Sortierung erreicht werden kann.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Recy & Depotech 2022 (November 2022) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Dominik Blasenbauer Anna-Maria Lipp Mag. DI Dr.techn. Jakob Lederer | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Verschleiß als wesentlicher Einflussfaktor auf die Leistungsfähigkeit eines Vor- und Nachzerkleinerers von festen Abfällen
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Strengere Regeln in Bezug auf Recyclingquoten, sowie die Einschränkung von Deponierungsmöglichkeiten führen zu der Notwendigkeit mehr Abfälle zu behandeln und auch stofflich verwertbar zu machen.
Sortieranlage für Mischkunststoffe für das chemische Recycling – Stand und Perspektiven
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Noch immer wird die Mehrheit der Altkunststoffe in Europa entweder verbrannt oder deponiert. Chemisches Recycling, als komplementäre Technologie zum mechanischen Recycling, kann dazu beitragen bisher nicht rezyklierbare Mischkunststoffe, beispielsweise aus der getrennten Sammlung, zukünftig einem Recycling zuzuführen und damit wertvolle Ressourcen im Kreislauf zu halten.
Ein Thema mit vielen Facetten: Die Sammlung von Altkleidern in Deutschland
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (10/2023)
Der Vorgang ist alltäglich und banal: Container für die Altkleidersammlung sollen im öffentlichen Straßenraum aufgestellt werden. Man könnte meinen, die hiermit zusammenhängenden Rechtsfragen, namentlich des Straßen- aber auch des Vergabe- und Wettbewerbsrechts, werfen keine besonderen Probleme auf.
Kinetische Modellierung einer Kunststoff Pyrolyse
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Das ReOil Verfahren der OMV Refining & Marketing GmbH ist ein vielversprechender Weg, die Recycling Ziele von Kunststoffverpackungen der Europäischen Kommission zu erreichen. In diesem Pyrolyse Prozess werden gemischte Kunststoffabfälle chemisch recycelt und die daraus gewonnen Kohlenwasserstoffe werden wieder zu petrochemischen Grundstoffen oder Treibstoffen weiterverarbeitet. Da die Rentabilität eines solchen Prozesses stark von der verarbeitenden Menge abhängt, muss eine wesentliche Vergrößerung des Maßstabs erfolgen. Zu diesem Zweck wird ein Modell benötigt, welches aus der Zusammensetzung des Einsatzstroms die Ausbeuten vorhersagen kann und damit die Möglichkeit bietet optimale Prozessbedingungen einzustellen. Darum wurde ein Reaktormodell für die im ReOil Verfahren verwendeten Rohrreaktoren aufgebaut, welches sich der Methode des sogenannten „Lumped Kinetic Modeling“ bedient, um die Vielzahl an auftretenden Kohlenwasserstoffspezies erfassen zu können. Mit Hilfe einer Pilotanlage werden Reaktionsdaten für die Kunststoffpyrolyse gesammelt und so das Modell stetig weiterentwickelt.
Weniger Müll für‘s Lebensg`fühl: Abfallvermeidungsprojekt in Schladming
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Im Projekt "Weniger Müll fürs Lebens'gfühl" werden Maßnahmen zur Abfallvermeidung und zur Optimierung bzw. Entlastung des Abfallwirtschaftsystems in der Stadtgemeinde Schladming umgesetzt. Die Schwerpunktbereiche sind Tourismus, Veranstaltungen sowie Schulen und Kindergärten. Neben den Schwerpunktbereichen werden Maßnahmen im direkten Wirkungsbereich der Gemeinde unterstützt. Hierzu zählen Beschaffungsvorgänge der Gemeinde und die Verbesserung zur Abfalltrennung im öffentlichen Raum. Die Einbindung von lokalen Akteuren und der Bevölkerung ist ein wichtiger Bestandteil und Erfolgsfaktor des Projekts. "Weniger Müll fürs Lebens'gfühl" wird im Konsortium von ÖGUT, AQA und pulswerk in enger Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde umgesetzt. Das Projekt wird von der Coke Foundation gefördert und ist auf eine Laufzeit von drei Jahren angesetzt (2019-2021).