Eine gute Deponiegaserfassung, also eine solche, bei der ein hoher Erfassungsgrad erzielt wird, hängt neben der Auslegung, dem Betrieb und der Wartung mit Instandhaltung wesentlich davon ab, in welchem Umfang alle diese Ziele erreicht werden. Dies ist im Wesentlichen eine Frage der Qualität. Nun kamen zuletzt immer mehr die Auswirkungen der Deponiegase auf den Treibhausgaseffekt in den Blick. Hierbei wurde nochmals verdeutlicht, dass noch wesentliche Potenziale durch die Deponiebetreiber zu heben sind. Dies wurde in Deutschland dadurch mit angegangen, dass in technischen-Richtlinien (VDI) die technischen Grundlagen einheitlich zusammengestellt wurden und in einer behördlichen Mitteilung die qualitätssichernden Anforderungen benannt werden. Seit März 2022 müssen sich nun die Deponiebetreiber darum kümmern.
VDI Richtlinien entstehen häufig, so auch diese, auf Anregung und in Abstimmung mit dem Umweltbundesamt. Ein großer Vorteil dieser Vorgehensweise besteht darin, dass die Richtlinie unter einer breiten Beteiligung von Experten bearbeitet wird und nach Fertigstellung einem Einspruchsverfahren unterworfen ist. So war es auch hier. Die Richtlinie wurde dann im Weißdruck im November 2020 publiziert. Da mit der Aufhebung der TA Siedlungsabfall durch die Deponieverordnung 2009 auch deren Anhang C (Deponiegaserfassung, -behandlung und -untersuchung bei Altdeponien) wegfiel, war eine Beschreibung des Standes der Technik auf der Ebene einer technisch-wissenschaftlichen Publikation nicht mehr gegeben. Dieses Defizit wurde mit dieser Richtlinie behoben. Im Rahmen dieses Beitrages werden die Inhalte der VDI Richtlinie VDI 3790 (2017)und VDI (2020) zusammenfassend vorgestellt. Insbesondere die Arbeiten im Rahmen der VDI Richtlinien machen es möglich, eine solche Bilanz der Deponiegasemissionen relativ einfach zu erstellen. Also wieviel wird an Deponiegas erzeugt, wieviel wird erfasst und wieviel wird emittiert. Dabei muss allerdings, dies sei hier der Vollständigkeit angemerkt, berücksichtigt werden, dass ein Teil des Methans auch mikrobiell oxidiert wird und dementsprechend nicht mehr emittiert wird. Die wesentliche Richtlinie zur Ermittlung der Gasbildung ist die Richtlinie 3790 Blatt 2. Die Richtlinie wurde im Dezember 2000 im Weißdruck veröffentlicht, wurde mittlerweile überarbeitet und im Juni 2017 erneut im Weißdruck publiziert.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Recy & Depotech 2022 (November 2022) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 2,00 | |
Autor: | Prof. Dr.-Ing Gerhard Rettenberger | |
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Methanoxidation in der Deponieoberfläche
© Universität Stuttgart - ISWA (5/2015)
Anaerobe Bedingungen und das Vorhandensein von organischen Stoffen führen in allen Ablagerungen zur biogenen Bildung von Gas. Dies ist natürlicherweise auch in anthropogenen Ablagerungen, die mehr oder weniger zu Recht als Deponiebauwerk angesprochen werden der Fall.